Zündspule defekt?

    Hallo an alle XLler ! bin jetzt seit einiger Zeit nicht mehr (sehr selten) gefahren und musste jetzt mit Entsetzen feststellen, dass das schöne Forum leer ist :( Verdammt schade ... Deswegen hier ein kleiner Beitrag, um zur Wiederbefüllung beizutragen :) Ich möchte meine XL600R PD03 verkaufen und habe sie jetzt durch den TÜV gebracht. Alles wunderbar ... bis auf die unglaublichen Kick-Arien vor den Augen des Prüfers. Zuhause bin ich dann erstmal auf Fehlersuche gegangen und habe mir die Zündkerze angeschaut ... ein Zündfunke war nur hauchzart zu erahnen ... Was ist da der erste Verdacht ? Könnte das vielleicht die Zündspule sein bzw. welchen Widerstand hat denn eine intakte ? Vielen Dank für jede Hilfe, Torben

    Hallo Torben, ein hauchzarter Funke muss erst mal nicht unbedingt schlecht sein. Messe mal die Zündungsladespule durch (Schwarz-Rotes Kabel von der CDI, an der CDI abziehen und gegen Masse messen). Wie läuft sie denn, wenn sie dann mal angesprungen ist? Gruss Kai

    Hallo ihr! also: die Zündungsladespule hat ca. 550Ohm ... das ist nach dem, was ich in den FAQs gelesen habe, zu viel ... richtig ? Aber jetzt mal eine Verständnisfrage:) : Mehr Widerstand heißt doch eigentlich, dass die Spule mehr Windungen/Leistung hat, oder liege ich da falsch? Und jetzt frage ich mich, was an mehr Power verkehrt sein könnte? Gehen davon die Kondensatoren kaputt oder ähnliches ? Wenn ich sie mal gestartet kriege, dann läuft sie auch. Startschwierigkeiten hatte sie eigentlich schon immer, bis ich vor einigen Monaten nach einem Tipp hier aus dem Forum eine (sündhaft teure) Spezial-Zündkerze verbaut habe. Damit ließ sie sich dann eine Weile lang gut starten (egal ob warm/kalt), bis jetzt eben wieder die Probleme aufgetreten sind. Beste Grüße, Torben

    Hallo Torben, hast Du wirklich die Ladespule (schwarz-rotes Kabel) oder vielleicht die Impulsgeberspule gemessen? Weil mit so einem hohen Widerstand kanns eigentlich keinen Funken mehr geben. Wo hast Du gemessen, direkt am CDI-Stecker oder an dem Einzelstecker, der am Lima-Kabelbaum sitzt? Messe gegebenenfalls nochmal, am besten auch mal im warmen Zustand (wenn denn der Motor zum Laufen zu bringen ist...). Wenn die Ladespule wesentlich mehr Widerstand hat als sie eigentlich sollte, bedeutet dies, das es einen internen Kabelbruch gibt. Das sowas die Leistung nicht erhöht, sollte einleuchten. Versuchs noch mal mit einer neuen Normalkerze - aber mit höchstens 0,5 mm Elektrodenabstand. Gruss Kai

    Hallo ihr, also ich habe sowohl am CDI-Stecker (ich hab den runden) als auch an dieser einzelnen Steckverbindung aus dem Lima Kabelstrang gemessen. Beide Male dasselbe Ergebnis mit 550 Ohm. Ich hab versucht, sie anzukriegen, aber habe es nicht geschafft, von daher habe ich leider keine Werte für den Warmzustand. Ich werd mir dann heute nochmal ne Zündkerze auf 0,5mm zurechtklöppeln und nach Funken Ausschau halten :) Soweit schonmal vielen Dank, Torben

    Hallo Torben, wenn das so ist, dann würde ich mal auf den klassischen Ladespulen-Schaden tippen. Du könntest jetzt 1. Eine komplette neue oder gebrauchte Lichtmaschine einbauen (entweder original oder von Electrex - Preise müsstest Du in Erfahrung bringen, müsste so ab 170 € aufwärts sein. 2. Eine Ignitech Sparker-DC-CDI verbauen (ca. 130 Euronen). 3. Versuchen, die defekte Ladespule reparieren (neu wickeln) zu lassen oder selbst neu zu wickeln. Kosten ab ca. 15 € aufwärts, Haltbarkeit dieser Reparatur aber offenbar begrenzt. Ich würde mich wahrscheinlich für 2. entscheiden. Gruss Kai

