Ansaugbrücke, welche ist welche?

  • Hallo,


    habe hier zwei Ansaugbrücken, beide gekauft für XL600RM.

    Jetzt sind die unterschiedlich.

    Ich habe nachgesucht und festgestellt, daß es einen Kopf mit eingebautem Bypass zum Druckausgleich und einen Kopf ohne diesen Bypass gibt.

    Und für den Kopf ohne Bypass soll die Brücke mit der Querverbindung der beiden Kanäle sein.


    Dann müsste man die Brücke mit der Querverbindung doch für alle Köpfe nehmen können, oder?

    Nur die Brücke ohne Querverbindung kann man nur bei Köpfen mit diesem Druckausgleichsventil verwenden?


    Stimmt das so?


    Gruß

    Jürgen2022-05-05 19.03.55 - Kopie.JPG

  • Ne, sag ich doch, geht ja ned sonst zieht der Bock an der Brücke ja Falschluft.

    Sometimes it takes a whole tank of fuel before you can think straight.

  • Ja nee - nee ja, abber...

    Der PD04-Kopf sieht da hinten ja genauso aus. Direkt an den Kopf kommt ja dieser "Isolator".

    Diese Platte aus Was-weiß-ich-Kunst-irgendetwas-Stoff. Die dichtet zum Kopf ja mit 2 runden O-Ringen und zum Ansaugstutzen mit diesem orangenen Brillen-O-Ring. Aber ich kenne den, mit dem Verbindungskanal auch nur von der PD04.

  • Ouh mann, da habe ich weiter oben wohl echten bullshit geschrieben. Sorry. Die Isolatorplatte hatte ich total ausgeblendet. Ich denke, Deine Vermutung im Eingangspost ist im Prinzip richtig.

    Wie sich die Kiste verhält mit Reedvalve im Kopf UND zusätzlich der Brücke mit Querverbindung weiss ich nicht. Ich habe gerade einen Motor überholt und eingebaut. Kopf ohne Reedvalve und die geschlossene Brücke. Vor dem Motorschaden war eine Brücke mit Querverbindung drin - der Unterschied ist nicht allzu groß, aber ich werde das wieder zurückbauen weil die Kiste gefühlt dann etwas galanter läuft.

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  • Hallo zusammen,


    Ich bins, Tillmann, der "neue", und ich hab ja das Problem das meine Moped im Standgas ausplopt, begleitet von einem "umpfff". Bei mir ist der PD04 Kopf verbaut in Verbindung mit der Ansaugbrücke ohne Querverbindung und ich glaube das genau das, das Problem sein könnte. Durch den vollständig geschlossenen Ansaugkanal vom Sekundär- Vergaser im Standgas entsteht womöglich ein so starker Unterdruck das dadurch der Motor abgewürgt wird?!!!. Das widerspricht zwar der Aussage von FredB, der keinen großen Unterschied festellen konnte, aber um das in meinem Fall auszuschließen müsste ich eine Ansaugbrücke mit Querverbindung ausprobieren!.


    Jetzt also zwei Fragen:


    1. Könnte jemand meine Vermutung teilen?

    und

    2. Hat jemand eine Ansaugbrücke mit Querverbindung abzugeben?


    Viele Grüße Tillmann

  • Deine Vermutung könnte schon hinkommen. Das veränderte Verhalten, das ich angedeutet hatte, zeigt sich vor allem in einem etwas instabileren Leerlauf. Das kann natürlich - sofern die Leerlaufdrehzahl relativ niedrig eingestellt ist - zum Plopp-Aus führen. Ist mir zwar jetzt in den letzten Tage nicht passiert, aber ich kann mir das schon vorstellen.

    Das Standgas einstellen funktioniert mit der Querverbindung m. E. besser und zuverlässiger.

    Im reinen Fhrbetrieb ist der Unterschied (zumindest was ich bemerkt habe) vernachlässigbar.


    Ich werde das in den näxten Tagen wieder zurückbauen und hier berichten.

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  • So, zurückgebaut und probegefahren:


    Vorher: Kopf ohne Reed-Valve, Vergaserbrücke geschlossen.

    Stand jetzt: Kopf ohne Reed-Valve, Vergaserbrücke mit Öffnung zwischen Primär- und Sekundärvergaser. So ist es auch korrekt.


    Leerlauf lässt sich wieder präziser einstellen und handhaben, Leerlaufdrehzahl bleibt stabil (stabiler als mit der geschlossenen Brücke).

    Drehzahl geht (im Stand) nach kurzen Gasstößen etwas schneller wieder zurück.


    Fahrbetrieb:

    Motorbremswirkung gefühlt etwas stärker. Ansonsten im Fahrbetrieb kein wirklich großer Unterschied. (Wie sich das im Vollastbetrieb - max. Speed - auswirkt habe ich nicht getestet, die Drehzahldrescherei mag ich dem Alteisen grundsätzlich nicht zumuten).

    Insgesamt macht der Motor so einen "etwas geschmeidigeren" Eindruck, sofern man das von dieser Rüttelplatte sagen kann.


    Sofern jemand eine geschlossene Brücke hat und keinen Motor mit Reed-Valve im Orbit ist kann die Brücke m. E. bedenkenlos instandgedremelt werden (bevor die endlose Suche nach einer "richtigen" Brücke losgeht).

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  • Das hört sich ja gut an.

