Nockenwellenlager

  • Guten Morgen XL Freunde!


    Ich bräuchte mal eine Einschätzung von Euch! Und zwar geht es um die Nockenwellenlager.

    Die Nwl. die wir in unserer XL600R PD03 verbaut haben sind ja "OFFEN" bis auf das rechte Lager, das ist ja nach Außen hin geschlossen ist.

    Jetzt meine Frage:


    Was spricht dagegen 2 komplett geschlossene Lager, die schon vor gefettet sind, einzubauen? Die Schmierung des Ventildeckels ist ja trotzdem gegeben,

    das Öl kann ja davor und dahinter vorbei und die Nocken werden ja sowieso durch die Ölbohrung in der Welle geschmiert ???


    Der Grund meiner Frage ist, dass ich mir vorstellen kann dass ich eine höhere Laufleistung erwarten kann. Ist das so Richtig ?

    Wenn das jemand schon mal gemacht hat, könnte er uns (mir) seine Erfahrung mitteilen.


    Ich könnte mir vorstellen dass das nicht ganz uninteressant ist.


    Ich bedanke mich schon mal für Eure Mühe !

  • Guten Morgen,

    Gekappselte Lager mit Fett würde ich keinen Falls verwenden.

    Wenn der Motor heiß wird, würde dir das Fett aus den Lagern ausdrehten und beim nächsten erkalten des Motors irgenwelche Ölbohrungen im Ölkreislauf verstopfen, da das Fett wieder fest wird.

    Beim nächsten Start gibt es dann an den bestimmten Stellen keine Schmierung mehr und somit einen kapitalen Motorschaden.

    Also Finger weg von solchen Aktionen.

    Gekappselte Lager mit Fettfüllung sind nicht für diese Anwendung.

  • Das ist natürlich ein super Argument!

    Deswegen muss man ja sicherlich auch die Gekapselten Lager die man öffnet, sehr sorgfältig mit Entfetter reinigen, so dass kein

    Lagerfett in den Ölkreislauf kommt!

    Ich bin davon ausgegangen dass das Fett da bleibt wo es hin gehört.

  • Ein gekappseltes Lager ist nicht für solche hohen Temperaturen gebaut und in unserem Fall der einseitigen Kappselung nur als Umlenkung des Ölkreislaufes gedacht.

    Im übrigen laufen deine Lager mit Öl um ein vielfaches leichter als mit Fett.

  • Okay, Ich danke Dir!

    Dann versuche ich doch noch mal andere Lager zu bekommen.

    Ich hatte bei eBay einen Anbieter gesehen, der die richtigen Lager anbietet und nach seinen Angaben, kosten frei auch öffnet,

    so wie ich sie gerne hätte aber kein Wort darüber verlor dass die Lager für diesen Zweck nicht mehr zu gebrauchen sind!

    Er sagte mir wohl dass die Lager sorgfältig zu reinigen sind, weil das fett sich nicht mit dem Motoröl vertragen würde.

    Originale sind nicht so einfach zu finden, daher meine Fragen!


    Ich werde Deine Antworten aber zu herzigen wissen und bedanke mich !!!

  • Hallo,


    Thema wurde zwar schon ausreichend beantwortet, da ich mich aber mit solchen Themen öfters mal (arbeitstäglich) beschäftige, mal ein kurzes Statement dazu.

    Auch wenn ich für die Nockenwelle trotzdem die originalen Lager verwenden würde. Außerdem ist NSK nicht irgendeine NoNameBude, die wissen schon, was sie machen. Wir aber auch :-)


    Ein Lager mit Dichtungen (es gibt auch da viele Unterschiede) ist nicht aber grundsätzlich ungeeignet für diese Anwendung. Allerdings haben die Lager auch oftmals Käfige aus Kunststoff und das ist in diesem Anwendungsfall der Schlüssel.

    Wenn man ein gedichtetes Lager fände (ich hab jetzt nicht geschaut, ob es da eines gibt), das einen genieteten oder geschweißten Blechkäfig hat, könnte man das vermutlich schon auch verwenden.

    Begrenzendes Element ist hier der Käfig und das Dichtungsmaterial.


    Wir lassen mittlerweile einige Lager in Öl laufen (Riementrieb im PKW-Motor, im Motor drin, nicht mehr außen dran), wo sehr ähnliche Lager (6006) komplett offen und alternativ mit Dichtung und Fett laufen gelassen werden.

    Hier schneiden die gedichteten Lager im Verschleißverhalten durchweg besser ab.

    Es gibt mittlerweile auch Motorradmotoren, die im Kurbeltrieb nicht mehr nur offene Lager, sondern auch da Lager mit Dichtungen verwenden. Auch die laufen durchweg technisch besser.


    In beiden Fällen ist aber Dichtung und Fett teuerer und somit setzen sich die gedichteten Lager in der Anwendung im Öl nicht unbedingt durch.


    Interessant finde ich diese Aussage von dem ebay-Verkäufer. Kann mir den mal jemand zeigen?

    Mich würde mal interessieren, welche Hersteller der vertriebt, wie er die Dichtungen ausbaut und wie er zu der Aussage kommt, daß man das Fett rauswaschen muß.

    Grad letzteres ist vermutlich komplett daneben, würde ich nie machen. Das Öl haut das Zeug schon raus und so groß ist die Menge nicht (1,2 Gramm), daß man sich damit einen Liter Öl versauen kann. Das wäre jedenfalls schonender, als mit Pinsel und Reiniger da rumzumachen.

