Einlassventil rechts undicht

  • Ich meine die Ventilschaftdichtungen im allgemeinen. Maßlich passen sollten die aber.

    Ich gehe davon aus, dass die eingebauten Dichtungen uralt waren und jetzt das zeitliche gesegnet haben. Denke nicht über die Ursache nach, einfach wechseln gegen frische.

    Das Einschleifen mit dem Gummidingens ist sehr mühsam. Ich habe das mit der Bohrmaschine eingeschliffen. Eine 1/4 Umdrehung ist etwas wenig. Im Betrieb können sich die Ventile drehen.

  • Guten Morgen Micha,


    wenn der Kopf und die Ventile neu waren, dann heißt das noch lange nicht, daß die Lage und Breite des Ventilsitzes (Ventilsitz ist die Kontakt-Fläche zw. Ventil und Zyl.kopf)auch stimmt!


    Siehe beispielhaft diese Abbildung: https://www.tgabathuler.ch/Mot…le/Ventilsitz_Schmal.html


    Der Ventilsitz hat normaleweise einen Winkel von 45 Grad, die Lage und die Breite des Ventilsitzes wird in der Regel mit Korrekturfräsern von 15 und75 Grad eingestellt!


    Die Lage und die Breite kannst du mit Tuschierfarbe oder beim Einschleifen kontrollieren, der Ventilsitz zeigt sich nach dem Einschleifen als matte, ein bißchen dunklere Fläche!


    Im übrigen schleife ich Ventile auch mit dem uralten Holz/Gummipömpel ein, mit einer Handbewegung, als würdest Du Dir die Hände reiben, aber mit dem Pömpel zwischen den Handflächen, ob das jetzt 1/4 Umdrehung ist oder nicht, spielt glaube ich nicht die große Rolle! Ich gebe aber zu, es ist schon eine Weile her, daß ich Ventile einschleifen mußte!


    Es gibt unzählige Literatur zu diesem Thema, einfach googeln oder wenn Dich das Thema Leistungssteigerung interessiert, kann ich Dir ein Buch von Gert Hack (war Motorjournalist und davor Motoreningenieur bei ALPINA in Buchloe, ist schon ein paar Jahre her;), als klassisches Tuning noch gefragt war!) empfehlen: "Autos schneller machen"


    Da steht unter anderem alles Wissenswerte zur Zyl.kopf- u. Ventilbearbeitung drin.


    Hier ist gerade eins günstig im Angebot: https://www.kleinanzeigen.de/s…tuning/2428707666-76-4636


    Viel Erfolg und viel Spaß beim Lesen,

    Jerry

  • Für unsereiner kommt doch nur der Apfelbeck infrage. Er hat schließlich die radiale Anordnung der Ventile als erster propagiert und erfolgreich umgesetzt.

    Aber Jerry hat schon Recht: der Gert Hack weiß auch, wovon er schreibt. ;)


    Beste Grüße und allen hier einen schönen Tag,

    Manni

  • Hallo Manni,


    Du weißt aber auch, daß der Apfelbeck-Zylinderkopf bei BMW zugunsten der Dachanordnung der 4 Ventile aufgegeben wurde!

    Der Ventiltrieb war zu schwer und zu kompliziert für die hohen Drehzahlen in der Formel 2!


    Solltest Du mal in den Genuss gekommen sein, den BMW-Vierzylinder-Rennmotor im 320 in der Deutschen Rennsportmeisterschaft bei Vollast und max. Drehzahl gehört zu haben, dann weißt Du, von welchen Drehzahlen wir sprechen. Ich war vor ein paar Jahren am Oldtimer-GP am Nürburgring, da fuhr einer im Jägermeister-Design mit, beeindruckend!


    Nun kann sich Honda den ersten in Serie gebauten 4-Ventiler mit radial angeordneten Ventilen ans Revers heften.


    Jetzt aber Schluß mit der Fachsimpelei!


    Schöne Grüße

    Jerry

  • Moin,

    Hoffe ihr Spezis seid noch online.

    Brauche LifeHack.


