XL schlägt zurück in den Vergaser

  • In der Hoffnung, dass es sich mit einer Kleinigkeit lösen lassen könnte, beschreibe ich dann doch nochmal das Problem mit der XL aus 85.

    Ich hatte sie demontiert bekommen, habe alles inkl des Motor zusammen gesetzt. Die Steuerkette war laut FAQ noch in Ordnung. Ich habe penibelst darauf geachtet, dass die Markierungen stimmen und dann alles zusammengebaut. Öl rein, erster Startversuch: Motor springt an, dreht sofort sehr hoch und geht wieder aus.

    Ich habe dann die Ventile eingestellt (Aus 0,15 ein 0,1 eine bessere Fühlerlehre habe ich nicht, kann mir auch nicht vorstellen, dass die schrauben da noch mehr Präzision hergeben, bin aber auch kein Profi), und die Schraube die bei mir am Vergaser unten drunter links sitzt, habe ich vorsichtig reingedreht und dann auf 1 1/4 wieder heraus gedreht.

    Danach sprang sie an, drehte hoch und nachdem sie warm genug war um ohne Choke zu laufen drehte sie immer so auf 4000 hoch, hat nur verhalten auf Änderungen am Standgas reagiert und hat dann in den Vergaser zurückgeschlagen, direkt nach dem zurückschlagen ist sie runter auf ca 1500 um sich dann innerhalb von 10 Sekunden wieder auf 4000 hochzukämpfen und dann wieder zurück zu schlagen.... hier schließt sich dann auch der Kreis.

    Hat jemand von euch Ideen was ich falsch gemacht haben könnte?

    Viele Grüße
    Björn

  • Zu den Ventilen kann ich nur sagen, es braucht Geduld und es geht genauer. Ich denke, du kommst nicht drum rum, dir bei Louis eine passende Lehre zu kaufen, sonst wird der Motor nie befriedigend laufen.

    Die angaben im Handbuch sind nicht nur zur Schikane der Monteure :-)

  • Hast du evtl. Irgendwo Falschluft am Ansaugstutzen?

    Und den Richtigen OT beim Ventileinstellen? Also nicht die VorOT- Marke

  • Was meinst du mit "in den Vergaser zurückschlagen"?

    Ein Teil des Drucks aus dem Zylinder geht zurück in den Vergaser.


    Zu den Ventilen kann ich nur sagen, es braucht Geduld und es geht genauer. Ich denke, du kommst nicht drum rum, dir bei Louis eine passende Lehre zu kaufen, sonst wird der Motor nie befriedigend laufen.

    Die angaben im Handbuch sind nicht nur zur Schikane der Monteure :-)

    Ich habe von Louis die Blattlehre von 0,05 bis 1mm 20 Blatt.

    Laut Handbuch sollen es ja 0,05 bzw 0,1mm sein, hier im Forum findet man allerdings einige abweichende Angaben inklusive einiger die statt des Kommas einen Punkt verwenden, also imperiale Maßeinheiten.
    An der anderen XL habe ich da gleich Ventilspiel und die tuckert brav und springt an.



    Hast du evtl. Irgendwo Falschluft am Ansaugstutzen?

    Und den Richtigen OT beim Ventileinstellen? Also nicht die VorOT- Marke

    Bis jetzt habe ich immer nur darauf geachtet, dass die entsprechenden Ventile die ich einstelle komplett entlastet sind. Ich hatte Sorge, dass mir Öl ausläuft, wenn ich die Schaulöcher öffne.

    Nebenluft kann ich mir nicht vorstellen, ich werde aber mal nachschauen ob am Ansaugstutzen alles noch sitzt, ich hatte dort tatsächlich Probleme mit der mittleren Schraube, da hier ebenfalls ein Helicoil falsch saß.

    Danke für eure Antworten.

    Viele Grüße
    Björn

  • Hallo, wie soll da Öl rauslaufen? Die XL bekommt gerade mal 2Liter Öl und davon befindet sich der

    Großteil im Rahmentank. Und beim Ventile einstellen sollte man das schon so machen wie in der FAQ oder im

    Werkstatthandbuch um eine ordentliche Einstellung zu bekommen. Und wenn sie läuft dann sprühe sie im Bereich von Lufi zum Vergaser und vom Vergaser zum Zylinderkopf mit Bremsenreiniger ab. So kannst Du Undichtigkeiten am besten feststellen

    bzw. ausschließen.

  • Also 0,15 mm beim Auslass und 0,1mm beim Einlass geht schon. Obwohl 0,12mm und 0,08mm richtiger sind.


