Gewinde im Zylinder Defekt

  • Moin,

    ich bei meiner Maschine den Zylinderkopf wieder installieren wollen und mir ist leider ein Gewinde abhanden gekommen, normalerweise würde ich das mit einem Helicoil richten, jedoch liegt das Gewinde sehr nahe an der Laufbuchse, in die ich dann möglicherweise das Gewinde des Helicoils einschneiden müsste. In meiner Vorstellung hört sich das nicht nach der besten Lösung an. Ich würde mich über ein paar Tips von denen freuen, die dieses Gewinde schon mal reparieren mussten.

    Ich hoffe man kann es auf dem Bild erkennen.

    viele Grüße

    Michel

    ChhbYQT


    PS: falls das mit dem Bild nicht funktioniert, hier der Link zum Bildhoster https://ibb.co/ChhbYQT


    IMG-1169.jpg

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  • Hallo Michel,

    da wird es nicht viele Optionen geben, für HELICOILS M6 brauchts ein Kernloch von 6,3mm, andere Lösungen sind da eher schwierig.


    Gruß

    Hartmut:/

    Xl 600 RMG (Bj.1987), DT 175 MX (Bj.1978)

  • Ich sehe das anbohren der Laufbuchse auch nicht als dramatisch an. Nur musst Du aufpassen das der Bohrer nicht verläuft, da die Laufbuchse härter ist als der Zylinder.

  • Hallo Michel,

    ich kann deine Bedenken gut verstehen, hatte ich auch. Bei meinem Zylinder sind vorsichtshalber alle Gewinde mit TimeSert Einsätzen versehen. Und der, den du beschreibst, geht in den Kragen der Laufbuchse:

    Zylinder mit Gewindebuchsen.jpg


    Wenn man die Arbeiten auf einer Säulenbohrmaschine durchführt, ist es machbar. Von Hand bohren stelle ich mir sehr schwierig vor, mit ungewissem Ausgang.


    Viel Erfolg wünscht

    Manni

  • Also um das richtig zu machen, hilft auch eine Säulenbohrmaschine nicht.

    Ein Bohrer ist nicht das richtige Werkzeug um achsial in zwei unterschiedlich harten Werkstoffen eine gerade Linie zu bekommen.

    Und das Gewinde soll ja nachher wieder an seinem Platz sitzen.

    Richtig ist das nur auf einer Fräsmaschine auszuführen mit einem Fingerfräser mit dem Durchmesser, der vom Ersatzgewindehersteller angefordert ist.

    Auch dann ist noch die Schwierigkeit, dass beim einbringen des Gewindes für den Einsatz, der Gewindeboherer in den unterschiedlichen Materialien, verläuft.

  • Da muss ich dir widersprechen, Jürgen. Die Bohrung (zumindest beim TimeSert, für andere Gewindeeinsätze kann ich mangels Erfahrung nichts sagen) läuft noch im Alu wie übrigens auch das danach zu schneidende Gewinde. Der Senker, der nach dem Bohren eingesetzt wird, um das verdickte Ende des Gewindeeinsatzes unterhalb der Dichtfläche positionieren zu können, fräst den Kragen der Laufbuchse an. Da der Senker in der Bohrung geführt wird, ist das kein Problem. Und auf der Säulenbohrmaschine ist das richtig zu machen. Glaub mir (von Metaller zu Metaller ...;))


    Viele Grüße

    Manni

  • Ach, noch was: auf dem Foto sind auch die tiefliegenden Gewindeeinsätze teilweise zu sehen. Um die montieren zu können, habe ich das verdickte Ende der TimeSert vorsichtig abgeschliffen. Das ist insbesondere wichtig bei den Bohrungen, bei denen später die Passhülsen eingesetzt werden.

  • Also erstmal vielen Dank für eure Antworten, was mit dem Kolben los ist kann ich nicht sagen, den hab ich so bekommen.

    Das TimeSert ist ja relativ dick, also sollte doch ein HeliCoil auch noch komplett im Aluminium laufen, das ist doch dünner. Würdet ihr eher Helicoil, TimeSert oder Ensat empfehlen, Helicoil hätte ich da.

    Ich hab bei einem anderen Zylinder am gleichen Loch gesehen, dass sich das Helicoil rausgezogen hat und dabei das Gewinde zerstört hat. Kann man das Gewinde danach noch retten, wenn das Helicoil nicht hält oder ist der Zylinder dann Altmetall?