    Die Einlassventile habe ich nur mit der feinen Paste nachgeschliffen. Sehen prima aus.


    Bei den Ausslassventilen habe ich von den Ölkohkebröseln Krater in den Ventilsitzringen.

    Sah so aus, nachdem ich die mit der feinen Paste bearbeitet habe :

    IMG_20230509_110637_829.jpg


    Dann habe ich die grobe Paste genommen und das sieht dann so aus :

    IMG_20230509_110749_849.jpg

    Würdet ihr weiter schleifen bis die Krater ganz weg sind?

    Wenn ich das mache verbreitere ich die Kontaktfläche. Die ist jetzt 1,5mm breit.

    Laut WHB ist die Verschleißgrenze bei 2mm

    Schöne Grüße, Micha.

    Et hätt noch immer joot jejange...

  • Hallo Micha,


    der Sitz sieht auch abgesehen von den schwarzen Flächen meines Erachtens nicht gut aus, da ist deutlich eine Riefe zu erkennen.

    Ich würde den Kopf mal einem Motoreninstandsetzer in deiner Nähe zeigen, vielleicht wäre es besser, die Sitze nochmal zu bearbeiten.

  • Hallo Jerry,

    ich habe jetzt erstmal das Schleifen fertig gemacht.

    Die Sitze sehen jetzt so aus:

    photo_2023-05-09_12-39-38.jpg


    photo_2023-05-09_12-39-30.jpgKonzentrische Riefen, mehr oder weniger haben die alle.

    Das kommt doch vom Einschleifen mit der Paste.

    Ist das nicht normal ?


    Ich würde das mal mit den Federn fertig machen und schauen ob das Benzindicht ist.

    Wenn nicht, brauche ich externe Hilfe, die ich mir dann suchen muss.

    Schöne Grüße, Micha.

    Et hätt noch immer joot jejange...

  • Ja, jetzt sieht es schon besser aus!


    Auf dem oberen Bild links scheint der Sitz innen zum Korrekturwinkel aber keine scharfe Kante mehr zu haben!

    Kann aber auch nur verschmierter Ruß sein.


    Ich denke, die sind jetzt dicht!

    Probiers aus, kostet ja nix!


    Ich drücke die Daumen.

  • :saint:

    Daumen Drück.


    Die scharfe Kante innen ist wohl was verwischt, weil ich mit dem Finger die Schleifpaste von innen nach aussen abgewischt habe.

    Dabei habe ich bestimmt auch Ruß gelöst.


    Das mit den Riefen habe ich gegoogelt.

    Das kommt vom Akkuschrauber.

    Der Gummipümpel auf den Holzstock hat nicht an den Ventilen gehalten.

    Hatte keine Chance das mit der Hand zu drehen.

    Dann habe ich den Gummipümpel auf eine Nuß gesteckt und mit dem Akkuschrauber gedreht.

    Habe oft abgesetzt und die Richtung per Schalter gewechselt.

    Aber ja, es dreht dann trotzdem 5 Umdrehungen in eine Richtung.:|


    Die weitere Googelung ergab, dass Menschen behaupten, ist nicht schlimm, das dengelt sich von selber im Betrieb plan.


    Danke für eure Hilfe!

    Ich berichte weiter.

    Schöne Grüße, Micha.

    Et hätt noch immer joot jejange...

  • Nächte Frage für kommende Taten:


    Vor einem Jahr habe ich die Kontaktflächen der Zylinderkopfdichtung und der Zylinderkopfdeckeldichtung leicht gölt und so zusammen geschraubt.

    Das war dicht und ging kürzlich problemlos wieder auseinander.

    Macht ihr das auch immer so ?


    Da war was mit Silikondichtmasse ?

    Ist das besser?

    Muss man die beim nächsten Mal aufwendig abpopeln ?

    Schöne Grüße, Micha.

    Et hätt noch immer joot jejange...

  • Ich mach das genau so mit Öl.

    Habe so die Hoffnung, dass sich die Dichtung schön in ihrer Position auslegen kann. Klar, Wunschdenken.