    Jedoch, mußt du unbedingt nach der OT-Marke auf dem Polrad arbeiten und dabei achten dass es nicht die andere VorOT ist.

    Und die beiden Schrauböffnungen kannst du Beruhigt öffnen. Da kommt nichts raus. Wir haben Trockensumpfschmierung an der XL und da ist das Öl im Öltank, vorrausgesetzt dein Ölkreislauf arbeitet korrekt.

  • Moin moin,


    Dank für eure Antworten. Ich werde es dann nochmal mit OT versuchen, vielleicht habe ich ja einen Denkfehler. Das Werkstatthandbuch hat zumindest bei der Version die ich habe an paar merkwürdige Anweisungen (Gabelrohre erst ausbauen, dann in Schraubstock spannen um sie zu öffnen, statt sie erst entlastet zu öffnen und dann auszubauen) da bin ich mir nicht so sicher ob man das alles immer als reine Wahrheit nehmen kann. Aber mir fehlt da auch einiges an Erfahrung.


    Ich probiere es auf jeden Fall nochmal mit exakt OT, danke :)


    Wenn ich den Ansaugstutzen bei laufendem Motor mit Bremsenreiniger einsprühe, sollte sie schneller laufen falls sie Falschluft zieht oder?


    Würde Falschluft denn das gelegentliche Zurückschlagen erklären?


    Viele Grüße

    Björn

  • Darauf achten, dass es den OT 2x gibt.

    Du brauchst den, wo der Kolben in der Verdichtung stehet und nicht den, der Auslaßventiele öffnet und so gleich Einlaß öffnet.

    Also beide Nockenpaare der Nockenwelle sollten nach unten schauen.

  • Darauf achten, dass es den OT 2x gibt.

    Du brauchst den, wo der Kolben in der Verdichtung stehet und nicht den, der Auslaßventiele öffnet und so gleich Einlaß öffnet.

    Also beide Nockenpaare der Nockenwelle sollten nach unten schauen.

    Das ist ein guter Hinweis. Ich werde darauf achten. Die Blattlehre mit den passenden Größen habe ich nun auch.


    Kann denn davon das zurückschlagen kommen?

  • Zitat: Kann denn davon das zurückschlagen kommen?



    Also von Falschluft im Ansaugtrakt, wohl eher das ungewollte hochdrehen.

    Das Rückschlagen, vielleicht doch aufgrund evtl. falscher Steuerzeiren.

    Vielleicht auch wenn man auf dem Falschen OT einstellt.

    Zweiteres kann ich aber nicht genau sagen, hab ich noch nie gemacht.

  • Okay, danke dir!

    ich werd mal schauen was sich tut wenn ich das alles richtig eingestellt habe.

    Vielleicht muss dann ja doch der Ventildeckel runter.

  • Ventildeckel runter heißt eigentlich den Motor ausbauen.

    Oder geht das bei der R so?

    Und wenn ich das alles so lese kann ich die Vorgehensweise

    nicht verstehen. Sorry, aber wenn Du die Steuerkette genauso

    Penibel eingestellt hast wie die Ventile, dann ist es klar warum

    die XL nicht läuft

  • Moin in die Runde,

    tut mir leid, dass ich diese Frage hier stellen muss, bis vor ein paar Tagen war mir das eigentlich klar, aber mittlerweile bin ich auch etwas irritiert...=O


    Ventilspiel bei der XL600r PD03 Bj 1983:

    Ventilspiel (Ein): KALT 0,05 MM
    Ventilspiel (Aus): KALT 0,10 MM


    Richtig ?


    Besser soll aber bei den alten Mopeds 0,08 und 0,12 sein, also etwas mahr Spiel ( hatte ich auch schon öfter gehört ), warum eigentlich ?:/


    V.G. Dirk

  • Deine Angaben sind schon richtig, aber ebenso 0,08 und 0,12.

    Etwas mehr Spiel ist immer sicherer als zu wenig.

    Da brennt dir dann kein Ventil kaputt und die Hitze geht auch besser raus.

    Also, beides OK, aber lieber etwas mehr als zu wenig.

    Auch bei noch mehr Spiel, läuft das Moped OK, doch irgendwann wird dann halt auch die Leistung weniger.

  • Wenn man Ventileinstellen den falschen OT erwischt hat merkt man das umgehend - die Kiste Klappert wie ein Diesel.

    Sometimes it takes a whole tank of fuel before you can think straight.