• Wie gerade im anderen Fred geschrieben, eröffne ich hier mal das Thema Kleben. Die Idee von Dirk, eine Liste mit Klebstoffen und den passenden Anwendungen zusammenzustellen, finde ich gut.

    Aus meiner Sicht braucht es aber mehr. Klebstoffe stellen nämlich ihrerseits Anforderungen an den Anwender. Da muss man ein paar Basics beachten. Was habt ihr für Vorstellungen/ Wünsche?


    Beste Grüße

    Manni

  • Ich zeihe mich mal selber um in diesen Fred...


    Loch ist im Batteriekasten.

    Mein toller Vorgänger hat den Überlaufschlauch der Batterie natürlich auch weg geworfen.

    Wollte bestimmt Gewicht sparen^^.

    Dadurch ist die Säure ausgelaufen und hat den Lufikasten durchgeätzt.


    Hier kommt die Beschreibung, wie ich das Batteriefach am LuFiKasten ist instandgesetzt habe.


    Materialien:

    Epoxidharzkleber Pattex Kraft Mix mit 60min offener Zeit, damit man ausreichend Zeit hat das zu bearbeiten.

    Gibt es auch mit 5 min da muss man aber fix sein. Ginge aber auch.


    Glasfaserstreifen. Das ist das Zeug was man zum Verfugen bei Gipskartonplatten verwendet. Kos nicht viel.


    Matt-Schwarzer Kunstharzlack


    Und selbstklebendes Moosgummi 3mm dick.

    photo_2021-12-21_13-23-30.jpg



    Zustand nach der Reinugung.

    Das seitliche Loch ging bis nach vorne durch. Hinten geht ein kleineres Loch in den Ansaugbereich vor dem Luftfilter.

    photo_2021-12-20_14-41-57.jpg



    Zuerst habe ich von unten mit Kunststoffklebeband zugeklebt, damit mir später das Harz nicht durchläuft und damit es schön glatt wird.

    Dann habe ich die Bereich um die Löcher mit dem angemischten Harz eingestrichen, um dann das vorher zugeschnittene Glasfaserteil aufzulegen.

    nachdem das etwas angedrückt und angepappt war habe ich das gesamte Gewebe mit dem Epoxidharzkleber bestrichen, damit in der Kombination eine feste Struktur entsteht.

    Hier sieht man die erste Lage.

    photo_2021-12-21_13-37-52.jpg




    Am nächsten Tag war das schön fest.

    Da habe ich noch mal alles mit dem Harz bestichen und noch eine Lage Glasfaser eingearbeitet.

    Man muss das Harz mit dem Spachtel eindrücken, damit das Gewebe getränkt wird.

    photo_2021-12-20_14-37-38.jpg



    Am nächsten Tag ist alles hart.

    Schön schwarz matt gepinselt ( Davon habe ich leider kein Foto für euch, ich hoffe ihr könnt euch das vorstellen :D) und mit Moosgummi ausgekleidet.

    photo_2021-12-20_14-37-44.jpg

    So sitzt die Batterie schön satt, gut gepolstert und bewegungsfrei im Kasten.

    Schöne Grüße, Micha.

    Et hätt noch immer joot jejange...

  • Übrigens habe ich mit dem selben Kleber auch die MessingMuttern auf der Luftfilterseite festgeklebt.

    Die waren doll gedreht.


    Die Viekantmutter quergestellt, zum Entfetten Bremsenriniger rein. Einwirken lassen und ausgeblasen.

    Dann ein wenig von dem Harz in den Spalt. Dann die Mutter wieder in ihre "natürliche" Lage gebracht und aussen Glatt gestrichen.

    2242-photo-2021-12-21-14-01-33-jpg


    Hält und die Schraube ist wieder Verwendbar und kann tun was sie soll.

    Schöne Grüße, Micha.

    Et hätt noch immer joot jejange...

  • Die Kunststoffteile an ND03 und somit auch PD03 sind aus Thermoplastischem Kunststoff.

    Bedeutet, man kann die schmelzen und in eine Form gießen oder Spritzen.

    Heißt aber auch, man kann die zum Reparieren mit Hitze neu verschweißen.

    Hier was ich mit meinen Schrottteilen gemacht habe.


    Sieht nach einem netten Unfallschaden aus.

    Erstmal alles gsäubert und von den vergeblichen Klebeversuchen meines Vorgängers befreit.

    photo_2021-12-22_09-13-57.jpg


    Zum Verschweißen habe ich einen Elektronik-Lötkolben mit feiner Spitze verwendet.

