Neuvorstellung, PD04 Tieferlegung und Aufladeproblem

  • Hallo Forum! Möchte mich neu vorstellen - habe seit einigen Wochen eine weiß/blaue RM PD04 (mit fettem LM-Tank) in einer Tiefgarage stehen, die ich recht günstig (400 Euro) ersteigert habe. Trotz ihrer 80tkm ist sie noch gut beinander (Motor-Generalüberholung durch Honda bei 76tkm) und wartet darauf, dass mir die olle Führerscheinstelle endlich einen Prüftermin zuteilt für die Hochstufung von meinem alten A1 zum neuen A2-Führerschein. (Die Möglichkeit zum einfachen Führerschein Upgrade auf echte Moppeds gibts seit 2013 und weil die gute XL ein ausreichend hohes Leergewicht hat, muss ich sie auch nicht drosseln...) Ein paar Dinge gibts auch noch zu tun. Jedenfalls habe ich FAQ wie Form schon ausführlichst studiert, vielen Dank für das ganze Wissen dort! Ein paar Fragen scheinen hier seit dem Datenverlust noch nicht wieder gestellt worden zu sein: 1) Der Vorbesitzer sagte, die Batterie lädt nicht. Konnte es bei zwei Tiefgaragen-Probefahrten nicht ausreichend testen ;) wird aber wohl so sein. Was ist denn der gängigste Grund dafür, wo sollte ich anfangen zu messen? Ein Relais? Ladespule? CDI? Als der Motor lief, konnte ich andererseits über 13 Volt messen an der Batterie. 2) Tieferlegung. Mit 1,72 Metern komme ich nur mit den halben Füßen auf den Boden - werde beim Neubeziehen der Sitzbank (schon zerlegt) versuchen, ein paar cm zu gewinnen. Kleinere Knochen habe ich bisher nicht im Netz gefunden. Gibt es die? Ein Schrauberfreund sagte, es ginge auch, vorne die Gabeln etwas niedriger zu befestigen und das Federbein weicher zu stellen. Hat von euch damit jemand Erfahrungen mit Tieferlegung? 3) Ventildeckeldichtung. An den Seiten der Ventildeckeldichtung scheint Öl auszutreten. Ein Vorbesitzer hat das scheinbar mal mit so einer Dichtmasse versucht haben, zu beheben Habe mal eine normale neue Ventildeckeldichtung besorgt - ist das Austauschen aufwändig und zu empfehlen? Oder war die Dichtmasse vermutlich eh schon der letzte Lösungsversuch. Danke und viele Grüße, MTZ

  • Hallo! Gutes Motorrad hast du dir da ausgesucht ;) Zu deinen Problemen, du solltest das Motorrad am besten draußen irgendwo hin stellen und laufen lassen. Dann das Multimeter an die Batterie halten und messen, beim hoch Drehen sollte das Teil so um die 13,5V anzeigen, das wäre perfekt. Wenn es das macht, dann ist mit der Ladung alles in Ordnung, wenn nicht, würde ich auf die CDI tippen, die gerne mal abraucht, dann wird die Batterie nicht mehr geladen. Es kann aber auch an einer kaputten Batterie liegen, das Problem hatte ich anfangs mit meiner, Batterie kaputt, unter 5V, wurde nicht geladen, das war zu viel für die Lichtmaschine. Hab dann zwar die CDI getauscht, hat aber immer noch nicht geladen, bis ich drauf gekommen bin, mal eine neue Batterie einzubauen... Man lernt aus seinen Fehlern :P Ob es andere Knochen gibt, kann ich nicht sagen, ich würde eher mal nein schätzen. Die Gabel durch stecken geht natürlich, aber dann ändert sich auch das Fahrverhalten, musst du testen, wie du mit klar kommst. Andere Gabelfedern und eine abgestimmte Gabel wäre noch eine Möglichkeit, allerdings weiß ich auch nicht, ob es da andere Federn gibt. Würde mal bei den Standard Herstellern gucken bzw anfragen. Ebenso beim hinteren Federbein, evtl passt ja eins von einer anderen Honda, die tiefer liegt. Man müsste nur raus finden, welche das ist. Und zu 3, eine neue Dichtung ist nicht schlecht, wenn es ein bisschen raus schwitzt würde ich nichts dran machen, wenn es doch deutlich raus läuft würde ich die Dichtung mit neuer Paste einsetzen, vorher aber die Dichtflächen sehr sauber machen!