    Hallo ihr ! ich werde mich mal am selber Wickeln versuchen, denke ich. Ich habe immer mal wieder den Widerstand gemessen und festgestellt, dass der stark schwankt. 550Ohm war das niedrigste was ich gestern gemessen habe... heute hatte ich dann auf einmal 1300 bis hoch zu über 2000 Ohm. Diese Werte kriege ich auch wenn ich direkt an der Ladespule an den Lötfähnchen messe. Da ich den Limakranz ja jetzt in der Hand halte, frage ich mich, wie die Ladespule darauf montiert ist. Sehe ich das richtig, dass die in Axial-Richtung mit einer Art Zapfen in den Kranz geschoben und dann einfach mit Harz (irgendein spezielles? in den FAQs stand nur Epoxidharz, aber ist das Ölbeständig?) zugeschmiert wird? Ich würde ungern alles wild auseinanderreißen und mir noch mehr Arbeit als nötig machen ... lieber mit Geduld und Spucke :) Vielen Dank für eure Hilfe Torben

    Hallo Torben, der Eisenkern der Ladespule ist mit so einem Schwalbenschwanz im Hauptstator befestigt. Ich hab mir damals einen "Amboss" zum Auflegen und einen passenden Durchschlag, der genau die Schwalbenschwanzform hat, aus Stahl zurechtgefeilt. Wenn Du das nicht machst, besteht die Gefahr, die Teile stark zu beschädigen - das Material ist ziemlich weich! Du musst dann die Wicklung vom Kern runterkriegen - möglichst ohne den Kunststoff-Isolator zu beschädigen. Die Wicklung ist komplett durch und durch mit Harz vergossen und geht entsprechend schwer runter. Zum Neuwickeln solltest Du Draht der Isolierklasse "H" verwenden (falls verfügbar) - der ist kurzzeitig bis 220°C einsetzbar. Ich glaube es gehört Draht mit 0,35 mm Durchmesser drauf. Gruss Kai

    Hallo Torben Ja, so wie Kai es beschreibt ist es sehr gut. Geht im Notfall auch mit rundem, eher kleinen Durchschlag. Dann darf man aber nur ganz kleine Bewegungen ausführen, dafür aber müssen die Schläge und Bewegungen auf ganzen Umfang des Schwalbenschwanzes ausgeführt werden. Sonst verkantet sich das Blechpacket. Achtung: Oft sind Zuleitungsdrähte der anderen Wicklungen ganz nahe bei der Zündungsladespule in der Vergussmasse versteckt! Drahtdurchmesser: Mit Kai's vermuteten 0.35 mm Durchmesser ist der Platz für die Originalwindungszahl kaum vorhanden. Siehe FAQ Kapitel 13.1.1 auf dieser Homepage, dort z.B. auch Beitrag "Ladespulenreparatur die 2. (PD03)". Der von mir damals verwendete Draht hatte den Nenndurchmesser 0.14 mm. Gruss von Dieter

    Hallo Kai und Dieter ! Vielen Dank für die Infos ... ja ich habe schon gesehen dass die Drähte ganz gut eingekleistert sind :) Ich werde mich morgen oder übermorgen mal an das Freilegen der Spule setzen ... bis dahin sollte dann auch der Draht ins Haus flattern ... Ich werde dann vom (hoffentlich positiven) Ergebnis berichten :) Gruß, Torben

    Hallo ihr ! so, der Draht ist endlich da und die Spule habe ich gestern gewickelt und das sieht auch ganz anständig aus nach meinem Empfinden :) Jetzt ist mein Problem nur... welcher Draht an welche Lötfahne? Nach meiner Theorie wäre es doch eigentlich egal, in welche Richtung das Zündsystem aufgeladen wird, richtig? Springt der Funke notfalls in die andere Richtung über die Kerze. Oder gibt es da Probleme? Ich konnte mir die Originalbelötung leider nicht merken, da die Spule total verkokelt war !!! Jetzt ist auch klar, warum da nichts mehr ging, so lecker, wie das gerochen hat :) Also wenn jemand nen tipp hat, ob die Anschlussrichtung egal ist und wenn ja, wie herum ich das anschließen soll, dann wäre ich sehr dankbar! EDIT: Ich glaube das hat sich erledigt ... mein Käsehirn hat mir mal wieder einen Streich gespielt :) Wenn ich das richtig sehe, erzeugt die Spule ja sowieso Wechselstrom und wird dann gleichgerichtet, korrekt? Viele Grüße, Torben

    Sorry für die lange Funkpause, ich hatte jetzt seit längerem keine Zeit mehr fürs Hobby und da ist das "Ja, sie läuft" wohl auf der Strecke geblieben :) Das Neu-Wickeln hast tatsächlich gebracht! Vielen Dank noch einmal für eure Hilfe !!! Ich werde das Mopped jetzt aber trotzdem verkaufen, ich komme im Moment einfach nicht dazu, mich gebührend um sie zu kümmern ... Im Marktplatz-Forum habe ich schon einen entsprechenden Thread aufgemacht. Wer Interesse hat darf gerne reinschauen ;) Soweit von mir, Torben