Rückschlagventil Ölpumpe

  • Hallo, spricht eigentlich irgendwas dagegen, das Rückschlagventil der Ölpumpe auszubauen. Damit könnte man ja nach Umfallern oder kleinen Offroadausrutschern sichergehen, dass die Ölpumpe sofort wieder Öl ansaugt. Fährt jemand von euch ohne Ventil?

  • Hallo Martin, ja, da spricht was dagegen. Glaub mir, die bei Honda bauen keine Teile in ihre Motorräder ein, die Geld kosten und keinen Zweck erfüllen. Mir ist kein Fall bekannt, in dem dieses Rückschlagventil Probleme verursacht hätte. Wenn es nicht mehr dicht ist, ja dann gibts eventuell Probleme. Wenn Du das Ventil ausbaust oder außer Funktion setzt, dann läuft Dir bei Standzeiten jedesmal der Ölkanal zum Zylinderkopf leer, mit der Folge das der Ventiltrieb beim Motorstart länger auf das Schmieröl warten muss. Mag sein, das ein Motor auch eine ganze Weile ohne das Ventil funktioniert, aber was verbessern tust Du so sicher nicht. Die Ölpumpe saugt aus dem Öltank an - das läuft von selbst nach. Und wenn da kein Öl mehr drin ist, dann dauerts nicht lange bis es richtig Probleme gibt. Keine gute Idee. Ist Dir langweilig? Dann ziehe Dir am besten noch mal den Ölkreislauf im Handbuch (Kapitel 2) rein. Gruss Kai

  • Hab ich mir schon alles durchgelesen, meine Frage bezieht sich auf den Ölpumpenbericht von Klaus. Er schreibt dass die Ölpumpe, die die Kurbelwelle und den Kopf versorgt nicht selbstsaugend ist, das macht ja genau bei einem Umfaller Probleme. Das Motorrad läuft eine Weile in der Schräglage und schon ist die Pumpe trockengelaufen. Allerdings saugt die Pumpe ja dann nicht sofort wieder Öl an sondern braucht teilweise mehrere Minuten (laut den Tests von Klaus). Beim Wegbauen des Rückschlagventils ist dieses Problem beseitigt, da die Pumpe nicht gegen einen gewissen Gegendruck ansaugen muss. Es stellt sich nun die Frage ob ich nach jedem Umfaller im Gelände die Steigleitung leicht lockern muss um zu sehen ob das mit der Ölversorgung klappt, hab halt keine Lust auf Folgeschäden. Wenn der Öltank leer ist dann kracht's natürlich, meine Frage war eher auf so Geschichten wie einen Umfaller bezogen.

  • Hallo Martin, wenn ich es richtig erinnere, dann hatte Klaus bei seinen Versuchen die Pumpe mit einer Bohrmaschine angetrieben, also irgendwo mehr oder weniger frei hängend. Im Motorrad sitzt sie unten im Motor. Deutlich unterhalb des Ölniveaus im Öltank. Daher sollte das Ansaugen der Pumpe in keinem Fall ein Problem sein, das Öl läuft ja von selbst nach. Das war bei Klaus' Versuchen soweit ich mich erinnere nicht der Fall. Und nur weil das Moped mal umfällt ist ja nicht gleich die Pumpe trocken! Dazu müsstest Du die Maschine ja quasi bei laufendem Motor auf den Kopf stellen! Solange sie nur auf der Seite liegt und der Öltank auch nur leicht nach oben geneigt bleibt gibt es da kein Problem. Außerdem geht dann normalerweise sowieso der Motor recht schnell aus. Und selbst wenn mal für ein paar Sekunden die Ölversorgung weg bleiben sollte - so quasi im Betrieb ist das nicht schlimm. Im Zylinderkopf gibt es Ölreservoirs, in die die Nocken eintauchen, und die Kugellager kommen eine ganze Weile ohne Ölnachschub aus. Viel kritischer sehe ich da den Kaltstart, weil da das Öl aus dem Kopf Zeit hatte, abzulaufen und es sicher länger dauert bis die zähe Pampe durch die kleinen Leitungen nach oben kommt. Gruss Kai

