Einlassventil rechts undicht

  • ;(

    Hi, ich habe meine XL 350 R in diesem Jahr noch nicht starten können.


    Hier etwas zur Historie als Erinnerung.

    Im Winter 2021/2022 habe ich einen neuen Zylinderkopf mit neuen Ventilen und Federn verbaut.

    Die Ventile habe ich nach Anleitung eines alten Feinmechanikers eingeschliffen und wir haben die auf Dichtheit mit Petroleum getestet. Waren alle dicht.

    In 2022 bin ich damit ca. 3500 km gefahren und habe nichts Außergewöhnliches festgestellt. Fuhr auch gut 130 laut Tacho.

    Das einzige, was die schon immer hatte, war der schlechte Kaltstart, der immer schlimmer wurde, je kälter es wurde.

    Heiss startete die mit 2 Kicks.


    Dann habe ich mich im Frühjahr 2022 um das Problem mit dem Leerlauf gekümmert, der im Stand nicht rein zu bekommen war.

    Das einzige, was da geholfen hat, war dickes Öl. Das verschiebt das Problem auf eine höhere Öltemperatur.

    Also bin ich die letzten 2500km mit 20W-50 Mineralisch gefahren.

    Auch habe ich zur bessren Kühlung immer darauf geachtet mit maximaler Ölmenge zu fahren und habe den Ölstand immer ca. 2mm über Max. gehalten.

    Ich vermute, dass die später sichtbaeren schweren Ölkohleablagerunegn auf das Öl oder/und die Ölmenge zurück zu führen sind:?:

    Da brauche ich bitte einen Rat.


    Im November 2022 hab ich das Ding fahrtüchtig in die unbeheizte Grage gestellt und normal winterfest gemacht.

    Jetzt im April tut sich nix.

    Bei den ewigen Versuchen zu starten gab es eine heftige Fehlzündung die man mit einem Schuss aus einer Pistole vergleichen kann.

    Irgendwann danach habe ich den Luftfilterkasten ausgebaut um die Flammsiebe zu reinigen, weil mein Vorgänger Jahrelang ohne LuFi durch die Felder gefahren ist.

    Da war Dreck drin, aber nicht so verstopft, dass das Standgas keine Luft bekommen hat.

    Dabei habe ich auch den Vergaser ausgebaut und Ölkohlebrösel vor dem Drosselschieber des Sekundärvergasers gefunden.

    Sieht so aus:

    photo_2023-05-07_12-39-35.jpg

    Da war ich erstmal so doof und habe mich nicht groß gefragt, wie die da hin kommen.

    Habe zum Testen einen anderen generalüberholten Vergaser eingebaut, den ich noch nie gefahren habe.


    Also weiter nach einem Fehler suchen.

    Weil der Motor auch mit Startpilot und Bremsenreiniger keinen Mux von sich gab, hatten wir die Zündung im Verdacht.

    Zündfunke war aber da. Das habe ich dann genauer untersucht.

    Und heraus gefunden, dass die verbaute original Zündspule einen Funken von 10mm länge generiert der eher schwächlich lila aussah.

    Eine neue aus der Bucht hat aber einen Funken von 20mm gebracht und sah auch viel kräftiger hellblau aus.

    Ich hoffe meine Schlußfolgerung ist korrekt, dass ein weit springender Zündfuke besser ist :?:

    Also habe ich die"starke" Zündspule für weitere Tests verwendet.


    Jetzet CDI´s

    Von 5 CDI´s können 3 keinen funken beim ertsen Tritt generieren.

    Erst beim 2. Tritte der innerhalb von max. 2 sec. erfolgen muss.

    Natürlich hatte ich eine solche verbaut.

    Und deshalb hatte ich mir einen komische Startprozedur angewöhnt, bei der ich 5x mit Autodeko schnell hintereinander treten musste um die überhaupt mal staten zu können.

    2 CDI´s konnen zu 95% beim ertsen Tritte einen Funken geben. der Rest war ein müdes Kickerbein.


    Also konnte ich nun einen tollen Funken erzeugen und das beim 1. Tritt.

    Dann habe ich das ganze wieder ins Moppet eingebaut und fahrfertig gemacht, weil ich dachte , das war der Fehler.

    Wieder nix. Nun brachte die Überprüfung: Gar keinen Funke an der Zündkerze.:cursing:

    Also irgendwas am Kabelbaum ?