    Bei gröberen Riefen in der Dichtfläche des Ventildeckels, arbeite ich ganz gerne, dünn mit Hylomar. Bleibt dauerelastisch und lässt sich super gut wieder abreiben bei der nächsten Demontage.

  • Danke, mache ich wieder so.

    Riefen oder Beschädigungen gibt es keine in den Dichtflächen.


    Jetzt noch mal zu den Ventilen.

    Das rechte Auslassventil hatte die meisten Krater im Ventilsitz.

    Die habe ich rausgeschliffen und dabei die konzentrischen Riefen erzeugt, weil ich das nicht korrekt machen konnte.

    Beim rechten Auslassventil habe ich auch die tiefsten Riefen erzeugt.

    Heute habe ich zum Test dieses Ventil mit Federn eingebaut Benzin in den Auslass gefüllt.

    Nach etwas Zeit begann etwas durch zu schwitzen.

    Und nach 10-15 Minuten hat sich EIN Tropfen gebildet.

    Gilt das als dicht oder nicht ?


    Jedes Schleifen verändert die Geometrie des Ventilsitzes.

    Bei dem rechten Auslassventil habe ich die Kontaktfläche auf dem Ventilsitz schon von 1,5 auf 1,6mm verbreitert.

    Bei allen andren bin ich noch bei 1,5mm

    Laut Honda WHB soll bei 2mm Schluss sein.

    Ein verbreitern dieser Kontaktfläche soll die Hitzeableitung vom Ventil auf den Kopf verbessern,

    aber das Ventil wird undichter, weil sich der Druck auf die Fläche verrringert.


    Morgen bin ich in der Lage durch neues Werkzeug die Ventile noch mal korrekt zu schleifen.

    Ich würde nur die feine Schleifpaste verwenden um das besser hinzubekommen.


    Würdet ihr noch mal leicht nachschleifen ?

    Schöne Grüße, Micha.

    Et hätt noch immer joot jejange...

  • Micha, wenn du jetzt schon besseres Werzeug beschaft hast, na dann ;)

    Die Aktion Akkuschrauber würde ich aber sein lassen. Für ein vernünftiges Schleifbild benötigt es eben Handarbeit, viel Geduld und Gefühl. Dann wird das auch Riefenfrei.

    Kann mir auch nicht vorstellen, dass du mit deiner Schleifpaste da Milimeterweise das Material abträgst.

    Mit der breiteren Auflage der Ventile auf dem Sitz habe ich nur gute Erfahrungen gemacht bezüglich der Wärmeableitung.

    Als ich mein Motor damals aufgebaut habe, hatte ich auch hin und her überlegt, ob ich die Sitze nacharbeiten soll, da sie schon sehr breit waren.

    Was soll ich sagen, zum Glück hab ich das so gelassen. Mein Motor ereicht fast gar keine 100°C mehr. Nur in ganz bestimmten Ausnahmesituationen.

    Auf jeden Fall, weiter so! :thumbup:

  • :/

    Breitere Auflage leitet die Wärme besser vom Ventil auf den Kopf über = coole Ventile

    :/

    Du sprichst von Öltemperatur die dann auch cool bleibt.

    :/

    Meine Öltemperatur ist schnell über 125 Grad und im Sommer gerne auch 140 Grad Celsius.

    :/

    Dann sollte ich mit Absicht was breiter schleifen :?:

    :/

    Vielleicht kann ich mir meine selbst erfundene Wasserkühlung dann sparen...

    Schöne Grüße, Micha.

    Et hätt noch immer joot jejange...

  • Einfach keine Gedanken machen wenn's jetzt ein bisschen breiter geworden ist, das meine ich ;)


    Ich habe bei mir einfach keine andere Erklärung :/

  • Die Öltemperatur meiner 350er ist auch höher als die der 600er. Das liegt hauptsächlich an der deutlich geringeren Ölmenge.

    Ventile habe ich damals (wie von Jerry beschrieben) auch von Hand eingeschliffen. Ist besser!.

    Beste Grüße

    Jürgen