XL 600 RM Zylinderkopfdeckel undicht

  • Nabend zusammen,


    Mir ist heute aufgefallen, dass mein Zylinderkopf leckt.

    Es ist sehr gut zu erkennen, dass auf der rechten Seite des Zylinderkopfes das Öl rausdringt.


    Ferner möchte ich einwerfen, dass mein Ölverbrauch bei 0,75 Liter pro 1000 km liegt.

    Ist das noch im Rahmen, oder ist hier schon Handlungsbedarf?

    (Fotos hänge ich natürlich an)


    Jetzt stellt sich nun die Frage, was ich am besten machen soll.


    Habe hier bereits mal reingelesen:

    Ventildeckeldichtung

    Ölundichtichtigkeit zwischen Drehzahlmesserwelle und Zylinderkopfdeckel


    Da wurde dann (unter anderem) Empfohlen, den Zylinderkopf mit Dichtmittel abzudichten.

    Was meint ihr?


    Gruß, Simon:)


    PS: Bin was Schrauben angeht immer noch in der "Kennenlernphase" :saint:

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    Zwei Räder fahren effizienter als vier ;)

  • Hi,


    das ist der Deckel und zum Glück nicht der Zylinderkopf, der undicht ist. Folge dem ersten Link, Deckel ab und mit Mittelchen abdichten. Dabei solltest Du prüfen, ob die Gewinde alle gut sind. Speziell die da vorne sind manchmal durchgedreht und dann ziehen die die Dichtung nicht richtig an.


    Ciao

    Eric

  • Gewinde prüfen? Nur mal so gefragt, wie muss ich mir das vorstellen?


    Im schlimmsten Fall kommen ja die Gewindewindungen schon der Demontage mit raus, dann kann man schon beim Auseinandernehmen ordentlich fluchen und hat aber auch ein frühzeitiges Prüfergebnis.


    Wichtig bei dem ganzen Montagekram am Motor ist ein ordentlicher Drehmomentschlüssel. Am besten, kein Billigding vom Baumarkt, sondern einen, der auch die kleinen Anzugsmomente kann. Alle Schrauben am besten am unteren Limit anziehen (steht ja meistens X bis Y Nm im Handbuch). Das reicht i. d. R. und minimiert negative "Prüfergebnisse".

    Sometimes it takes a whole tank of fuel before you can think straight.

  • Gewinde prüfen stelle ich mir so vor:

    Beim eingebauten Motor mit einem Drehmomentschlüssel (und Drehmoment am unteren Vorgabelimit) die Schrauben am Zylinderkopfdeckel nachziehen. Wenn die Schraube fest ist (ohne ewigen Umgang), dann sollte das Gewinde gut sein. Kann sich natürlich nach jedem weiteren Lösen oder/und Anziehen ändern.

  • Na ja, würde ich nicht so machen. Jedes Anziehen belastet die ollen Gewinde schon grenzwertig, da würde ich für einen m. E. wenig aussagekräftigen "Prüfgang" keine doch irgendwie überflüssige Belastung einbringen. Obs hält merkt man zweifellos beim Anziehen - und bleibt dann immer noch genügend Zeit zur Reparatur.

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  • Alles klar, danke dir Eric.

    Was macht man dann eigentlich, wenn die Gewinde Kaputt sind?

    Gibt es da dann so Paste, die machen Reingießt, oder muss man das Gewinde neu drehen lassen?



    Gewinde prüfen? Nur mal so gefragt, wie muss ich mir das vorstellen?


    Im schlimmsten Fall kommen ja die Gewindewindungen schon der Demontage mit raus, dann kann man schon beim Auseinandernehmen ordentlich fluchen und hat aber auch ein frühzeitiges Prüfergebnis.


    Wichtig bei dem ganzen Montagekram am Motor ist ein ordentlicher Drehmomentschlüssel. Am besten, kein Billigding vom Baumarkt, sondern einen, der auch die kleinen Anzugsmomente kann. Alle Schrauben am besten am unteren Limit anziehen (steht ja meistens X bis Y Nm im Handbuch). Das reicht i. d. R. und minimiert negative "Prüfergebnisse".

    Danke dir FredB,


    Ich hätte das jetzt auch so aufgefasst wie Schotterpaesse, wie würdest du es dann machen?

    Und gibt es einen Drehmomentschlussel den du empfehlen kannst?

    (Gibt aktuell von Rothewald für 156 Euro eine Drehmomentschlüssel von Hazet)

    https://www.louis.de/artikel/h…c9d12e2cee56c2c58c330a5cf

    Alternativ habe ich natürlich noch einen billigen vom Aldi rumliegen, welche dafür wohl eher ungeeignet ist ^^


    LG,

    Simon

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  • Na ja,

    1) Motor raus

    2) Kopfdeckel ab

    3) Dichtflächen gut saubermachen

    4) neue Dichtung (hauchdünn Holymar HT drauf)

    5) zusammensetzen und

    - tief luftholen...

    6) alle Schrauben nach WHB-Angabe (unteres Limit!) in mehreren Schritten anziehen.


    Wenns gutgegangen ist mit den Gewinden: Bier aufmachen. Wenn nicht: auch Bier aufmachen und die Helicoil-Kiste suchen.


    7) Helicoil ins gfreckte Gewinde reinschaffen und mit Punkt 5 weitermachen.

    8) Hoffen, dass POS 7) nicht nochmal erforderlich sein wird


    Ja, so würde ich das machen. Manche hier im Forum haben das schon so oft durch dass die das sogar ohne Bier können.


    Dremo: Hazet ist gut, wenngleich nicht billig. Nimm den kleinen (10-60) Habe selber einen von WERA - gleicher Arbeitsbereich, auch nicht billig, aber gut. Den vom ADLI würde ich eher beim Radwechsel am Rasenmäher oder beim Lanz einsetzen.