    Den Riss mit Klebeband in Position gebracht und fixiert.

    Dann erst mal auf der Rückseite eine Paar Punkte so verschmolzen, dass das fest war.

    Auf der Sichtseite ganz fein eine Naht über den Riss gezogen.

    Auf der Rückseite breiter und tiefer den Kunststoff miteinerander verschmolzen.

    photo_2021-12-22_09-13-49.jpg


    Die Maske war sehr kompliziert zu schweißen, weil die Form sehr aufwendig ist, und weil der Unfallschaden lange her ist und die Teile sich an irgendwas angepasst haben.

    photo_2021-12-22_09-13-54.jpg


    Das ganze habe ich draußen im freien gamacht. Stinkt wie Sau.

    photo_2021-12-22_09-14-00.jpg


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    Das Ergebnis ist so als Scarface nicht jedermanns Sache.

    Ich finde das erst mal gut so, das ist eine altes Mopped und die Narben gehören zu seiner Geschichte und Charakter.

    Man kann das natürlich noch schleifen spachteln und lackieren.

    Auf jeden Fall hält das für des Rest des Teilelebens.

    Schöne Grüße, Micha.

    Et hätt noch immer joot jejange...

  • Hallo Jürgen,

    Eine Übersicht über die Materialien der Kunststoffteile wäre natürlich hilfreich.

    Die Frage ist wer kann hier mit 100%iger Sicherheit weiterhelfen.


    Hallo Micha,

    In einem anderen Forum habe ich gelernt, dann man zur Materialauffüllung Legosteine in Aceton aufgelöst hat und dann dieses Material genommen hat.

    Zum Schweißen wurden auch kleine Gaslötkolben verwendet. Also Kunststoffschweißen mit Flamme. Was aber auch gehörig stinkt.


    Viele Grüße Dirk

  • Die Kunststoffteile der Honda sind leider nicht mit einem Materialstempel versehen. War damals noch nicht üblich. Ich habe mal eine Frontmaske unter ein IR-Mikroskop legen lassen, finde aber gerade die Unterlagen nicht. Wenn ich mich recht erinnere, war das Material HDPE. Was auch die schlechte Qualität der Klebreparatur erklären würde, von der Micha berichtet hat.

    Die Nummer mit den Legosteinen funktioniert nur bei den Kunststoffen, die von Aceton angelöst werden ("Diffusionskleben"). Bei ABS muss als Lösungsmittel Ameisensäure genommen werden. Unangenehmer Geruch <X.


    Vielleicht sollten wir in diesen Thread einfach mal durchgeführte Klebreparaturen dokumentieren?


    Viele Grüße

    Manni

  • Hai,


    ich wollte mal eben einen Fehlversuch zum Kleben bekannt geben.

    Ich habe versucht ein Loch im großen Kettenschutz mit dem Epoxidharzkleber Pattex Kraft Mix zu schließen.


    Ergebnis: Absolut keine Haftung. Das ausgehärtete Harz ist einfach abgefallen.

    Offenbar ein anderer Kunststoff.

    Schöne Grüße, Micha.

    Et hätt noch immer joot jejange...

  • Da kann es jetzt eine Vielzahl von Gründen geben.

    Nicht ausreichend gereinigt

    Schlecht verklebbarer Kunststoff

    Keine Vorbehandlung

    Falscher Klebstoff


    @ Manni,

    Weißt Du aus welchem Kunststoff der Kettenschutz ist?


    Viele Grüße

    Dirk

  • Nein, ich weiß nicht, aus welchem Material der Kettenschutz ist. Ich habe aber einen Kettenschutz einzeln in der Garage liegen. Den kann ich morgen mal in der Badewanne schwimmen lassen. Dann weiß ich mehr.

    Beste Grüße

    Manni

  • Moin,


    der Kettenschutz ist von meiner ND03 = XL 350 R

    Der hat eine ähnliche Teilenummer zur PD03. Aber wahrscheinlich den selben Kunststoff.


    Dirk68 deine Gründe

    Nicht ausreichend gereinigt = nein, hatte ich komplett sauber und mehrfach mit Aceton abgewischt.

    Keine Vorbehandlung = hatte die Stelle etwas angeschliffen


    Schlecht verklebbarer Kunststoff = Wahrscheinlich

    Falscher Klebstoff = Sicher


    Dazu noch folgende Info:

    Der Epoxidharzkleber Pattex Kraft Mix kommt mit einem Kunststoffspatel und einer Kunststoffwanne zum Anmischen.