    Aber, das mit dem Plopp-Aus hatte meine LM früher auch. Ich glaube, so lange schon, wie ich sie hatte (mit ca. 8500km gekauft). Jetzt, nach der Total-Restaurierung macht sie das nicht mehr. Es ist aber auch ein anderer Motor drin. Der Vergaser ist zwar der, den die Japaner bei 0km eingebaut haben, ich hab ihn aber natürlich bei der Restaurierung überholt.

    Warum sie also jetzt nicht mehr ausploppt, kann man nicht sagen. Nur, das immer der Ansaugstutzen mit dem Verbindungskanal eingebaut war.

    Deshalb glaube ich nicht, das das bei Tillmanns XL die Ursache ist.

  • Da magst Du recht haben. Nur ist da eben mit der "falschen" Brücke eben im Ansaugtrakt schon der erste Punkt, der nicht in Ordnung ist. Von dieser Basis aus am Vergaser zu fummeln macht m. E. wenig Sinn, da die Gemischführung einfach nicht stimmt. Ich würde das zuerst richten, dann den Vergaser zerlegen, alles reinigen/durchblasen und die Düsen auf Korrektheit prüfen ebensowie die Aircut Membrane. Position der Nadeln, Schwimmerstand etc. alles mal nachsehen. Nach dem Zusammenbauen mit der Grundeinstellung anfangen. Im Anschluss jeweils ausschließlich an nur einem Fakt drehen und die Auswirkung testen. Wenn alles korrekt ist müsste die Kiste sauber anspringen und einen sauberen Leerlauf ohne PloppAus haben.


    Ganz wichtig beim Vergaser zerlegen: die Schrauben der Schwimmerkammern unbedingt durch Imbus ersetzen. Die kriegt man im eingebauten Zustand ganz einfach auf und kann recht einfach und schnell mal die Düsen wechseln.

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  • Jo moin,


    Das klingt vielversprechend was FredB schreibt und ich werde in Kürze meine Ansaugbrücke aufdremeln, wenn das dann nicht hilft kann ich ja weiter forschen. Die Vergaser sind schon gereinigt und überholt, aber natürlich immer Hauptverdächtige?


    Viele Dank für die Infos und Grüße...

  • Denk an die Imbusschräubchen und stell die Leerlaufdrehzahl nicht zu niedrig ein, dann ist das PloppAus schon halbwegs im Griff.

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  • Ab Werk hat Honda auch immer eine Querverbindung vorgesehen, ohne gab es regulär nie, stimmts FredB?

    Ich denke, die ersten Jahrgänge (vor 85 oder so) hatten die geschlossenen Brücke weil Kopf mit Reed-Valve. War verm. eine Sparmaßnahmen-Modifikation.

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  • Hallo Zusammen,


    interessanter Ansatz, das mit der Querverbindung.

    Meine beiden RM´S unterscheiden sich in der Laufkultur und ich hab schon so Einiges versucht, der Zweit-RM etwas mehr Ruhe zu ermöglichen.

    Aber das mit der fehlenden Querverbindung würde erklären, warum die beiden Mopeds so unterschiedlich im untertourigen Bereich sind.

    Da muss ich mal nachschauen und bei Bedarf dremeln!


    Danke für den Ansatz,


    Christian

  • Hallo,

    das mit dem Dremeln hat ein problem. Du must dann auch den Brillen O-Ring einbauen und dafür die passende Nut fräßen und nicht Dremeln, sonst zieht er Falschluft. Da der Flansch jedoch anders aussieht glaube ich nicht das das geht. Also vorsicht.


    Gruß Günter

  • Moin nochmal zu dem alten Thema,


    Ich hatte ja nun vor meine Ansaugbrücke aufzudremeln, weil ich vermutet hatte das die fehlende Ouerverbindung zu dem Ausploppen im Stand führt. Beim Ausbau trifft mich doch fast der Schlag, ist da doch die werksseitige Querverbindung vorhanden. Nu ja, ich hatte das ganz im Januar auseinander und war mir 100% sicher das da nix iss?. Mein gesamtes Kartenhaus der möglichen Fehlerursache, schlagartig zusammen gebrochen?.

    Ploppt im Stand aus, also doch der Vergaser?!, wo ich eigentlich sicher war das alles stimmt, original Düsengröße usw.,in meiner Verzweiflung hab ich dann die originale #65er LL Düse gegen so ein China Teil ausgetauscht was ich eigentlich vermeiden wollte. Die war schon vom aussehen her unsympathisch, die war bei einem low budget Vergaser repair kit mit dabei, welches ich nicht verbaut habe.

    Die China LL Düse hat nicht mal eine Bezeichnung, vom Bohrungsdurchmesser aber viel kleiner als die originale 65er.

    Aber!!!, die Kiste springt an und ploppt quasi nicht mehr aus, ansonsten läuft der Motor damit wie ein Sack Nüsse!.


    Jetzt bin ich auf der Suche nach einer original 55er LL Düse und ich bin wieder hoffnungsvoll irgendwann das perfekte Setup zu finden...


    Viele Grüße Tillmann

  • Düsen findest Du hier in guter Auswahl:

    https://www.woembi.de/Hauptduesen-fuer-KEIHIN


    Ansonsten halt eben nochmal Vergaser kontrollieren. Düsen auf Werkswerte setzen, Vergasernadeln korrekt eingehängt, Dichtungen o.k., Schwimmerstand, Stand Pilot-Screw etc... eben diesen ganzen Kram.


    Und glaube mir, Du bist nicht allein mit dem Scheiß. Irgendwann läuft der Bock richtig gut und kannst blind Vergaser wechseln während der Fahrt...

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