  • Hallo Martin Zur Ergänzung der Bemerkungen von Kai (denen ich zustimme): 1) Meine gegenwärtige XL habe ich Ende 2007 gekauft und im Sommer 2012 erstmals den rechten Deckel geöffnet – Ersatz der Kickstarterfeder. Und dabei habe ich nebenbei folgende Mängel festgestellt und behoben: 1.1) Der Kolben des Oel-Rückschlagventils war etwas schwergängig, vielleicht die Folge eines Schmutzpartikels (Ausreiben mit Reibahle, Glätten des Kolbens mit Poliertuch). 1.2) Die Dichtung des Rückschlagventils war verletzt und undicht: Ersatz. 1.3) Die berühmte Hülse (mit Dichtring) zwischen Oelpumpe und rechtem Deckel fehlte! Vor allem dieser letzte Punkt war mir sehr unangenehm: da floss doch bisher ständig ein Teil des für den Zylinderkopf bestimmten Oels wegen der fehlenden Dichtung mit Hülse auf direktem Weg zurück in den Sumpf! Nach beheben der drei Mängel hatte ich eine XL mit neuen, guten Eigenschaften: leiser im Zylinderkopf und kleinerer mechanischer Widerstand beim Ankicken nach Standzeit von mehr als ein paar Minuten (Oelfilter-Bereich und Steigleitung entleeren sich nicht mehr). 2) Ansaugfähigkeit der Oelpumpen. Ein paar Vorversuche an einer ausgebauten Pumpe haben in diesem Sommer folgendes gezeigt: Die Pumpen sind ansaugfähig, auch bei der Leerlaufdrehzahl. Naturgemäss ist die Ansaugfähigkeit um so besser, je weniger Leck-Luft das zu bildende Vakuum erniedrigt. So erstaunt es natürlich nicht, dass die breitere Pumpe besser war als die schmalere (relativ grösserer Volumenstrom bei etwa gleicher Leckrate) und dass eine recht ölige Pumpe besser war als eine fast trockene. Selbst eine recht trockene Pumpe konnte aber bei Raumtemperatur Maschinenöl innerhalb von einigen Sekunden über rund 15 cm Höhe ansaugen (bei etwa Leerlaufdrehzahl). Gruss, Dieter

  • Hallo, um zu verhindern dass jemand seinen Motor schrottet: Von Honda gibt es eine extra Wartungsanleitung, dass die Pumpe nach einer Zerlegung mit Öl geflüllt werden muss, um ein Ansaugen sicherzustellen. Ich habe eine alte XL aus Teilen wieder zusammengesetzt und dies nicht gemacht mit der Folge netter Quietschgeräusche auch nach mehreren Minuten (armer Motor!), aus der Steigleitung zum Zylinder kam kein Öl. Habe gestern den Seitendeckel geöffnet, die Pumpe war pfurztrocken. Aufdrücken des Rückschlagventils mit einem Schraubenzieher --> Öl nach wenigen Sekunden. Die Situation mag anders sein, wenn die Pumpe noch Öl zur Abdichtung hat... Gruß. Oerg

  • Hallo oerg, ich habe gerade nochmal mein WHB befragt und konnte dazu nichts finden oder habs übersehen. Wo ist die Anleitung dazu zu finden? Dann können Wir sie ja in die FAQ einarbeiten.