    Alles wieder auseinadergebaut.

    Den Zündkreislauf isoliert = Keine Batterie. Kein Stecker von der LiMa zum Batteriekreislauf drin.

    Dann einen provisorischen Massebypass gelegt und von einem anderen Kabelbaum nur die Kabel für den Zündkreislauf genommen und start fertig gemacht.

    Funke ist wieder da.

    Startversuche ergaben 2 weitere heftige Fehlzündungen.

    Einmal ist sie für 4 sec. gelaufen und wieder aus gegangen.

    Danach war die Kompression weg. ( habe inzwischen die Autodeko demontiert um den OT besser fühlen zu können )

    In weiteren Überprüfungen habe ich im verbauten Kabelbaum noch keinen Kabelbruch oder so was gefunden.


    Boh ey.

    Dann wieder Vergaser im Verdacht.

    Wollte auf einen wechseln, den ich 2022 erfolgreich gefahren habe.

    Der ist sauber und picco bello.

    Beim Ausbau sah ich schon wieder diese Ölkohle im Sekundärvergaser.

    Jetzt habe ich dann doch gefragt, wie die da hinkommt.

    Ansuagstutzen ab und mit der Hand druchgepumt.

    Da kam Luft aus dem rechen Ansaugrohr raus.

    Das soll so wohl nicht sein.=O

    Verdacht, Ventil krumm geschossen durch die Fehlzündungen. Geht das überhaupt :?:

    Also Motor raus<X, Kopf raus, Ventile gucken.


    photo_2023-05-07_13-25-29.jpg

    Kurz drüber gebürstet und fette Ölkohle gefunden nach 2500 oder 3500 km. Der war vor einen Jahr sauber.


    photo_2023-05-07_13-25-24.jpg

    Nach Dichtetest: Rechtes Einlassventil ist so undicht, dass Benzin einfach durchfließt.

    Auch hier alles verkohlt.


    Einlassventile ausgebaut

    photo_2023-05-07_13-30-22.jpg

    Und zur Überraschung kann man sehen, das Rechte ( links im Bild ) ist innen auch verkokelt.

    Das bedeutet, das muss schon lange undicht gewesen sein.

    Wahrscheinlich von Anfang an.


    Warum und wieso? und wie konnte ich damit überhaupt fahren ?


    Dann habe ich mir die Ventilschäfte angeschaut.

    Einlass:

    photo_2023-05-07_13-35-16.jpg

    Sieht sauber und trocken aus.


    Auslass:

    photo_2023-05-07_13-36-07.jpg

    Ist Ölfeucht.

    Ich kann jetzt nicht mehr sagen ob die vor Demontage der Ventile schon feucht waren oder ob ich beim Ausbau Öl mit runter gezogen habe.


    OK, ist wieder viel Text geworden.


    Ich fasse noch mal meine Fragen zusammen:

    Kommen die schweren Ölkohleablagerunegn vom dicken Öl oder/und die leicht erhöhte Ölmenge:?:

    Ist ein weit springender Zündfuke besser als einer, der nur die Hälfte an Funkenstrecke schafft:?:

    Kann eine Fehlzündung ein Ventil krumm schießen:?:

    Sind die feuchten Ventilschäfte am Auslass ein Problem:?:


    Was habe ich im Winter beim Einschleifen der Ventile falsch gemacht:?:

    Hier scheint wohl die 1. Ursache für die Hälfte des Theaters zu sein.


    Heute Nachmittag will versuchen herauszufinen ob das Ventil krumm ist.

    Mit bloßem Auge kann ich schon mal nichts sehen.


    Die 2. Ursache muss irgendwo in der Elektrik liegen.

    Da kann ich erst weiter suchen, wenn der Motor wieder drin ist.

    Schöne Grüße, Micha.

    Et hätt noch immer joot jejange...

  • Hier noch ein Bild von einem Stecker für die Masse der Zündspule.

    Das ist von dem Kabelbaum, der als Teilespender dient.

    photo_2023-05-07_13-54-10.jpg

    Da sind einige Drähte weg gegammelt.

    Eine Optimale Fehlerquelle, die man nur findet, wenn man die Teile zerlegt und mit Lupe genau hinschaut.

    Kontakt für Pieper und Ohmmeter hatte das aber trotzdem.

    Schöne Grüße, Micha.

    Et hätt noch immer joot jejange...

  • Boah Micha! Auf die Schnelle habe ich auch keine Idee.

