Beiträge von Manni

    Zeitgleich mit der Eifeltour haben Till und ich uns in Emtinghausen getroffen, um von dort aus eine gemeinsame Tour zu fahren. Natürlich auf XL 600 R. Was sonst? Till hatte im Vorfeld berichtet, dass es in der Umgebung von Hoya viele Wirtschafts-, Feld- und Schotterwege gibt, bei denen kein Schild das Befahren verbietet. Und so war es auch. Ich habe nicht mitgezählt: uns sind vielleicht 3 Trecker und 4 Autos entgegengekommen. Für eine Treckerparade zum Erntedankfest mussten wir unsere Fahrt kurz unterbrechen. Also, das Landvolk versteht zu feiern! Mein lieber Herr Gesangverein, die Bässe eines Festwagens waren nicht von schlechten Eltern.

    Die Mittelweser ist ein wunderschöner Abschnitt des Flusses, die Landschaft traumhaft. Aber seht selbst:


    Weser_Till.JPGMittelwesertour_1.JPGMittelwesertour_2.JPG


    Neben den landschaftlichen Reizen macht das Befahren von Schotterwegen mit annähernd Landstraßenspeed richtig Spaß. Wobei man dann eher nicht auf die Umgebung achtet :P.

    Spätestens im nächsten Frühjahr gibt es eine Wiederholung.

    Hallo Micha,

    die grundlegende Frage ist doch: willst du fahren oder willst du schrauben? Wenn du schrauben willst, dann schlag zu. Und kauf direkt eine programmierbare CDI. Wer A sagt, muss auch limente sagen.

    Beste Grüße,

    Manni

    Bei mir sind vorne und hinten 18“-Felgen eingespeicht. Hat mit der serienmäßigen XL nur noch entfernt Ähnlichkeit. Laut Brief ist es eine PD 03 :)

    120 ist schon sehr breit vorne. Und wenn der jetzige Reifen runtergeraspelt ist, würde ich gerne testen, ob das Motorrad mit einem 110er handlicher wird.

    Sebastian, versuch in Italien ein HR von der 84er Paris Dakar (PD 03) zu bekommen. Goldeloxierte Felgen und passt plug and play. Der Durchmesser der Trommel ist etwas größer als bei der XR, das ist aber auch schon alles.

    LG,

    Manni

    DAU Danke für deinen Hinweis. Heute morgen beim Abholen meines reparierten Paris Dakar Tanks kam heraus, dass die Werkstatt seit kurzem Stützpunkthändler für YSS ist und die Änderung wahrscheinlich über eine geänderte Aufnahme erledigt werden kann. Leider habe ich bei der Gelegenheit auch erfahren müssen, dass "mein" TÜV-Prüfer keine Abnahmen nach § 21 mehr macht und versetzt wurde :(. Das Leben könnte so schön sein ... Jetzt muss ich zusehen, wie ich die schon größtenteils vorgenommenen Änderungen an meinem "Reisemobil" abgenommen bekomme. Irgendwie wird es gehen. Muss ja.


    Viele Grüße,

    Manni


    P.S.: Demnächst stelle ich ein paar aktuelle Bilder ein.

    Manni Nach fast 2 Jahren: Gib doch mal ein Update! Du hast ja offenbar schon die Vergasereinstellung optimiert - wie hast denn den Auspuff gestaltet?

    Vielleicht wieder Bilder?

    Vg S

    Moin Sebastian,

    deiner Bitte komme ich gerne nach, wenn auch erstmal ohne Bilder.

    Das Fahrwerk war ursprünglich ca. 100 mm tiefer gelegt (vorne wie hinten, um die originale Geometrie weitgehend beibehalten zu können). Das war etwas zuviel des Guten. Der Kickstarter kam beim Antreten dem Untergrund sehr nahe. Außerdem waren die Fußrasten zu tief, nicht gut für schneidig gefahrene Kurven. Die Gabel habe ich von 70 mm Verkürzung auf 35 mm Verkürzung zurückgerüstet. Das speziell angepasste Federbein liegt hier noch in der Garage. Die Firma, die mir das FB umgebaut hatte, gibt es leider nicht mehr. Bin diesbezüglich auf der Suche. Habe ersatzweise ein originales FB eingebaut. Auch das ist übers Ziel hinausgeschossen. Durch das 18"-Hinterrad liegt die graue Maus hinten etwas höher als original, vorne ist sie 70 mm tiefer. Das ist eine extreme Geometrie, die auch extrem Spaß macht beim Fahren. Lenken mit der Arschbacke. Aber wenn der Tacho 120 zeigt und drüber, wird das Motorrad leicht instabil. Nicht bösartig, aber etwas unangenehm. Hier hoffe ich, demnächst jemanden zu finden, der mir das FB wieder etwas länger macht. Dann ist es immer noch kürzer als original, aber ich komme wieder in die Richtung der Seriengeometrie.

    Die Vergaserabstimmung habe ich immer vor mir hergeschoben. Notwendig war sie, weil sowohl ansaug- als auch auslassseitig kein Serienzustand vorliegt. Weiter vorne habe ich die Modifikation des Serienschalldämpfers beschrieben. Den habe ich am Knick durchgesägt und unter 180° wieder zusammengeschweißt. Dieser Aktion fiel ein Umlenkblech im Inneren zum Opfer. ABER: es war der originale Schalldämpfer, und die Nummer war noch zu lesen. Wichtig für den TÜV. Die Geräuschmessung hat die graue Maus mit Hängen und Würgen bestanden. Der Klang ist nicht schlecht! Nicht übertrieben laut, aber kernig. Ansaugseitig sind zwei K&N Luftfilter angebaut (und eingetragen!). Das Ansauggeräusch ist heftig, zumindest für den Fahrer. Wie es sich für einen Außenstehenden anhört, kann ich nicht beurteilen. Bei Gasaufreißen hatte ich immer ein Verschlucken, musste die Griffstellung zurücknehmen, bis die Drehzahl einen bestimmten Bereich überschritten hatte. Dann gings. Mit den ausgeriebenen Düsen und den höher gehängten Nadeln läuft sie jetzt ganz passabel :P. Und macht richtig Spaß!

