Steuerkettenrad verdreht...

  • Hallo zusammen,

    heute wollte ich an meinem "Winterprojekt" ( hüstel, es ist Mai ) die Ventile einstellen. Nichts war wie gewohnt, egal an welchem oberen Totpunkt haben sich entweder die Einlass- oder die Auslassventile bewegt. So kann das nicht sein. Motor raus, Deckel runter und siehe da, das Kettenrad ist exakt um eine viertels Umdrehung verdreht. Die richtige Stellung zu erreichen ist jetzt nicht das Problem. Die Frage stellt sich, warum das so ist.

    Der Vorbesitzer sagte mir, der Motor lief kurz und dann nicht mehr. Seine Diagnose, Lichtmaschine. Diese hatte tatsächlich schlechte Werte und ist bereits von mir getauscht. Kann der Motor mit so einer verdrehten Nockenwelle kurz laufen? Kann die Steuerkette um so viele Zähne springen ohne einen massiven Schaden anzurichten? Die Teile sehen eigentlich alle ordentlich aus, leichtes Pitting an der Nockenwelle und an den Kipphebel-Laufflächen, nach meiner laienhaften Beurteilung bedenkenlos weiter zu verwenden. Die Steuerkette lässt sich um ca. 1-1,5 mm nach oben anheben. Was könnt ihr mir raten? Richtig einstellen und den Motor einbauen? neue Kette? Sonstige Vorschläge?

    Ich freue mich über jede Hilfe.

    Gruß, Gege

  • Die Nockenwelle dreht sich halb so schnell wie die Kurbelwelle. Bei 4 Takten dreht die Kurbelwelle 2mal, die Nockenwelle 1mal. Eine viertel Umdrehung Nockenwelle ist also genau ein Takt. Also sind die Ventilstellungen um einen Takt versetzt. Z.B. Einlass auf: Kolben würde hochgehen. Auslass auf: Kolben geht runter, etc.

    Der Motor konnte so nicht laufen. Ich würde auf jeden Fall prüfen ob die Ventile abdichten. Benzin in Einlass und Auslass mit Spritze reingeben (natürlich bei Stellung Ventil zu). Wenn es in den Brennraum reinläuft schließt das Ventil nicht. Habe ich so mal am ausgebauten Zylinderkopf getestet. Dann evtl. noch Kompression prüfen. Den Motor mit eingelegtem Gang ein paar mal durchdrehen.

    Wenn alles ok. ist, würde ich ihn einbauen und testen. Bin aber auch nur Laie!.

    Wenn du auf sicher gehen willst, musst du den Zylinderkopf abnemen.

    Grüße aus dem sonnigen Südwesten

    Jürgen

  • Das klingt alles sinnvoll, aber die Frage, warum die Kette um eine viertel Umdrehung versetzt ist, habe ich damit nicht geklärt.

    Heute werde ich mal den Spanner ausbauen und prüfen...

    Grüße aus dem heute ebenfalls sonnigen Metzingen :-)

  • Der Spanner schient ok zu sein, die Kette ist meiner Meinung nach völlig am Ende. Ich kann sie im eingebauten Zustand ohne Probleme auf dem Kettenrad in die Länge ziehen und wieder stauchen. Durch die auftretenden Fliehkräfte kann ich mir gut vorstellen, daß sie sich so stark längt, daß sie überspringt. Wird die Tage ausgebaut, ich werde berichten.

  • Ja, kann ich abheben. Wenn ich sie, wie in den FAQ beschrieben, von rechts und links auf dem Kettenrad zusammen drücke, geht sie rein und oben hoch. Laut Tacho 61000km Laufleistung.

  • Im Anhang sind zwei Bilder. Auf dem ersten sind Matallspäne am Abnehmer für den Zündzeitpunkt zu sehen, auf dem zweiten eine "Abschürfung" am Alu hinter der Steuerkette.

    Befindet sich im Abnehmer für den Zündzeitpunkt ein Dauermagnet? Bin gespannt, ob ich die Quelle finde, wenn ich die Steuerkette ausbaue.

    Die Schleifspuren sind wohl von der Steuerkette...

    Im Ölsieb sind keine Metallspäne, "nur" Plastikspäne.

    Dateien

    • IMG_6101.JPG

      (127,84 kB, 35 Mal heruntergeladen, zuletzt: )
    • IMG_6100.JPG

      (121,47 kB, 34 Mal heruntergeladen, zuletzt: )
  • Boah, der Pickup sieht heiß aus! Bei meinem waren auch Späne dran, aber deutlich weniger. Und man kann die Feldlinien des innen liegenden Magneten sehen. Also Antwort auf deine Frage, ob innen einer Dauermagnet ist: ja. Schneid mal den Ölfilter auf und schau nach, wieviel Späne dort hängen geblieben sind.


    LG

    manni

  • Hallo,


    der Abrieb kommt von dem Steuerketten-Spannerhebel (Früherer Montagefehler), dass gleiche Problem hatte ich auch schon.

    Ich musste damals den kompletten Rumpf-Motor spülen, weil dieser Abrieb sich überall verteilt hatte.