    Stecke selber im Vorbereitungsstress zur Seeker Raid. Die zum Überarbeiten eingeschickten Kipphebel sind nicht angekommen ... 8| Habe jetzt schnell andere ausgebaut. Werde heute abend mal in Ruhe nachdenken und mich dann wieder melden.


    Beste Grüße

    Manni

  • Hallo Micha,

    beim Zylinderkopf würde ich folgendes machen:

    - Alle Ventile einschleifen

    - Ventilschaftdichtungen wechseln, wenn nicht vor einem Jahr schon neu


    Ist der Zylinder noch im Nullmaß? Riefen im Zylinder?

    Wenn ja, Zylinder auf das nächste Maß, bei der Fa. Scheuerlein.


    Wenn der Zylinder schon einmal geschliffen wurde, dann das Kolbenringstoßmaß überprüfen.


    Vielleicht hilft auch ein Kompressionstest. Da muss aber alles zusammen sein.

    Kannst Dich auch persönlich melden.


    Grüße

  • Danke Thomas,


    Bin jetzt weiter.

    Alle Ventile sind gerade und können neu eingeschliffen werden.

    Die Ventilschaftdichtungen waren neu und mache ich wieder neu.

    Der Brennraum wurde einer amtlichen Bürstendremelung unterzogen.

    An ein paar Stellen bleibt noch etwas Kohelstoff haften, das Zeug ist megahart.

    In den Auslasskanälen ist öliger Ruß drin. Wenn man da mit der Bürste dran kommt spritzt das durch die Gegend und der werte Bearbeiter sieht aus, wie ein Schornsteinfeger.8|


    Zylinder habe ich im letzten Jahr vermessen und hatte hier die Werte gepostet:

    ND03 Motor Revision

    Der sah dann so aus:

    ND03 Motor Revision

    Den Zylinder habe ich im letzten Jahr nicht gezogen.

    Den schaue ich mir morgen an.

    Glaubt ihr eher, die Ölerei kommt von defekten Kolbenringen oder Abstreifringen :?:


    Brennraum vor und nach dem Durchfegen

    photo_2023-05-07_18-03-20.jpg

    photo_2023-05-07_18-03-27.jpg


    Auslassventile vor und nach der Reinigung:

    photo_2023-05-07_18-04-31.jpg

    photo_2023-05-07_18-04-40.jpg


    Und hier das undichte Einlassventil:

    photo_2023-05-07_18-06-44.jpg

    Man sieht hier, dass die Markierung mit dem Edding nur unten knapp neben der Fase abgerieben wurde.

    Ich kann mich noch erinnern, das das mal Vollflächig war, als ich die zum ersten mal eingeschliffen hatte.

    Die Schleifspuren dazu sieht man noch am Ventil und am Ventilsitz.

    Warum ist das nicht mehr so:?:

    Das ist übrigens bei allen 4 Ventilen so.

    Irgendwie habe ich den Eindruck, kann das jetzt nicht testen, dass wenn ich die so wieder einbaue die alle dicht werden würden.:/

    Schöne Grüße, Micha.

    Et hätt noch immer joot jejange...

  • Dein Zylinderkopf war neu. Es könnte sich das Ganze gesetzt haben. Ich prüfe mit Benzin oder öhnliches.

    Meiner Meinung kommt die Ölkohle im Brennraum von einer verschlissenen Zylinder - Kolben - Kombination. Müsste an die 50000 km gelaufen sein.

    Noch ein Tipp von mir. Das Zündkerzengewinde hinterlässt hässliche Kerben im Austritt im Brennraum. Ich runde die ab. Wenn ich Risse bei mir gefunden habe, dann genau dort.

  • Ok.

    Ich überprüfe den Zylinder.


    Das mit dem Zündkerzengewinde hast du mir schon mal gesagt und heute konnte ich das mümmelig dremeln😉

    Schöne Grüße, Micha.

    Et hätt noch immer joot jejange...

  • Moin Micha,

    mehr als von Thomas geschrieben fällt mir jetzt auch nicht ein. Nur noch ´ne Frage: hat der Motor zum Ende der Saison gequalmt? Bei unseren Pottrunden habe ich nichts bemerkt. Vielleicht weil der Wolpertinger so geraucht hat. Dessen Innereien sehen übrigens noch ganz anders aus ...

  • Jetzt hätte ich mal die Frage, wie kommt denn eigentlich Ölkohle in den Vergaser?