  • Hallo MTZ, zum Thema Batterie laden: Mögliche Fehlerquellen: - Batterie - Gleichrichter - Lichtmaschine - Verkabelung Das eine kaputte Zündung (=CDI) das Laden der Batterie verhindern soll, kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen. Wenn die kaputt ist, läuft der Bock sowieso nicht mehr! Grundsätzlich ist der Ansatz, die Batteriespannung bei laufendem Motor zu messen, richtig. Wenn die gut 13 V nicht erreicht werden sollten, vielleicht mal die Batterie ausbauen und an ein Ladegerät hängen. Kommt sie dann auf 13,5 V ist sie wahrscheinlich in Ordnung und irgendwas am Ladestromkreis (s.o.) nicht ok. Gruss Kai

  • Zitat

    Original geschrieben von: mtz 1) Der Vorbesitzer sagte, die Batterie lädt nicht. Konnte es bei zwei Tiefgaragen-Probefahrten nicht ausreichend testen ;) wird aber wohl so sein. Was ist denn der gängigste Grund dafür, wo sollte ich anfangen zu messen? Ein Relais? Ladespule? CDI? Als der Motor lief, konnte ich andererseits über 13 Volt messen an der Batterie.

    Das hat der Kai schon beantwortet.

    Zitat

    Original geschrieben von: mtz 2) Tieferlegung. Mit 1,72 Metern komme ich nur mit den halben Füßen auf den Boden - werde beim Neubeziehen der Sitzbank (schon zerlegt) versuchen, ein paar cm zu gewinnen. Kleinere Knochen habe ich bisher nicht im Netz gefunden. Gibt es die? Ein Schrauberfreund sagte, es ginge auch, vorne die Gabeln etwas niedriger zu befestigen und das Federbein weicher zu stellen. Hat von euch damit jemand Erfahrungen mit Tieferlegung?

    Schau erst einmal nach ob sie nicht höher gelegt wurde. Sie sieht auf dem Avatar schon etwas höher aus. Mach mal ein Foto von der oberen Federbeinaufnahme und von der Umlenkung unten.

    Zitat

    Original geschrieben von: mtz 3) Ventildeckeldichtung. An den Seiten der Ventildeckeldichtung scheint Öl auszutreten. Ein Vorbesitzer hat das scheinbar mal mit so einer Dichtmasse versucht haben, zu beheben Habe mal eine normale neue Ventildeckeldichtung besorgt - ist das Austauschen aufwändig und zu empfehlen? Oder war die Dichtmasse vermutlich eh schon der letzte Lösungsversuch.

    Wenn es nicht viel mehr als schwitzen ist, lass es. Wenn du nicht absolut sauber und ordentlich arbeitest kann es nach einem Dichtungstausch meist nur schlimmer werden. Mit Dichtmasse an Metalldichtungen muß man vorsichtig sein, die kann sich genauso hineindrücken und Ölwege verstopfen. Des weiteren geht bei unseren alten Schätzen eine Ventildeckelöffnung auch bei Verwendung eines Drehmomentschlüssels nur in Ausnahmefällen ohne defekte Gewinde ab. Für artgerechte Haltung Ingo

  • Hi Kai, Ingo und Sascho, danke schon mal für die aufschlussreichen Antworten! 1) Batterie: Werde dann bei nächster Gelegenheit nochmal die Ladespannung messen und ggf. eine neue Batterie ausprobieren. Gut möglich dass die hinüber ist, die ließ sich aber vom Vorbesitzer nochmal aufladen, die Maschine stand 1-2 Jahre rum und ihre Power reicht auch nicht für den E-Starter aus.. Werde auch mal testweise ne Autobatterie an den E-Starter hängen ob er dann besser dreht. 2) Federbeinfotos mache ich dann auch. 3) Ventildeckeldichtung: Dann warte ich mal ab wieviel neu rauskommt - saubergemacht isses schon. Vorher sah es so aus: Man sieht also deutlich die Dichtmasserückständchen, dass es da mal jemand zu gut gemeint hat. Hoffentlich ist das nicht auch so nach innen gegangen. Vielleicht finde ich was an den Ölsieben. Bis bald Grüße, Moritz