    Ich habe, als ich meine NWLagerung nachgearbeitet habe, mit ebay-Lagern gearbeitet, aber die waren nur als Träger für die Schleifwelle benutzt worden. Wenn es die gleichen waren, sind die sicher ungeeignet.

    Zeig mir doch bitte mal den Verkäufer.


    Gruß

    Jürgen

  • Interssanterweise ist ja in der Teileliste auch für das offene Kugellager als Austauschvariante die Type 91002-MK5-008 angegeben, bei dem es sich um das einseitig geschlossene Kugellager handelt. Zumindest der Durch-/Abfluss scheint durch die einseitig geshlossene Variante nicht beeinträchtigt zu sein.

    XL600RM_1_Avatar-gross.jpg?dl=0 Dieter - XL 600RM PD04 '86 / Domi NX650 RD02 '91

  • Nabend,


    der einseitige Dichtring soll doch verhindern, daß das Öl von dieser Pfütze am Ende der Steigleitung auf der rechten Motorseite in die Nockenwelle reinläuft.

    Das Lager selber wird ja gar nicht gezielt geschmiert, sondern weil es im Deckel sowieso zugeht wie Sau, bekommt das genug Öl.

    Aber der Deckel ist auch eine berürungslose Dichtung, das ist eine Spaltdichtung.


    Auf der Kettenradseite hatte meine XL genau das gleiche Lager. Auch mit Deckeldichtung auf der Außenseite.

    Auf der linken Seite müßte es ja eigentlich egal sein.


    Gruß

    Jürgen

  • Moin moin,


    es ist ja mal sehr Interessant auch andere Meinungen zu hören (lesen)

    Auf jeden Fall möchte ich mich mal für die ausführlichen Ausführungen bedanken aber ich möchte hier darauf verzichten, irgendwelche

    Namen oder gar Firmen zu nennen, (das bringt nur böses Blut) das möchte ich nicht.


    Fazit: ich werde versuchen doch originale Lager zu bekommen, namhafte Adressen für Lager gibt es ja reichlich, da werde ich wohl was passendes finden, eilt ja nicht.


    Also in diesem Sinne, Danke noch mal!

  • der einseitige Dichtring soll doch verhindern, daß das Öl von dieser Pfütze am Ende der Steigleitung auf der rechten Motorseite in die Nockenwelle reinläuft.

    Ahm...Hüstel, Hüstel...


    Ist es nicht genau umgekehrt, also dass die Dichtscheibe genau dafür sorgt, dass das Öl aus der Tasche an der Steigleitung durch die Hohlbohrung der Nockenwelle hindurchgeführt wird, um dann an den Bohrungen im Bereich der Nocken auszutreten?

    XL600RM_1_Avatar-gross.jpg?dl=0 Dieter - XL 600RM PD04 '86 / Domi NX650 RD02 '91

  • Äh, ja, richtig falsch.

    Ich habe natürlich nicht verhindern gemeint und wenn ich verhindern gemeint hätte, hätte es heißen müssen:


    "soll verhindern, daß das Öl aus der Pfütze durchs Lager wegläuft und die Nockenwellenbohrung gar nicht erst erreicht"


    Vermutlich hab ich nochmal an dem Satz rumgemurkst, so daß sich der Sinn verdreht hat.


    Gruß

    Jürgen

  • Also wir fassen zusammen, es muss richtig heissen:

    Das abgeschirmte Lager muss gewärleisten, dass das Öl durch die Nockenwelle hindurchfliest.

    ;)

  • So macht das einen Sinn! Ich hatte schon überlegt warum die Dichtung überhaupt da ist,

    kann es nicht sein dass sich durch die Dichtung etwas Druck aufbaut und dadurch die NW besser geschmiert wird?

  • Ich verstehe nicht ganz.

    Warum soll dadurch der Druck größer werden?

    Wenn du dir das mal richtig am geöffnetem Motor ansiehst, dann merkst du, dass das gesamte Öl das über die Steigleitung gefördert wird, nur den Weg durch die Nockenwelle nehmen kann, bis auf ein kleinen Rest, der doch den Weg durch das abgeschirmte Lager findet.

  • Hallo Jürgen,


    Du hast mit allem recht was du sagst!

    Ich war mir gerade die Sache noch mal anschauen, mein Motor ist zur Zeit offen.

    Das Öl kommt von der Pumpe über die Steigleitung in den Ventildeckel, von da durch eine Bohrung bis zu dem Raum wo das Lager

    sitzt. Das Lager dichtet diesen Raum komplett ab. Dadurch dass da eine Dichtung im Lager ist, kann das Öl nirgends anders hin als durch die Öffnung in der Nockenwelle wo sich dann das Öl im gesamten Ventildeckel verteilt.

    Ich kann mir nicht vorstellen dass durch das Lager Druck verloren geht, wenn doch wird das bestimmt nicht der Rede wert sein.

    Klar, dann auch natürlich bei höherer Drehzahl mehr Druck und mehr Öl.


    Ich hoffe dass ich das so beschrieben habe dass es auch für Andere verständlich ist.

  • und das halboffene Lager ist zur Ölkammer hin geschlossen. Geschmiert wird das Lager von der Kurbelgehäuseseite, wenn ich das richtig im Kopf habe.