Moin zusammen,
habe am Wochenende begonnen, meinen zweiten Motor zu zerlegen. Beim ersten Test war er fest. Standschaden, dachte ich und habe den Brennraum mit dem Aldi-Pendent zu Woodoo 40 geflutet, in der Hoffnung, dass die vermutlich an der Zylinderwand angerosteten Kolbenringe sich lösen mögen. Und tatsächlich, nach ein paar Tagen ließ der Motor sich durchdrehen, wenn auch mit deutlich mehr Widerstand als normal. Also habe ich begonnen, ihn zu zerlegen. Erstmal nach Ölfilter und -sieb geschaut: kein Befund. Dann den Zylinderkopfdeckel entfernt: 1. Drama. Die Nockenwelle ist dunkelblau bis fast schwarz angelaufen und hat am Mittenlager des Zylinderkopfs ordentlich Material zur Seite geschaufelt. Ein Ausbau war erst möglich, nachdem ich die Spannschiene ausgebaut hatte und den Spannermechanismus mit einem Schraubenzieher zurückgedreht hatte. Offenbar wurde der Spannermechanismus falsch montiert und es lag eine extrem hohe Spannung auf der Kette und entsprechend auch auf der NW. Dazu ist das Ganze ziemlich heiß geworden (nicht nur die NW): selbst die Unterlegscheiben unter den Ventilfedern sind blau angelaufen.
Nächster Schritt: Kopf abbauen: 2. Drama. Ein satter Kolbenklemmer, siehe Bild:
Das dritte Drama zeigt sich nach der Demontage des Zylinders. Der Kolben lässt sich nicht relativ zum Pleuel bewegen. Fest. Habe versucht, mit einem Feingewindebolzen (Fahrradachse!) den Kolbenbolzen herauszudrücken. Keine Chance. Habt ihr einen Vorschlag, was ich jetzt noch machen kann? Also, außer Pleuel mit der Flex durchtrennen.
Viele Grüße und sorry, dass ich so viel getextet habe. Musste mir den Frust von der Seele schreiben.
Manni