Befestigungsnippel Seitendeckel LM

  • Hallo Zusammen,


    hat von Euch schon einmal jemand die Befestigungsnippel der Seitendeckel ersetzt - bei einem Seitendeckel fehlt mir leider einer?


    Kunststoffnieten gibt es für Motorradverkleidungen ja reichlich, hat sowas schon mal jemand umgearbeitet bzw. Angepasst?

    Zur Verklebung müsste es ja eigentlich ein Epoxidkleber tun.


    Viele Grüße

    Ben

  • Hallo Ben,


    Da würde mich auch eine Lösung interessieren. Bin mal gespannt, ob wir hier Tips bekommen. ? Ich habe auch noch zwei Deckel liegen, wo mir Befestigungsnippel fehlen.


    Bezüglich Kleben: So einfach „kleben“ wird leider nicht funktionieren. Ich meine mal gelesen zu haben, dass die Plastikteile aus PP sind, welches extrem schlecht bis gar nicht zu kleben ist.

    Auf jeden Fall musst du Kunststoff, egal welchen, vorbehandeln. Optimalerweise mit einer Plasmavorhandlung, aber ich denke von uns wird niemand so eine Anlage in der Werkstatt haben. Von daher wird es bei einem entsprechenden Primer bleiben.

    Wenn ich Kunststoff zu kleben habe nehme ich als Primer Loctite SF770 und als Klebstoff Loctite HY4090. Dies ist ein 2K Hybrid-Klebstoff, eine Mischung aus einem Sofortklebstoff und einem Epoxy.


    Viele Grüße Dirk

  • Hallo,


    ich hatte das damals mit Heißkleber an meiner CX mal gemacht. Das hat die Restlebensdauer von 10 weiteren Jahren gehalten. Die Oberfläche hatte ich erst einmal aufgerauht. Den Pin hatte ich mir aus Rundmaterial geschnitzt.


    Ciao

    Eric

  • Hallo zusammen,


    ich bin gerade dabei, meine Kunststoffteile der 83er zu lackieren, in diesem Zusammenhang habe ich ein paar Fehlstellen ( Verschmelzung am Seitendeckel rechts, Riss in Lampenmaske) mit dem selben Material (von Schrottdeckel) geschweißt, mit einem ganz normalen Lötkolben und viel Gefühl. Das hat zu meiner positiven Überraschung sehr gut geklappt!

    Es gibt ja im Handel auch spezielle Aufsätze für Heissluftföns zur Reparatur von Stoßfängern am Auto!


    Ich weiß aber nicht, ob das Material bei meinen PD03 gleich ist zum Kunststoff der PD04. Die Kunststoffteile der PD03 sind sehr weich!


    Kleine Anregung, schöne Grüße

    Jerry

  • Hi Dirk,


    dann war ich wohl etwas zu optimistisch bezüglich des Klebers, hatte gehofft es wäre mit ein bisschen anschleifen getan.

    Wäre ein Heißkleber vielleicht noch eine Möglichkeit?

    Mal sehen, vielleicht hat das ja schonmal jemand gemacht ?.

  • Hi,


    ich habe bei meiner RM das Heck umgebaut und somit auch den Heckfender.

    Da war viel Kunststoffkleben notwendig.

    Letztendlich war das Effektivste und Einfachste der Lötkolben, wie Jerry schon sagte.

    Das Plastikzeugs an der XL ist aus PP-Kunststoff und lässt sich mit etwas Übung hervorragend mit dem Lötkolben verschweißen.


    Christian

  • Bei Ibäh Kleinanzeigen habe ich vor einiger Zeit eine Anzeige gesehen, da verkauft jemand 3d-gedruckte Pins für genau diesen Anwendungsfall. Zum Kleben (was ja mein "Hobby" ist) kann ich nur sagen, dass bei der PD 03 die Kunststoffteile aus HDPE sind. Hatte vor ein, zwei Jahren mal die Lampenmaske IR spektroskopisch messen lassen, weil aufgrund des Alters keine Stempel mit Materialangabe auf der Innenseite zu finden sind. Dieses Material lässt sich mit "normalen" Klebstoffen schlecht bis garnicht kleben. Anschweißen mit dem Lötkolben ist eine gute Methode. Oder ein speziell für niederenergetische Kunststoffoberflächen optimierter Klebstoff. Zum Beispiel 3M DP 8010. 3M war damals der erste, der einen solchen Klebstoff auf den Markt gebracht hat. Mittlerweile sollte es aber auch andere Anbieter geben.