    Die Luftgemischströmung ist doch absolut in Gegenrichtung.

    Das waren dann wohl die Fehlzündungen beim Startversuch, die in die falsche Richtung gehen und in den Vergaser schlagen. :/

    Wieso ist das so?

    Stimmen deine Steuerzeiten der Steuerkette?

    Kannst du jetzt wohl nicht mehr Sagen!


    Zum Ölstand muss ich sagen, max. ist wenn voll ist. Deswegen gibt es die Marke. Vor allem an einem Ölbadmotor, was die 350er ja ist.

    Oder lieg ich falsch?


    Gruß und viel Glück beim Neuaufbau, denn die Fehlerquelle wirst du nicht mehr wirklich finden...zu schnell demontiert meiner Meinung nach.


    mexxl (Jürgen)

  • Die Ablagerungen im Vergaser kommen, wenn ein Einlassventil nicht richtig schließt. Dann schießt der Motor in den Vergaser zurück. Mit Richtung ist da nix. Komprimiertes Gemisch, welches gezündet wird verteilt sich in alle Richtungen. Und da ist der Weg durch das nicht dichte Einlassventil eben der leichteste.

  • Moin Leute,

    danke für eure Hilfe und Tipps.


    Manni der Motor hat während der Fahrt nie gequalmt.

    Es war nur in der 2 Jahreshälfte 2022 dass die beim Kaltstart 2-3 Mal extrem geraucht hat.

    Die hat den Hof vor der Garage für 5 Min völlig vernebelt.

    Danach war das vorbei. Kein Rauch mehr.

    Dazu mehr mit meiner Idee weiter unten...


    mexxl Jürgen, ich habe die Steuerzeiten kontriolliert. War korrekt.

    Steuerkette ist auch vor 1 Jahr neu rein gekommen.


    Thomas Die Gase können durch das undichte Ventil rückwärts gelangen oder auch bei einer Fehlzündung am "falschen" OT.

    Dazu mehr mit meiner Idee weiter unten...


    motorradbastler Thomas, ohne dass ich mir bisher den Zylinder genau ansehen konnte...

    Die Zylinder-Kolben-Kombination ist seit Jahren unangetastet. Sicherlich nicht neuwertig.

    Als ich 2021 zum ersten Mal den Kopf abgehoben habe, sahen wir ein feines Verbrennungsbild ohne irgendwelche Ölsiffereien.

    Jetzt ist der Brennraum total verölt und verrußt. Kann mir nicht vorstellen warum das nach weiteren 3000 km plötzlich vom Kolben kommen soll.


    Hier meine Idee dass die Ventilschaftdichtung am rechten Einlassventil länger undicht war.

    Das erste Ventil, vom rechten Einlass, was ich gestern ausgebaut habe war auch am Schaft oben verölt.

    Ich denke das soll so nicht und ich glaube auch nicht, dass ich so viel Öl beim rausziehen des Ventils mit gezogen habe.


    Wenn die Ventilschaftdichtung schon lange undicht war läuft ein wenig Öl am Schaft runter und bleibt oben auf dem Ventilteller liegen und verbrennt einfach und bildet Ölkohle darauf.

    pasted-from-clipboard.png


    Evtl. ist dieses Öl aber beim stehenden Motor aber auch durch das evtl. geöffnete Einlassventil in den Brennraum gelaufen.

    Dadurch, dass der Zylinder nach vorne gekippt ist, sammelt es sich zuerst auf dem Kolben Auslassseite in den Aussparungen für die Ventile.

    photo_2023-05-08_09-26-34.jpg

    Man sieht sogar die Tendenz, dass die rechte Seite verkohlter ist als links.


    Nun stellen wir uns mal vor, durch den Fehler in der Zündung und den fleißigen Kicker gelangt immer mehr unverbranntes und zündwilliges Gemisch in den Auspuff.

    Auch beim "falschen" OT kommt ein Zündfunke. An der Position ist der Kolben oben und alle 4 Ventile sind leicht geöffnet.

    Also kann es möglich sein, da in dem Moment eine heftige Fehlzündung durch das gerade schon geöffnete Einlassventil schießt, die Verkohlungen mitreißt und vor dem geschlossenen Drosselschieber des Sekundärvergasers ablegt.


    In den letzten Wochen hatte ich bei Startversuchen 2 solcher Fehlzündungen die vermutlich viel Ölkohle auf dem Einlassventil gelöst haben.