  • Hallo Moritz, wie Du an der zwischen die Kühlrippen gesteckten Mutter sehen kannst, sind wahrscheinlich die Gewinde der Ventildeckelschrauben in desolatem Zustand (nein, die gehört da original nicht hin - das ist eigentlich ein Sackloch...). Rechne mal damit, das bei einer Demontage des Deckels so ungefähr 6 Gewinde hinüber sind und mit Helicoils oder vergleichbaren Reparaturmethoden repariert werden müssen. Das wird eine größere Schraubaktion, die Du Dir besser für den Winter aufsparst. Wenn die Batterie es selbst im "geladenen" Zustand nicht schafft, den Motor durchzudrehen, ist sie tot. Da brauchst Du gar nicht weiter rumzuprobieren. Gruss Kai

  • Wie die anderen schon sagen, Batterie tauschen. Wenn die wirklich alle ist wird das nix. Testweise Batterie abhängen und wie Du schreibst die Autobatterie anhängen. Die alte tote Batterie gehört für den Test abgehängt. Unbedingt auch mal die Masse für den Starter prüfen, wenn die dicke Leitung für den E-Starter der leicht mal 60 oder 80A zieht ab ist springt die XL auch mit guter Batterie nie an, der Strom geht dann (und das nur ein paar mal) über die Masseleitung im Kabelbaum... 13,5V bei laufendem Motor heisst die Lima lädt und der Regler tut was er soll. Tieferlegung: alte Sitzbank bei ebay holen und abpolstern, Federbein weicher drehen (so das es mit dir drauf 30% des Gesamtwegs einfedert) und die Gabel 1-2cm durchschieben. Undichtigkeit: Wenn Du da ran gehst und den Deckel abnimmst die Dichtung zwischen Kopf und Deckel tauschen, die stellt nämlich mit dem richtigen Drehmoment der Schrauben den Abstand zwischen Kopf und Deckel so ein das die Kugellager nicht gezwickt werden. In den Kopf Helicoils und gut. Wenn das Öl nicht in strömen läuft würde ich das aber so lassen wie es ist, die Hondajungs werden das vor 4000km schon mit Absicht so gemacht haben... Gruß, die Oma

  • Liebes Form, Neuigkeiten: Neue Batterie eingesetzt, sogar der E-Start klappt wieder und sie lädt mit 13,8 Volt. Dafür Betrüblicheres von der Ventildeckelfront: da kommt genügend Ölsiff raus, dass der Blick im Stehen von lecker Dampf getrübt wird. Sollte also bald gemacht werden. Mein Meisterschrauberkumpel hilft dabei und hat auch Helicols am Start. Wir haben aber noch zwei Fragen: 1) Macht es Sinn, zusätzlich zu einer neuen Ventildeckeldichtung auch noch die Dichtmasse aufzutragen (Permatex, Hylomar, Dirko HT o.ä.)? Oder lieber gar keine Dichtung? 2) Diese Halterung des Ventildeckels am Rahmen, kann und sollte man die lieber entfernen, dass der Rahmen nicht mehr zu sehr am armen Motor reißt? War bei der XT500 wohl Usus. Danke vielmals, Moritz

  • Gluehstrumpf ! Hast scheinbar ein brauchbares Moppett erwischt. Bestimmt schreit gleich einer, denn ob Dichtmasse oder nicht, ist Glaubensfrage. Ich hab mit einer XL 250 angefangen, und da kam irgendwie immer Oel an der Deckeldichtung raus. Daher ist meine Devise doppelt haelt besser. Auf jeden Fall verbau eine oginool Deckeldichtung. Das ist Stahlblech, mit Silikon beschichtet. Ich verwende dann obendrein immer noch etwas Holymar auf beiden Seiten und meine XL ist DICHT ! Das Abnehmen der Motorhalterungen ist ebenfalls Glaubensfrage, zumindest bei 250ern und 500ern. An meiner 600er sind sie jedenfalls dran. Wichtig ist, dass alle Schrauben ordentliche Gewinde haben und mit dem rechten Drehmoment angezogen werden (koennen). Ist immer Kacke, wenn alles fein verschmiert ist und dann die letzte Schraube beim Anziehen ausreisst. Aber, wenn's passiert kurz fluchen, alles wieder runter und Heli rein. Mit etwas Benzin geht das frische Holymar leicht wieder ab...... Nicht mit Holymar quasen. Was nach Innen quillt, kann dier die Oelversorgung verstopfen. Gib alles. Lutze