    Sometimes it takes a whole tank of fuel before you can think straight.

  • Na ja, das würde ich erst im 2. Schritt machen. Vielleicht ist nur eine (oder mehrere) Schraube lose. Das kannst du am eingebauten Motor feststellen. Die Wahrscheinlichkeit ist allerdings sehr gering. Aber falls es nur eine lose Schraube ist und das Gewinde noch zieht, dann kann das ja vorab gecheckt werden, bevor man den Motor ausbaut. Die Reparatur erfolgt dann wie von Roland schön beschrieben.

  • Moin,


    bei einer XL ist ein Zylinderkopfdeckel doch als Wartungsöffnung zu betrachten! Deshalb würd ich da TimeSert vorziehen, die machen beim mehrmaligen beschrauben weniger Probleme und halten mehr aus, meine Meinung!


    Gruss Thorsten 8)

  • @Thorsten,

    Wobei TimeSert natürlich der Mercedes (oder schon Rolls Royce? ?) unter den Gewindeeinsätzen ist.

    Aber ich würde es genauso machen. Wenn die Gewinde nachlassen gleich alle Gewinde neu machen und dann vorzugsweise mit TimeSert. Dann sollte man Ruhe haben.

    Viele Grüße Dirk

  • Wunderbar, dann organisiere ich mal Werkzeug und Ersatzteile


    Kann man mit dem Defekt eigentlich noch weiterfahren, bin gerade aufgrund meines Studiums diesen Monat stark eingespannt.

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  • Also bei so ein bisschen Öl am Ventildeckel würde ich gar nix machen und ab und zu Alibi mäßig abwischen.

    Erst wenn am Stellplatz sämtlicher Regen abperlt, würde ich mir die Arbeit machen, den Motor raus zu nehmen und dann aber wie oben beschrieben direkt sämtliche M6 Gewinde im Kopf machen.

    Cheers!

    Mats


    PS: Ölverbrauch ist nur eine Frage des Geldes. Solange du dafür sorgst, dass immer genug drin ist (und solange noch welches raus kommt, ist noch welches drin), kannst fahren.

  • Also wenn das nicht zu viel Öl ist, was da raus kommt, so dass es eine Sauerei unter dem Moped gibt, würde ich das auch nicht machen.

    Fahren kann man da immer.

    Jede Reparatur bringt nur weitere Arbeit und Kosten mit sich und die Gewinde werden vom öffnen und schließen nicht besser.

  • Stimme meinen Vorrednern zu - wenns nicht wirklich viel ist kannst Du das im Hinblick auf Folgeschäden so lassen. Jede Öffnung des Motors belastet eben den ganzen Gewindekram sowie die Nerven und den Geldbeutel des Schraubers.

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  • Noch ein ergänzender Hinweis....


    Sollte es nur das Gewinde der Schraube direkt oberhalb des linken Krümmerflansches sein, das nicht mehr trägt, dann kann man sich auch mit einer Flachmutter helfen.

    Die Bohrung in der Haube und im Kopf ist an dieser Stelle eine Durchgangsbohrung, so das man eine entsprechende Flachmutter von unten gegen den Kopf setzen kann.

    Ist zwar etwas fummelig, geht aber, wenn die Mutter flach genug und natürlich die dann verwendet Schraube etwas länger als die gesamte Durchgangsbohrung ist.


    An dieser Stelle ölen sehr viele XL's. Ist unschön aber nicht wirklich kritisch.

    Blöd ist eigentlich nur, wenn das Öl dann auf den Krümmer tropft und dort verbrennt. Im Stand steht man dann schon mal in einer kleinen Ölwolke.

    Das war für mich eigentlich der Hauptgrund damals an meiner den Motor raus zu nehmen und diese Stelle zu überarbeiten.

    Ging aber nicht mit Heli-Coil, da dort schon eine Hülse verbaut worden war die leider nicht wirklich getragen hat. Hab dann kurzerhand dort einen Stehbolzen eingesetzt und die Haube an dieser Stelle mit einer Mutter von oben verschraubt. Hält wunderbar dicht.

  • Hallo zusammen,


    der Dieter hat es vorgemacht!

    Hab dann kurzerhand dort einen Stehbolzen eingesetzt und die Haube an dieser Stelle mit einer Mutter von oben verschraubt. Hält wunderbar dicht.

    Ich überlege auch schon die ganze Zeit, ob ich bei meiner Motorrevision nicht auch komplett auf Stehbolzen umbaue. Das wäre eine dauerhafte Lösung, die Stehbolzen werden im Leichtmetall nicht mehr bewegt, und es kann kein Gewinde mehr mitgehen (außer man hat überhaupt kein Gefühl beim Muttern anziehen, Drehmomentschlüssel!), Deckel von außen mit Hutmuttern (gibt es auch in Stop-Ausführung) festziehen, fertig!

    Nachteil: sieht nicht mehr original aus und das Dichtflächen-reinigen bei einer weiteren Reparatur ist nicht mehr so lustig!

    Vorteil: Man hat dauerhaft seine Ruhe mit defekten Gewinden, glaube ich zumindest!


    Wie seht Ihr das? Als Originalitätsfetischist bin ich hin und her gerissen!


    Schöne Grüße

    Jerry

  • Echt jetzt - Jerry - erlaubt ist was funktioniert und nicht wirklich Scheisse ausschaut.

    Falls Du immer noch unsicher bist: ICH erlaube Dir das jetzt ausdrücklich! Hutmuttern in Mattschwarz, sieht ka Sau niemals ned...


    Die Idee mit den Stehbolzen ist nicht schlecht.

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