    Dann haben wir in der letzten Woche die Zündung verbessert, dass die Maschine 2x kurz angesprungen ist.

    Bei diesen Startversuchen war Kompression da. Das konnte ich gut fühlen, weil ich die Autodeko abgebaut habe.

    Bei einem Start habe ich was am Gas gedreht, worauf der Motor sofort aus ging.

    Danach war die Kompression weg.


    Daher vermute ich, dass die Ölbrösel angesaugt wurden und sich im Ventilsitz verklemmt, verklebt haben und das Ventil nicht mehr dichten konnte.


    Demnach, wenn ich gleich in die Garage gehe, könnte das gereinigte Ventil wieder dicht sein, obwohl ich es noch nicht neu eingeschliffen habe.


    Übrigens war die Ventilschaftdichtung neu und ein Honda Originalteil.

    Schöne Grüße, Micha.

    Et hätt noch immer joot jejange...

  • HalloMicha,


    auch eine neue Ventilschaftdichtung hält nicht lange dicht, sollte die Ventilführung veschlissen sein (zu viel Spiel zw. Ventilschaft und Führung). Es kann auch sein, daß die Schaftdichtung bei der Montage verletzt wurde.


    Meines Erachtens (Ferndiagnosen sind schwierig) läuft Dir an der einen Ventilführung das Öl in den Brennraum, dafür spricht auch die starke blaue Rauchentwicklung beim Starten nach Standzeit.

    Wenn das Öl vom Kolbenring kommen würde, würde der Motor im Schub blau rauchen, weil dann der Unterdruck im Brennraum am größten ist (sieht man oft bei älteren BMW-Pkw)


    Auch der zu hohe Ölstand (siehe mexxl) ist bei einem Motor mit Ölsumpf nicht gut, eventuell panscht die Kurbelwelle im Öl, das wird schaumig geschlagen und die Schmierung bricht zusammen.

    Hast Du viel Öl im Abscheider?


    Ich kann mich noch erinnern, das das mal Vollflächig war, als ich die zum ersten mal eingeschliffen hatte.

    Im Übrigen darf der tragende Teil des Ventilsitzes nicht über die ganze Ventilsitzschräge gehen,der Ventilsitz im Kopf muß so gefräst sein, daß der Ventilsitz nur an einem schmalen Teil des Ventils trägt, Werte müßten im WHB stehen, der tragende Teil sollte in der Mitte der Ventilfläche liegen, bei getunten Motoren geht man nach aussen, um den Kanal möglichst groß machen zu können.

    Ventilsitzbreite groß, ergibt gute Wärmeabfuhr, Ventilsitzbreite klein ergibt bessere Abdichtung aber auch mehr Verschleiss!

    Für die richtige Lage und Breite des Ventilsitzes werden Korrekturfräser eingesetzt! (siehe WHB und einschlägige Literatur)


    Schöne Grüße

    Jerry

  • Hallo Gerhard,


    Zum Einschleifen der Ventile möchte ich später noch drauf zurück kommen um es mit eurer Hilfe richtig zu machen.

    Aber das scheint hier nicht das Problem zu sein, weil ich das gereinigte Ventil ( nicht nachgeschliffen ) wieder rein gesteckt habe und einen Dichtigkeitstest gemacht wo ich das Ventil nur mit dem Daumen angedrückt habe.

    Es kroch nach einer Minute ganz langsam etwas Vergaserreiniger durch.

    Wenn die Federn montiert gewesen wären, wäre das wahrscheinlich dicht gewesen.


    Zum Ölstand:

    Werde den nur noch auf Max halten, nicht darüber.

    Der Motor verbraucht wenig Öl und im Ölabscheider habe noch nie was gesehen.


    Ventile und Ventilschaftführungen waren neu. Da ist auch kein Spiel.


    ABER die Ventilschaftdichtungen:

    Habe ich gerade ausgebut und auf das Ventil in der Hand gesteckt.

    Das kam mir sehr locker vor. So dass die Dichtung sich gerade eben auf dem Ventil halten konnte.

    Das waren neue schwarze Original-Dichtungen ( Sagt der Typ, der mir die Verkauft hat).

    Dann habe ich die Dichtungen aus dem Athena-Dichtsatz genommen, die ich nicht verwendet habe.

    Das sind so grüne und es steht Viton drauf.