    Viele Grüße

    Michel

  • Da muss ich dir widersprechen, Jürgen. Die Bohrung (zumindest beim TimeSert, für andere Gewindeeinsätze kann ich mangels Erfahrung nichts sagen) läuft noch im Alu wie übrigens auch das danach zu schneidende Gewinde. Der Senker, der nach dem Bohren eingesetzt wird, um das verdickte Ende des Gewindeeinsatzes unterhalb der Dichtfläche positionieren zu können, fräst den Kragen der Laufbuchse an. Da der Senker in der Bohrung geführt wird, ist das kein Problem. Und auf der Säulenbohrmaschine ist das richtig zu machen. Glaub mir (von Metaller zu Metaller ...;))


    Viele Grüße

    Manni

    OK, wenn die Bohrung für das Kernloch noch voll im Alu läuft und der nachfolgende Schritt mit einem Art Zapfensenker gemacht wird, kann es gehen.

  • Wenn die Ensat ein größeres Kernloch haben, kann man ja noch auf Ensat gehen.

    Also kein Altmetall ;)

  • Nur mal nebenbei bemerkt: schau mal, ob das wirklich der Helicoil ist, was Du da rausgezogen hast. Bei mir ist das komplette Originalgewinde rausgekommen, da habe ich auch erst gedacht, es se ein Helicoil.

    Sometimes it takes a whole tank of fuel before you can think straight.

  • Die TimeSert sind dünner als man denkt. Der Kragen am oberen Ende täuscht.

    Ich hatte das Problem mit herausgezogenen Helicoils auch schon. Es war aber mehr "Fleisch" an der Reparaturstelle als an dem XL-Zylinder. Deshalb habe ich danach eine Gewindehülse gedreht und eingesetzt, was anschließend auch gehalten hat. Mit Helicoil bin ich durch. Kann aber damals an nicht 100%iger Anwendung gelegen haben ...


    Viele Grüße

    Manni

  • Moin, mich würde auch Interesieren warum der Kolben so aussieht, bei meiner DR 600 sah er so ähnlich aus, und habe dann raus bekommen das der Vorbesitzer nen Kolbenring zerflettert hat.

  • Das TimeSert ist ja relativ dick, also sollte doch ein HeliCoil auch noch komplett im Aluminium laufen, das ist doch dünner. Würdet ihr eher Helicoil, TimeSert oder Ensat empfehlen

    Hi Michel,


    die Fakten sind genau das Gegenteil, siehe Bilder!
    Ich bin da ganz bei Manni, TimeSert is sogar Dünner und einfach das bessere Produkt an der Stelle! Aber auch einiges teurer und für den Privatmann schwerer zu bekommen!

    Gruß Thorsten 8)


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  • Ich hätte nicht damit gerechnet, dass die TimeSert kleiner sind, sieht ja nach mehr Material aus. Dann schau ich mal, ob das mit dem Helicoil reicht, ohne die Laufbuchse anzubohren, wenn nicht muss ich mich mal nach TimeSert umsehen.

    Mit den Kolbenringen scheint alles gut zu sein, Kompression war immer da und die Lauffläche ist auch in Ordnung, kann ich wirklich nicht sagen wo das her kommt.


    Viele Grüße

  • Moin,

    zum Kolben, ähnliche Macken in Kolben und Zylinderkopf hatte ich nach einem unter last gebrochenen Ventilsitzring.


    Für artgerechte Haltung


    Ingo

    XL600R PD03 in artgerechter

    XR 600 R PE04 in fast artgerechter Haltung (ich muss das Straßenvorderrad runterfahren)

    XL600V PD06 für den Rest

    MASH Two Fifty für meine Frau

  • Ich hätte nicht damit gerechnet, dass die TimeSert kleiner sind, sieht ja nach mehr Material aus. Dann schau ich mal, ob das mit dem Helicoil reicht, ohne die Laufbuchse anzubohren, wenn nicht muss ich mich mal nach TimeSert umsehen.

    Mit den Kolbenringen scheint alles gut zu sein, Kompression war immer da und die Lauffläche ist auch in Ordnung, kann ich wirklich nicht sagen wo das her kommt.


    Viele Grüße

    Moin Michel,

    Ich würde dir auf jeden Fall raten, alles an einer Standbohrmaschine zu machen. Ich habe mich mal aus Ungeduld verleiten lassen und habe das Loch mit einem Akkuschrauber gebohrt, beim Bohren in die Hülse ist mir der Bohrer minimal verlaufen und es war trotzdem grundlegend Scheiße. Vlt weißt du das ja alles, aber ich will gerne verhindern, dass jemand die gleichen peinlichen Fehler macht wie ich.

    Beste Grüße aus Kiel :)