Trotz großer Sorgfalt beim Einschrauben der Ölablassschraube sind mir beim Ausschrauben 2 Gewindegänge mit herausgekommen:
Bei nur zwei gelösten Gewindegängen sind noch ca. 7 vorhanden. Könnte sein, dass die noch halten. Das Risiko war mir aber zu hoch. Deshalb habe ich mir eine Gewindebuchse mit M14x1,5 außen und M12x1,5 innen aus Edelstahl 1.4305 gedreht. Zuvor mit einer abgeknickten Fahrradspeiche die Tiefe des Gewindes gemessen: 13 mm. Nach außen einen 1,5 mm dicken Bund mit einem Durchmesser von knapp 22 mm, so dass die Buchse in die Senkung des Motorgehäuses passt.
Das alte Gewinde habe ich mit einer 12er Bohrer ausgebohrt. Kernlochdurchmesser ist zwar 12,5 mm, aber von Hand gebohrt wird ein Loch in der Regel immer etwas größer. Auf dem nächsten Bild ist die Ausstattung zu sehen. Neben Bohrer und Gewindebohrer eine kleine Bürste, um die Späne aus der Bohrung herausholen zu können und – nur schwer als solches links oben zu erkennen – ein Töpfchen mit Vaseline.
Gebohrt habe ich mit sehr geringer Drehzahl und in Etappen. Zwischendurch habe ich die Bohrung von Spänen befreit.
Auch das Schneiden des Gewindes habe ich in mehreren Etappen durchgeführt, zum Ende hin in einzelnen Umdrehungen. Den Gewindebohrer habe ich vorne mit Vaseline ausgestattet, um die Späne zu binden.
Nicht alle Späne bleiben an dem Gewindebohrer haften. Einige fallen in die Bohrung.
Diese Späne habe ich mit der kleinen Bürste immer wieder herausgeholt. Am Ende sah das neue Gewinde so aus:
Auf dem Foto ist leider nicht zu erkennen, dass hinter dem eigentlichen Gewinde leichte Spuren vom Gewindebohrer an der Unterseite des Gehäuses vorhanden sind. Ein 14er Gewinde ist also das Maximum dessen, was in dieses Gehäuse eingebracht werden kann.
Da vermutlich Späne ins Innere des Motors gelangt sind, habe ich eine größere Bürste – auch sie mit Vaseline benetzt – zum Säubern des hinter dem Ölablassgewinde liegenden Bereichs eingesetzt.
Immer schön gegen den Uhrzeigersinn gedreht, damit sich die Borsten aus dem Gehäuse heraus bewegen. Dabei sind noch einige Späne herausgekommen. Den Vorgang habe ich so lange fortgesetzt, bis beim Abstreifen der Bürste kein Spänchen mehr zu sehen war.
Zum Einbauen habe ich eine M10 Mutter auf M12x1,5 aufgebohrt und einen passenden Dorn mit Quergriff hergestellt:
Als vorteilhaft hat sich herausgestellt, dass ich für die Anfertigung der Buchse aus 30er Rundmaterial eine Halterung mit Gewinde M14x1,5 für das Drehbankfutter angefertigt hatte. Damit konnte der Dorn ordentlich in der Buchse gekontert werden.
Die Gewindebuchse habe ich mit Loctite SF 7063 (Reiniger) und 2701 (Schraubensicherung hochfest) eingesetzt. Nach Abschluss der Reparatur sieht das Gehäuse im Bereich der Ölablasschraube nun so aus:
Das sollte jetzt für den Rest der Motorlebensdauer halten. Dreimal auf Holz geklopft