  • Hallo Oerg, ist das ganze erst gestern passiert? Und heute hast Du den Wartungshinweis gefunden? Das ist echt blöd... Ich kann mich nicht daran erinnern, bei der letzten Motorzerlegung die Ölpumpe vorbefüllt zu haben. Es hat zum Glück nicht gequietscht. Allerdings hatte ich mich schon gewundert, wie lange es dauert, bis oben Öl ankommt. Daran kann ich mich noch erinnern. Der Tipp sollte daher unbedingt in die FAQ. Schaden kanns ja nie, die Pumpe vorzubefüllen. Gruss Kai

  • Hallo, So,mir hat das jetzt keine Ruhe gelassen und ich habe eine Stunde lang das grüne WHB und auch das von Bucheli durchgeackert. In keinem steht etwas von befüllen der Ölpumpe nach zerlegen. Da ich aber auch der Meinung war so etwas schon gelesen zu haben, hab ich weiter gesucht und bin in unserer FAQ unter dem Kapittel 7.5 Ölpumpe im Bericht von Klaus, PDF Seite 20, fündig geworden. Speziell die Pumpenseite die den Kopf versorgt, saugt da nicht so toll von alleine an. Also auch so, nur aus dem Gefühl heraus, hätte und habe ich meine Pumpen immer nach dem zerlgen, wieder vorbefüllt. Also lest euch euch ruhig mal schlau! Gruß Jürgen

  • Hi, schaden kann es bestimmt nicht die Pumpe vorzubefüllen - aber toi toi toi bei mir hat auch alles super geklappt als ich meinen Motor komplett revidiert hatte. Ich hatte die Pumpe nicht vorbefüllt jedoch aus Angst/ Vorsicht etc. den Motor mit dem Kicker ca. 40-50 Mal durchgetreten um das vorhandene Öl zu verteilen. Nach dem Anspringen war dann auch recht schnell Ruhe im Motor und man merkte wie der Ölkreislauf in Schwung kam. In die FAQ sollte der Tipp auf jeden fall rein.

  • Zitat

    Original geschrieben von: oerg Von Honda gibt es eine extra Wartungsanleitung, dass die Pumpe nach einer Zerlegung mit Öl geflüllt werden muss, um ein Ansaugen sicherzustellen. .

    Bitte stelle doch diese Anweisung hier ein, damit sie in die FAQ transplantiert werden kann.

  • Hallo oerg, vielen Dank für das Dokument. Ich bin daraufhin im Netz auf die Suche gegangen und habe eine "ansehnlichere" Version gefunden. Für Alle die Sie haben möchten:

  • @Jörg: Vielen Dank, ist abgelegt... @All: Habt Ihr gelesen was da steht - "Ölpumpe mit Öldichtungen" - so eine hab ich noch nie gesehen. Die ich bisher gesehen habe, hatten keinerlei Wellenabdichtung. Das hatte ich mir nämlich gestern schon gedacht

  • Hallo Oerg, besten Dank für den Tipp, kommt genau zum richtigen Zeitpunkt. Eine Dichtung habe ich auch nicht gefunden, weder an meiner Pumpe noch in den Fichen. Ich kann mir auch nicht vorstellen wo da eine Dichtung hingehören sollte. Gruß Frank.