    Da ist es so gewollt, dass der Kleber daran nicht hält. Man kann den genauso abknicken, wie an dem Kettenschutz.

    Übrigens ist der Kunsttoffspaten ähnlich eleastisch, wie der Kettenschutz.


    Also müssen wir nach einem anderen Kleber fahnden, der auf dem Kettenschutz hält und so dickflüssig ist, dass man damit auch größere Löcher aufgefüllt bekommt.

    Schöne Grüße, Micha.

    Et hätt noch immer joot jejange...

  • Wenn kleben nicht funktioniert, kann man es mit Kunststoffschweißen probieren. Mit einer sauberen Widerstandslötpistole kein Problem. Ist aber ohne Bilder , wie Kaffeesatzlesen.

    Übrigens ist der Kettenschutz PD03 und ND03 identisch.

  • Hallo Michael,


    Gereinigt und angeschliffen ist gut.

    Hier braucht man aber einen speziellen Kunststoffklebstoff und auf jeden Fall muss der Kunststoff, nach der Reinigung, mit einen entsprechenden Primer vorbehandelt werden.

    Zur Vorhandlung sollte Loctite 770 genommen werden.

    Als Klebstoff wäre Loctite 4090 möglich.

    Es gibt auch einen Plastikklebstoff mit Primer von Pattex, aber hier wird man kein Loch „stopfen“ können.

    Die Frage ist auch, wie groß ist das Loch. Ggf. muss hier entsprechend etwas aufgebracht werden. Einfach ein großes Loch auffüllen wird nicht halten. Der Klebstoff muss natürlich überlappen.

    Ein Bild wäre daher wirklich gut. ?


    Viel Erfolg und viele Grüße

    Dirk

  • Ich schwöre ja auf den Megabond 2000. Ich habe schon etliche Teile damit geklebt - vor allem Verkleidungen und etliche Kleinteile wie Nasen, Ösen, Haltclips usw.

    Auch unterschiedliche Materialen. Bisher hat alles Bombenfest gehalten.

    Mir ist an einer verkleidungsscheibe von meiner FJ1200 eine kleine Ecke abgebrochen. Ca. 7x3 cm groß. Das Teile habe ich damit auch wieder angeklebt - war nur ein Versuch. Jetzt kannst die Scheibe an dem angeklebten Stück halten und damit wedeln. Hätte ich nie gedacht. Ich bin davon ausgegangen, dass das einfach wieder abknickt.

  • Komisch Kunststoffschweißen möchte hier niemand. Dabei ist es doch so einfach.^^

    Doch, absolut. Kunststoffschweissen ist ggf. sogar die kostengünstigste Variante. Es kommt immer auf den Anwendungsfall an. Und wie immer im Leben….es gibt viele Wege die nach Rom führen. ??

  • Ohne jetzt den "Schwimmtest" in der Badewanne gemacht zu haben, deutet doch vieles darauf hin, dass es sich um ein Polyolfin handelt. Die haben eine Dichte von kleiner 1 (deshalb schwimmen sie in Wasser) und sind ohne entsprechende Oberflächenvorbehandlung bzw. angepasste Klebstoffe nicht wirklich gut klebbar. Ich hatte bei meinem Wolpertinger den Fall, dass hinten ein zu breiter Stollenreifen montiert war. Dieser hatte den Kettenschutz partiell aufgefräst. Die Löcher habe ich mit Pattex Stabilit Express aufgefüllt , anschließend beigeschliffen und lackiert. An den Rändern gab es eine Überlappung. Bis jetzt hält es, allerdings bin ich noch keine langen Strecken gefahren (mir ist es zu kalt).


    Und zum Schweißen: um Löcher zuschweißen zu können, braucht man entsprechendes Zusatzmaterial.


    Beste Grüße

    Manni

  • Ich habe auch ein durchgeschliffenen Kettenschutz.

    Habe diesen gereinigt, grob angeschliffen, dünnes Blech zurecht geschnitten, alles ( Blech und Kettenschutz ) gut mit Föhn erwärmt und anschließend das Blech mit Heißkleber drauf gepappt. Dann das Loch mit Heißkleber gefüllt, erkalten lassen, überstehende Reste mit Kuttermesser entfernt und mit schwarz-matt überlackiert. Hält und ist ja auch nicht wirklich im Sichtbereich.


    Klingt nach Fusch, isses auch aber das Ergebnis zählt und kostet nix...8o

  • Nachtrag zu meinem vorigen Post: das Loch habe ich natürlich vorher mit Klebeband einseitig verschlossen. Aber ich glaube, das versteht sich von selbst.