    Beste Grüße

    Manni

  • Wenn ich das richtig sehe sind die Materialien auch unterschiedlich - zumindest die Maske des Doppelscheinwerfers ist aus einem anderen Kunststoff als die Seitenteile, die viel Flexibler sind.


    Hatte die Tage mal irgendwo gesehen wie die Lampenmasken mit in Aceton aufgelösten Legosteinen repariert, bzw. Fehlstellen nachmodelliert und Risse gekittet werden ?.

  • Ja Ben, du beschreibst eine weitere Methode: das Diffusionskleben mit Lösemitteln. Um dieses Verfahren einsetzen zu können, muss man 1. genau wissen, welches Material (Thermoplast) man vor sich hat und 2. von welchem Lösemittel dieses Material gelöst wird. Der größte Nachteil dieser Methode ist die Materialversprödung, die im Klebbereich einsetzt. In der Praxis führt das bei zerstörenden Prüfungen zu einem Bauteilversagen (und der interessierte Laie jubelt), allerdings bei deutlich niedrigeren Spannungen als das Material normalerweise aushalten kann. Da ist der Lötkolben eindeutig besser!

    Die von Dieter verlinkte Seite (Pattex) gefällt mir persönlich zwar nicht, weil für mich wichtige Angaben zu chemischer Basis des Klebstoffs etc. fehlen. Aber insgesamt sind die Empfehlungen auch für Laien nachvollziehbar.

    Eine grundsätzliche Bemerkung sei mir an dieser Stelle noch erlaubt. Die Empfehlungen beziehen sich immer auf das zu klebende Substrat. Das ist aber viel zu kurz gesprungen. Viel wichtiger ist, was mit dem Bauteil nach der Klebung passiert. Es leuchtet ein, dass eine Klebung an dem dargestellten Flugzeugmodell, welches anschließend in einer Vitrine ausgestellt wird, deutlich geringer beansprucht wird als eine Klebung an einem Seitendeckel für die XL (Temperaturen, Feuchtigkeit, UV, statische Kräfte, Vibrationen, ...). Von der erwarteten Lebensdauer mal ganz abgesehen.

    Vor einigen Jahren habe ich mal ein Forschungsprojekt zur Reparatur von Stoßfängern durchgeführt. Besonders gute Ergebnisse haben wir erzielt, wenn auf der - unsichtbaren - Rückseite ein feinmaschiges Edelstahlnetz in die Oberfläche geschmolzen wurde. Das bekommt man nicht mehr so schnell zerstört.


    So, jetzt freue ich mich, weil heute mein Zylinder und Kopf fertig lackiert wurden. Es geht voran!!!


    Beste Grüße

    Manni

  • Die von Dieter verlinkte Seite (Pattex) gefällt mir persönlich zwar nicht, weil für mich wichtige Angaben zu chemischer Basis des Klebstoffs etc. fehlen. Aber insgesamt sind die Empfehlungen auch für Laien nachvollziehbar.

    Asche auf mein Haupt....ich hab da das Erstbeste rausgesucht was das Netz zu bieten hatte um einen ersten Hinweis auf Klebemöglichkeiten zu geben.

    Hab selbst sowas noch nicht geklebt und auch keine Ahnung ob das bei unseren Seitenteilen überhaupt funktioniert.

    Ich löte meine Bruchstellen an den PD04 Seitenteilen mit mehr oder minder gutem Erfolg. Bin aber auch absolut nicht der Perfektionist bei der Instandsetzung der XL.


    Muss jetzt auch wieder ran, da mir die Verschraubungsöse am Seitenteil wieder einmal weggebrochen ist. :-((

  • Moin Manni,


    so ein Pin wäre schnell gezeichnet wenn man die Maße hat die Klebefläche könnte man beliebig groß konstruieren. auch zum Pin hin stärker.