    Da fiel mir sofort optisch auf, dass die grünen einen kleineren Innendurchmesser haben.

    Und die grünen gehen mit Öl auch schön satt auf das Ventil und die Kippen nicht hin und her.

    20230508_122427.jpg

    Maße:

    die Ventile haben einen Durchmesser von 5,49mm

    Die Innendurchmesser habe ich mit der Schieblehre gemessen, daher nicht so genau.

    Die Ölsiffdichtungen vielen bei 5,2mm von der Schieblehre runter

    und die grünen von Athena bei 4,5mm

    20230508_114528.jpg

    Das ist ein deutlicher Unterschied.

    Ich denke hier war der Fehler für den Ölsiff und alle vier Ventile waren von oben nicht so dicht, wie sie sein sollten.

    Schöne Grüße, Micha.

    Et hätt noch immer joot jejange...

  • Nachtrag:


    die mir 2021 verkauften Ventilschaftdichtungen hatten die Bestellnummer 12209-428-003

    Das ist auch korrekt nach CMS und Honda Teileliste.


    Ob der Lieferant die intern vertauscht hat und keiner hat es gemerkt ?

    Schöne Grüße, Micha.

    Et hätt noch immer joot jejange...

  • Optisch keine Frage, da sind die alten viel zu groß.

    Ich kaufe so Gummi und Kunststoffzeugs grundsätzlich nicht mehr Honda Originalverpackt.

    Da weiß kein Mensch wie alt das ist.

    Ich habe da schon ganz schlechte Erfahrungen gemacht.

    Wobei bei dir wohl die Größe schon nicht passt.


    Gruß mexxl (Jürgen)

  • Im Übrigen darf der tragende Teil des Ventilsitzes nicht über die ganze Ventilsitzschräge gehen,der Ventilsitz im Kopf muß so gefräst sein, daß der Ventilsitz nur an einem schmalen Teil des Ventils trägt, Werte müßten im WHB stehen, der tragende Teil sollte in der Mitte der Ventilfläche liegen, bei getunten Motoren geht man nach aussen, um den Kanal möglichst groß machen zu können.

    Ventilsitzbreite groß, ergibt gute Wärmeabfuhr, Ventilsitzbreite klein ergibt bessere Abdichtung aber auch mehr Verschleiss!

    Für die richtige Lage und Breite des Ventilsitzes werden Korrekturfräser eingesetzt! (siehe WHB und einschlägige Literatur)

    Ok, dann zum Einschleifen der Ventile.

    paris-dakar-PD03 Jerry du hast ja schon was geschrieben.

    Das hört sich erstmal sehr kompliziert an und ich habe mich damit noch nicht beschäftigt.


    Weil ich hatte vor einem Jahr den Zylinderkopf neu gekauft und die Ventile auch.

    Also bin ich doch mit irgendwelchen Ventilsitzfräsungen und Ventildrehen raus oder :?:

    Ich muss das doch nur einschleifen.


    Das habe ich vor einem Jahr nach Anweisung von einem der weiß, wie das geht, so gemacht:

    Holts VG4RA Ventil-Einschleifset mit Gummipümpel und 2 Körnungen Schleifpaste.

    Ventil in den Schaft mit nem tropen Öl.

    Grobe Paste drauf und hin und her drehen.

    Dann absetzen den Pümpel um 1/4 Umdrehung verdrehen und wieder hin und her.

    Das ganze ergab ein schönes breites Schliffbild.

    Als das gut aussah, noch mal mit der feinen Paste.

    Dann alles schön sauber gemacht, Ventile mit Federn eingebaut.

    Jetzt der Dichtigkeitstest mit Benzin oder Petroleum.

    Ein Ventil war undicht, ausgebaut nachgeschliffen und danach war es dicht.


    Habe ich da was falsch gemacht :?:


    Das würde ich jetzt wieder so machen.

    Schöne Grüße, Micha.

    Et hätt noch immer joot jejange...

  • Bei den Ventilschaftdichtungen zieht es Dir das Öl in den Brennraum. Diese Dichtungen altern sehr schnell unter UV-Licht. Also immer dunkel lagern. ;)

    Meinst du spezielle Ventilschaftsichtungen ( die grünen oder die von Honda ) oder alle im Allgemeinen ?


    Aber die Können ja nicht ihren Durchmesser vergrößern ?

    Schöne Grüße, Micha.

    Et hätt noch immer joot jejange...