    Gruß

    Hartmut

    Xl 600 RMG (Bj.1987), DT 175 MX (Bj.1978)

  • Also einen Montagefehler konnte ich nicht entdecken. Die Kette lässt sich 6 cm durchbiegen, die von einem Ersatzrumpfmotor um 4cm. Laut FAQ hat eine neue eine Durchbiegung von 26mm.

    außerdem glaube ich mit ziemlicher Sicherheit die Quelle für die Metallspäne am Pickup gefunden zu haben, die Spannerschiene:

    IMG_6109.JPGIMG_6108.JPG


    irgendwo muß ja der Rest von der Schiene sein;( Die Kunststoffteile sind im Ölsieb.

    Das Ölfilter sieht völlig normal aus, keine Metallabriebsteile zu sehen. Oder müssten die innen im Filter sein? Wie rum wird das durchströmt?

    Kann mir jemand sagen, wie ich die 2te Schiene raus bekomme? Die ist ja nur geklemmt und eingehängt. Muß da der Kopf und der Zylinder runter? Dann lasse ich sie drin. Oder nur etwas Gewalt?

  • Kleiner Nachtrag, die Nockenwelle konnte ich zusammen mit Jürgen, nach Ausbau des Spanners mit angeschraubtem Zahnrad unter der gelängten Kette raus ziehen...

  • Oder hab ich da was vergessen? :/

    Ich dachte, das war so, weil der Haken an der Schiene nicht am Kopf vorbei geht.

    Hmm?

  • moin,

    sorry das ich mich erst jetzt wieder zu diesem Thema melde.


    Ich hatte mein Steuerkettenspanner-Problem das ca. 20 Jahre her, ist damals dokumentiert, nach mehr als 8 tägiger Suche der damaligen Unterlagen musste ich leider feststellen, dass diese wohl nicht mehr vorhanden sind.

    Somit bin ich nicht mehr in der Lage, die genaue Ursache dafür tu erörtern.


    Gruß

    Hartmut ;(

    Xl 600 RMG (Bj.1987), DT 175 MX (Bj.1978)

  • Naaabend,


    ich greife das Thema mal auf, weil ich bei mir Parallelen sehr...

    Bin dabei, meinen Motor zusammen zu bauen und habe folgende Fragen, Schwierigkeiten und Verständnisprobleme.


    Also, hab die Steuerkette, Steuerkettenrad und Nocke eingebaut.

    1. Frage, auf dem Schwungrad sind divers. Markierungen " FI und IT" wenn ich den OT einstellen möchte, bleibt das Rad mehr bei FI als IT stehen, passiert durch den Magnetismuss, glaube ich jedenfalls ? ist das so richtig oder muss die Einstellmarke genau auf " IT " stehen ?

    20190603_215255 q.jpg

    2. Frage, wenn also das Schwungrad so stehen bleibt, ist die Nase von der Kurbelwelle ca. 2-4 mm gegenüber dem Pickup nach unten versetzt, muss das so, oder müssen sich die Nasen genau gegenüber stehen ?

    20190603_214915.jpg

    3. Frage, dass Steuerkettenrad liegt nicht ganz genau in Waage mit der Kante des Zyl.kopfes, die linke Markierung liegt ca 2-3 mm unterhalb der Kante, logischerweise dadurch die rechte etwas oberhalb ?

    20190603_215056.jpg

    4. Frage, wenn der Kolben auf OT steht, dass Kettenrad ausgerichtet ist, wie müssen die Nocken stehen, nach oben oder unten ?20190603_215110.jpg

    Jetzt wird der ein oder andere wahrscheinlich die Augen verdrehen und sich denken, " wat macht der da am offenen XL-Herzen " das Frage ich mich manchmal auch, aber... zum Glück gibt es ja dieses Forum, da wird sogar stümpern wie mir geholfen :) hoffe ich:saint:

    L.G. Dirk

  • Also ich versuche es mal.

    Kurbelwelle auf T stellen und nicht daneben, wenn es darum geht, die Steuerkette bzw. Nockenwelle richtig zu stellen. Jetzt müssen alle Nockenpaare nach unten schauen. Ja, ich weiß, die Kurbelwelle möchte sich wegdrehen.

    Wo der Pickup jetzt steht weiß ich nicht. Ist auch Wurscht, den kann man NORMAL nicht falsch montieren, da die Verzahnung an einer Stelle breiter ist und der Finger nur in einer Stellung drauf geht.

    Wenn du dir das dann genau ansiehst, wirst du sowieso feststellen, dass der Finger auch im anderen OT zündet.

    Alles ganz normal, da die XL auch zündet wenn sie ausstößt.

    Frag nicht warum, ist halt so! Japanische Ingenieure!

    Und ja, doch, die Markierung auf dem Steuerkettenrad muß parallel zur Dichtfläche sein. Wenn nicht, bist du um ein Zahn versetzt und das wird nichts.

    Ich glaub das war's ? hab nichts vergessen.

  • Huch, jetzt gibt's ja doch Bilder.

    Und da siehst du, wenn beide Nockenpaare oben sind, müssen die Ventile offen sein. Also kein Verdichtungshub (OT)

    Und jetzt kommt nochmal die japanische Ingenieureskunst.

    Kann man auch so einstellen, da beim nächsten OT dann alle Ventile zu sind und nochmal gezündet wird ?

    Also zweimal zünden doch gut.

    Aber eigentlich Nocken nach unten oder einmal an der KW 360 ° drehen.


    Ach und F - Marke ist die VorOT bzw. Zündpunkt zum abblitzen.