    Als Material gibt es zwar auch HDPE ist aber als Druckmaterial nicht besonders günstig, Ich drucke im Moment bevorzugt PETG wäre das klebbar? Wenn ja wie?

    Aceton verwendet man beim 3D Druck bei ABS zum Kleben und zum glätten.


    Für artgerechte Haltung


    Ingo

    XL600R PD03 in artgerechter

    XR 600 R PE04 in fast artgerechter Haltung (ich muss das Straßenvorderrad runterfahren)

    XL600V PD06 für den Rest

    MASH Two Fifty für meine Frau

  • Moin Ingo,

    wenn du mir eine kleine Materialprobe schickst, kann ich das vergleichsweise einfach bestimmen.

    Das mit Aceton stimmt, es löst ABS zumindest an. Die Verspödung in der Fügezone tritt aber auch dabei auf. Wenn anschließend die Beanspruchung relativ gering ist, hat man damit überhaupt kein Problem. Vorsichtig wäre ich mit "Maler-Qualität". Dabei handelt es sich um Re-Destillate, die neben Aceton auch andere, vielleicht nicht erwünschte Bestandteile aufweisen. Genaues weiß man nicht, es wird üblicherweise nicht angegeben.

    Beste Grüße

    Manni

  • Asche auf mein Haupt....

    Wieso? Das ist eine recht informative Seite. Mir geht sie halt hinsichtlich der technischen Daten nicht tief genug, aber das ist ein spezielles Thema.

    Versuch mal, die Verschraubungsöse mit einem feinen Drahtnetz zu verstärken. Dann hast du für lange Zeit Ruhe.

    Viele Grüße

    Manni

  • Ich bin da auch eher bei der "Schweißen mit Lötkolben"-Fraktion. Die Seitendeckel sind aus Polypropen (PP und HDPE sind leicht herauszufinden, beide schwimmen in Wasser auf. Polystyrol PS und ABS gehen langsam unter). Polypropen ist schmelzbar z.B. mit Lötkolben und kann mit weiterem Polypropen (z.B. Flaschendeckel der gleichen Farbe) relativ einfach verschweißt werden. Von der Innenseite aus (nicht sichtbar) kann man so auch gut Risse verschweißen.

    Polystyrol lässt sich in Aceton lösen, ABS (Lego) wird von Aceton angelöst, PP eher nicht.

    Beste Grüße aus dem Südwesten

    Jürgen

  • Eigentlich ist schon alles gesagt, Lötkolben ist die beste Lösung. Wenn er nicht genug Hitze bringt, geht es nicht. Erfahrungswert meinerseits.

    Ben, hast du den abgebrochenen Nippel noch?

  • Hallo Zusammen,

    Man, da ist ja im Laufe des Tages etwas zusammengekommen. ?

    Das es mit einem Heisskleber gehalten hat, hätte ich jetzt nicht gedacht. Aber gut, das Ergebnis gibt dir recht. ?


    Moin,


    bei mir in der Nähe Vertreibt einer die Nippel nach Wunsch! Erfahrung hab ich aber nicht damit!


    Verkleidungs Nippel


    Gruß Thorsten 8)

    Das hört sich ja gut an. Werde mir mal vier Nippel bestellen. Können ja nicht die Welt kosten. ? Anschließend werde ich zuerst das Kleben probieren, wie ich es beschrieben habe und wenn es abfällt, die Version mit dem Lötkolben (ich hoffe ich brenne nicht den Deckel durch ?).


    Viele Grüße Dirk

  • Ich gebe auch mal meinen Senf dazu...


    Da die Dinger ja anscheinend schon mal gern abbrechen, habe ich meine noch vorhandenen aber altersbedingt malträtierten Numpsis ordentlich gereinigt, angeschliffen und mit Heißkleber zusätzlich befestigt, bzw. verstärkt.

    Ist reine Prophylaxe gewesen, zum Glück waren die Nippel alle noch dran. Auch das Verschraubungsloch habe ich ordentlich verstärkt. Es hilft sicher auch etwas, wenn man beim "Heißkleben" die zu bearbeitende Stelle mit einem Fön mäßig heiß macht.


    V.G. Dirk