Hi, ich habe meine XL 350 R in diesem Jahr noch nicht starten können.
Hier etwas zur Historie als Erinnerung.
Im Winter 2021/2022 habe ich einen neuen Zylinderkopf mit neuen Ventilen und Federn verbaut.
Die Ventile habe ich nach Anleitung eines alten Feinmechanikers eingeschliffen und wir haben die auf Dichtheit mit Petroleum getestet. Waren alle dicht.
In 2022 bin ich damit ca. 3500 km gefahren und habe nichts Außergewöhnliches festgestellt. Fuhr auch gut 130 laut Tacho.
Das einzige, was die schon immer hatte, war der schlechte Kaltstart, der immer schlimmer wurde, je kälter es wurde.
Heiss startete die mit 2 Kicks.
Dann habe ich mich im Frühjahr 2022 um das Problem mit dem Leerlauf gekümmert, der im Stand nicht rein zu bekommen war.
Das einzige, was da geholfen hat, war dickes Öl. Das verschiebt das Problem auf eine höhere Öltemperatur.
Also bin ich die letzten 2500km mit 20W-50 Mineralisch gefahren.
Auch habe ich zur bessren Kühlung immer darauf geachtet mit maximaler Ölmenge zu fahren und habe den Ölstand immer ca. 2mm über Max. gehalten.
Ich vermute, dass die später sichtbaeren schweren Ölkohleablagerunegn auf das Öl oder/und die Ölmenge zurück zu führen sind
Da brauche ich bitte einen Rat.
Im November 2022 hab ich das Ding fahrtüchtig in die unbeheizte Grage gestellt und normal winterfest gemacht.
Jetzt im April tut sich nix.
Bei den ewigen Versuchen zu starten gab es eine heftige Fehlzündung die man mit einem Schuss aus einer Pistole vergleichen kann.
Irgendwann danach habe ich den Luftfilterkasten ausgebaut um die Flammsiebe zu reinigen, weil mein Vorgänger Jahrelang ohne LuFi durch die Felder gefahren ist.
Da war Dreck drin, aber nicht so verstopft, dass das Standgas keine Luft bekommen hat.
Dabei habe ich auch den Vergaser ausgebaut und Ölkohlebrösel vor dem Drosselschieber des Sekundärvergasers gefunden.
Sieht so aus:
Da war ich erstmal so doof und habe mich nicht groß gefragt, wie die da hin kommen.
Habe zum Testen einen anderen generalüberholten Vergaser eingebaut, den ich noch nie gefahren habe.
Also weiter nach einem Fehler suchen.
Weil der Motor auch mit Startpilot und Bremsenreiniger keinen Mux von sich gab, hatten wir die Zündung im Verdacht.
Zündfunke war aber da. Das habe ich dann genauer untersucht.
Und heraus gefunden, dass die verbaute original Zündspule einen Funken von 10mm länge generiert der eher schwächlich lila aussah.
Eine neue aus der Bucht hat aber einen Funken von 20mm gebracht und sah auch viel kräftiger hellblau aus.
Ich hoffe meine Schlußfolgerung ist korrekt, dass ein weit springender Zündfuke besser ist
Also habe ich die"starke" Zündspule für weitere Tests verwendet.
Jetzet CDI´s
Von 5 CDI´s können 3 keinen funken beim ertsen Tritt generieren.
Erst beim 2. Tritte der innerhalb von max. 2 sec. erfolgen muss.
Natürlich hatte ich eine solche verbaut.
Und deshalb hatte ich mir einen komische Startprozedur angewöhnt, bei der ich 5x mit Autodeko schnell hintereinander treten musste um die überhaupt mal staten zu können.
2 CDI´s konnen zu 95% beim ertsen Tritte einen Funken geben. der Rest war ein müdes Kickerbein.
Also konnte ich nun einen tollen Funken erzeugen und das beim 1. Tritt.
Dann habe ich das ganze wieder ins Moppet eingebaut und fahrfertig gemacht, weil ich dachte , das war der Fehler.
Wieder nix. Nun brachte die Überprüfung: Gar keinen Funke an der Zündkerze.
Also irgendwas am Kabelbaum ?
Alles wieder auseinadergebaut.
Den Zündkreislauf isoliert = Keine Batterie. Kein Stecker von der LiMa zum Batteriekreislauf drin.
Dann einen provisorischen Massebypass gelegt und von einem anderen Kabelbaum nur die Kabel für den Zündkreislauf genommen und start fertig gemacht.
Funke ist wieder da.
Startversuche ergaben 2 weitere heftige Fehlzündungen.
Einmal ist sie für 4 sec. gelaufen und wieder aus gegangen.
Danach war die Kompression weg. ( habe inzwischen die Autodeko demontiert um den OT besser fühlen zu können )
In weiteren Überprüfungen habe ich im verbauten Kabelbaum noch keinen Kabelbruch oder so was gefunden.
Boh ey.
Dann wieder Vergaser im Verdacht.
Wollte auf einen wechseln, den ich 2022 erfolgreich gefahren habe.
Der ist sauber und picco bello.
Beim Ausbau sah ich schon wieder diese Ölkohle im Sekundärvergaser.
Jetzt habe ich dann doch gefragt, wie die da hinkommt.
Ansuagstutzen ab und mit der Hand druchgepumt.
Da kam Luft aus dem rechen Ansaugrohr raus.
Das soll so wohl nicht sein.
Verdacht, Ventil krumm geschossen durch die Fehlzündungen. Geht das überhaupt
Also Motor raus, Kopf raus, Ventile gucken.
Kurz drüber gebürstet und fette Ölkohle gefunden nach 2500 oder 3500 km. Der war vor einen Jahr sauber.
Nach Dichtetest: Rechtes Einlassventil ist so undicht, dass Benzin einfach durchfließt.
Auch hier alles verkohlt.
Einlassventile ausgebaut
Und zur Überraschung kann man sehen, das Rechte ( links im Bild ) ist innen auch verkokelt.
Das bedeutet, das muss schon lange undicht gewesen sein.
Wahrscheinlich von Anfang an.
Warum und wieso? und wie konnte ich damit überhaupt fahren ?
Dann habe ich mir die Ventilschäfte angeschaut.
Einlass:
Sieht sauber und trocken aus.
Auslass:
Ist Ölfeucht.
Ich kann jetzt nicht mehr sagen ob die vor Demontage der Ventile schon feucht waren oder ob ich beim Ausbau Öl mit runter gezogen habe.
OK, ist wieder viel Text geworden.
Ich fasse noch mal meine Fragen zusammen:
Kommen die schweren Ölkohleablagerunegn vom dicken Öl oder/und die leicht erhöhte Ölmenge
Ist ein weit springender Zündfuke besser als einer, der nur die Hälfte an Funkenstrecke schafft
Kann eine Fehlzündung ein Ventil krumm schießen
Sind die feuchten Ventilschäfte am Auslass ein Problem
Was habe ich im Winter beim Einschleifen der Ventile falsch gemacht
Hier scheint wohl die 1. Ursache für die Hälfte des Theaters zu sein.
Heute Nachmittag will versuchen herauszufinen ob das Ventil krumm ist.
Mit bloßem Auge kann ich schon mal nichts sehen.
Die 2. Ursache muss irgendwo in der Elektrik liegen.
Da kann ich erst weiter suchen, wenn der Motor wieder drin ist.