  • Ach so, uebrigens sieht man auf deinem Bild bereits, dass mindestens ein Heli reinmuss. Die Schraube durch den Deckel, die bei dir mit einer Mutter gegengehalten wird, ist nicht original. Die Mutter gehoert da nicht hin. Auch der Deckel scheint nicht zu deinem Motor zu gehoeren, da er keine Lackierung aufweist. Hoffen wir, dass da eine Deckeldichtung verbaut ist. Wenn nicht, kann dir das Tragbild der Gleitlager den Schweiss auf die Stirn treiben.... Beim Einbau des Kugellagers unbedingt auf die richtige Orientierung achten. Steuerkettenspannerhalter bereithalten. Make-shift-Halter-Bauanleitung ist in den FAQ. Viel Glueck

  • Hallo, wie schon erwähnt, unbedingt Deckeldichtung verwenden, da die Dicke der Dichtung bei der Klemmug der Nockenwellenlager mit einberechnet ist. Ebenso für das Gleitstützlager, das sonst klemmt. Dichtflächen gut abziehen und reinigen und dann ist das Ding bei ordentlicher Fläche und funktionierenden Gewinden auch ohne Dichtmasse dicht. Übrigens, meine Halterung ist am Deckel befestigt und reißt nirgens rum.

  • Liebes Forum, erstmal ein gutes neues Jahr! Wir hatten die Ventildeckeldichtung noch im Winter neu gemacht, einige Helicoils eingesetzt, die Honda hat den TÜV bestanden und ich dank des milden Winters so einige Ausfahrten genossen mit abgepolsterter Sitzbank, ziemlich dichtem Ventileckel, allerdings neuen Ölproblemen - Austritt auf Höhe der Zylinderkopfdichtung. Das wurde meiner Meinung nach immer mehr, bei Stadtfahrten mit warmem Motor saß ich jedenfalls immer irgendwann richtiggehend in einer Ölwolke - gesund ist das nicht, Hab deshalb mal einen Dichtsatz besorgt, den Kopf demontiert und bin damit gestern zum netten Motorüberholer gegangen - ob man den Kopf denn auch schleifen müsse. Er meinte nein (ohne es nachzumessen), ohnehin sähen die alte Dichtung und der Kopf nicht unbedingt nach Ölverlust (verbrannten Ölresten / Schmauchspuren) aus (hatte Dichtung und Kopf allerdings schon mit Bremsenreiniger abgesprüht, den Zylinder abgewischt), ob das Öl denn nicht dank eines vergessenen O-Ringes irgendwo noch weiter unten am Zylinder ausgetreten und zur Kopfdichtung gewandert sein könnte. Er kenne das so von Yamaha-Einzylindern. Ich war leider zu geschockt um es auf die Schnelle richtig zu verstehen - die Ölsteigleitung läuft ja bei der PD04 außen - gibt es da noch mehr Fehlerquellen, die Öl nach oben und dann rausdrücken könnten? Da wo die Schrauben laufen? Die Kopfschrauben-Gewinde wirkten beim Öffnen noch gut, die Dichtflächen sehen auch ok aus. O-Ringe sah ich keine. Danke und Grüße aus Berlin, Moritz

  • Nachtrag. In einer der Zylinderkopfschrauben (das sind keine Dehnschrauben stimmts?) hing noch Alu - mindestens ein Gewinde ist also spätestens jetzt im Eimer. Das könnte den Ölverlust evtl erklären, oder? Zum Glück haben wir noch Helicolis.

  • moin, sind bei dir die Passstifte für die seitliche Nockenwellenfixieriung bzw. die Fixierung der Nockenwellenlager verbaut ? bei meinem Motor waren sie es nicht. Es könnte durchaus sein, das sich eines der Lager oder auch beide, bei der Montage des Ventildeckels minimal verkantet hatten, deswegen auch der Ölaustritt im Bereich der Lager-Öltaschen. Dieser Umstand könnte dazu geführt haben, das die Undichtigkeit entstanden ist, weil an dieser Stelle der Ventildeckel nicht mehr mit dem nötigen Druck auf der Metalldichtung aufliegt, und das Nachziehen der Schrauben mit einem höherem Drehmoment das ein oder andere Gewinde in Mitleidenschaft gezogen hatt. Gruß Hartmut