  • Hallo ! Oeldichtung ?: Also bei der Pumpe, die bei mir ausgebaut vorhanden ist: keine erkennbare Dichtung, es ist eine Fase von ca 0,8 mm vorhanden. Wäre ja für die Schmierung der Stahlwelle auf Alu auch nicht grad freundlich, mit Hilfe einer Dichtung ein Sackloch zu bilden. Messung Leckstrom: Anordnung: Bei einer ausgebaute Pumpe wurde der Eingang zur kleineren, der aussen liegenden Pumpe, über ein Anschlusstück mit O-Ring und Schlauch mit einem höher gelegenen Glasgefäss verbunden. Siehe Bild. Die Pumpe war ölig, aber leer, d.h. mit Druckluft in verschiedenen Rotorstellungen ausgeblasen. Das Gefäss wurde mit 15W40 Oel gefüllt, das Niveau war rund 460 mm über der Pumpenachse. Beim Start des Versuchs wurde die im Bild sichtbare Schlauchklemme geöffnet, der Schlauch (Di 3,8 mm) war schon vor Beginn bis zur Pumpe mit Oel gefüllt. Temperatur rund 20°C. Resultate (Test läuft weiter): Am Anfang flossen rund 3 ml (Milliliter) pro Minute, nach 1 Minute war schon Oel aussen an der Welle zu erkennen. Nach 13 Minuten (total 12 ml) trat Oel oben bei der motor-abgewendeten Trennfläche aus. Nach 30 Min war der Oelfluss aber kleiner als 0,1 ml/min. Deutung: Am Anfang wird durch das nachfliessende Oel Luft aus der Pumpe verdrängt. Da Luft eine sehr viel kleinere Viskosität hat als das Oel, darum ist die Oel-Nachflussgeschwindigkeit anfangs noch recht gross. Diese sinkt später, wenn sich das zähe Oel durch die Undichtigkeiten, wie jene bei der Lagerstelle oder bei den metallischen Trennflächen durchzwängt. Die kleine Pumpe füllt sich also wegen der für die Luft leicht durchdringbaren Lecks und wegen des hydrostatischen Vordruck vom Oeltank her relativ rasch mit Oel. Die Situation scheint mir nicht so dramatisch, wie teils geschildert. Dass man solche Teile nicht trocken, sondern mit etwas Oel zusammenbaut, das ist für mich eine Selbstverständlichkeit. Im übrigen bleibe ich dabei, dass beide Pumpen in gewissem Masse selbstansaugend sind (sie sind ja gleich aufgebaut, abgesehen von der Rotorendicke), wie ein eigener Vorversuch mal ergeben hat (natürlich nicht über 9 m Ansaughöhe..). Mit dem Fluss von 0,1 ml/min geht wegen der Lecks in einer Woche rund 1 Liter Oel nach unten, bei höherer Tempratur mehr, in der Kälte weniger. Eine Wellendichtung würde den Oelfluss höchstens vermindern, nicht aber stoppen, denn es sind ja im weiteren auch die beiden Pumpeneingänge ohne wirkliche Dichtung am Motor angeschlossen. Gruss, Dieter (xyz)

  • Hmmm ich hab grad festgestellt dass das Dokument welches angeführt und auch gefunden wurde immer noch in einem sagen wir mal Backup des I-nets vom Oktober 2009 gesichert war. Ursprung war und dass finde ich viel interessanter XL600.de! Geht doch!

  • Guten Morgen Endresultat: Im oben beschriebenen Versuch gehen nach Verdrängung der Luft rund 0,07 ml Oel pro Minute durch die verschiedenen Leckstellen (Wellenlager, Trennflächen) . Die Pumpe füllt sich gemäss dem realitätsnahen Versuch nach rund 15 Minuten von selbst, sofern Oel im Tank ist (obige Versuchsbedingungen). Diese Zeit kann bei einer anderen Pumpe oder anderen Viskositäten und Temperaturen anders sein. -) Wer der Sache misstraut, der macht es sicherheitshalber gemäss der nun bekannten Honda-Anleitung, selbst dann, wenn keine Wellendichtung vorhanden ist. -) Oder: /Oel in den Tank / 15 min warten / die schon am Motorblock montierte Oelpumpe im Gegenuhrzeigersinn drehen, bis Oel aus dem Rückschlagventil kommt / Zahnrad aufsetzen / Hülse mit O-Ring und Seitendeckel montieren/... Gruss Dieter (xyz)

  • Hi, nachdem ich mich ein wenig mit dem Thema beschäftigt habe kann man sagen dass die Pumpen mit Dichtring eigentlich späteren Baujahren zuzuordnen sind. Auch taucht/ tauchen dort Modelle mit einem breiteren Pumpenrad auf welches eine Breite von 12 statt der üblichen 8mm aufweist. Vermutungen deuten darauf hin, dass die erhöhte Förderleistung die in den Rahmentank geht wohl über den Schlauch auch in den Kopf laufen soll um so ein wenig mehr Schmierung zu sichern... Aber das gebe ich nur nur so wieder wie ichs verstanden habe.