    Die Elektrik hatte ich mit einer Elektronikbox von Axel Joost gestrickt mit Drucktastern. Das werde ich im kommenden Winter ausbauen und auf einen "normalen" Schalter umrüsten. Von Jerry habe ich einen Lichtschalter bekommen, der neben Hupe und Blinker nur einen Umschalter zwischen Abblend- und Fernlicht hat. Das passt besser. Bei der Gelegenheit werde ich den Kabelbaum weiter vereinfachen.

    Und ansonsten schau ich, was so kaputt geht. Letztes Wochenende hat der - gekaufte - Kennzeichenhalter einen Vibrationsriss bekommen. Muss also ausgebaut und mit möglichst wenig Zusatzgewicht repariert und verstärkt werden. Oder ich baue direkt einen neuen aus VA. Gewichtsneutral. Der Tankdeckel - Chinagelump - ist undicht. Hier wird es wohl auf einen komplett anderen Tankdeckel hinauslaufen. Und anschließende Neulackierung des Tanks. Eventuell beschaffe ich mir noch einen größeren Tank. Der Aktionsradius mit einer Tankfüllung könnte eine Vergrößerung vertragen.

    Und von dem defekten Gewinde der Ölablassschraube habe ich an anderer Stelle berichtet.

    Die vielen selbstgefertigten Teile sind bislang alle i.O. Keine Risse oder Brüche. Dreimal auf Holz geklopft.

    Demnächst steht der TÜV-Termin an. Zu der Gelegenheit werde ich einen 110er VR-Reifen alternativ zum 120er eintragen lassen.

    Es gibt also immer was zu tun.


    Viele Grüße,

    Manni

    Auf der Grundlage von Michas Bericht(en) habe ich heute mal die Vergaser der grauen Maus ausgebaut und modifiziert. Hauptdüse im Primärvergaser auf 140 aufgerieben, Hauptdüse im Sekundärvergaser auf 125. Düsennadeln auf 4. Kerbe von oben. Habe anschließend eine Probefahrt unternommen. Die Mundwinkel hatten Kontakt mit den Ohrläppchen :D. Ich bin total happy, wie der Apparat jetzt läuft! Kein Verschlucken mehr beim Gas Aufreißen. Und geht ganz ordentlich voran. So muss das!

    LG,

    Manni

    Können wir gerne machen, Dieter. Im ausgebauten Zustand ist das viel einfacher. Ich habe keine Hebebühne und deshalb auf dem Boden gesessen. Als die Gewindereparatur fertig war, hatte ich Rücken. Ein paar Buchsen werde ich demnächst mal auf Vorrat drehen.

    Trotz großer Sorgfalt beim Einschrauben der Ölablassschraube sind mir beim Ausschrauben 2 Gewindegänge mit herausgekommen:

    Malheur.JPG


    Bei nur zwei gelösten Gewindegängen sind noch ca. 7 vorhanden. Könnte sein, dass die noch halten. Das Risiko war mir aber zu hoch. Deshalb habe ich mir eine Gewindebuchse mit M14x1,5 außen und M12x1,5 innen aus Edelstahl 1.4305 gedreht. Zuvor mit einer abgeknickten Fahrradspeiche die Tiefe des Gewindes gemessen: 13 mm. Nach außen einen 1,5 mm dicken Bund mit einem Durchmesser von knapp 22 mm, so dass die Buchse in die Senkung des Motorgehäuses passt.


    Das alte Gewinde habe ich mit einer 12er Bohrer ausgebohrt. Kernlochdurchmesser ist zwar 12,5 mm, aber von Hand gebohrt wird ein Loch in der Regel immer etwas größer. Auf dem nächsten Bild ist die Ausstattung zu sehen. Neben Bohrer und Gewindebohrer eine kleine Bürste, um die Späne aus der Bohrung herausholen zu können und – nur schwer als solches links oben zu erkennen – ein Töpfchen mit Vaseline.

    Equipment.JPG


    Gebohrt habe ich mit sehr geringer Drehzahl und in Etappen. Zwischendurch habe ich die Bohrung von Spänen befreit.


    Auch das Schneiden des Gewindes habe ich in mehreren Etappen durchgeführt, zum Ende hin in einzelnen Umdrehungen. Den Gewindebohrer habe ich vorne mit Vaseline ausgestattet, um die Späne zu binden.

    Gewindebohrer.JPG


    Nicht alle Späne bleiben an dem Gewindebohrer haften. Einige fallen in die Bohrung.

    Gewinde_Zwischenstand.JPG


    Diese Späne habe ich mit der kleinen Bürste immer wieder herausgeholt. Am Ende sah das neue Gewinde so aus:

    Ölablass 14x1,5.JPG


    Auf dem Foto ist leider nicht zu erkennen, dass hinter dem eigentlichen Gewinde leichte Spuren vom Gewindebohrer an der Unterseite des Gehäuses vorhanden sind. Ein 14er Gewinde ist also das Maximum dessen, was in dieses Gehäuse eingebracht werden kann.


    Da vermutlich Späne ins Innere des Motors gelangt sind, habe ich eine größere Bürste – auch sie mit Vaseline benetzt – zum Säubern des hinter dem Ölablassgewinde liegenden Bereichs eingesetzt.

    Bürste_1.JPG


    Immer schön gegen den Uhrzeigersinn gedreht, damit sich die Borsten aus dem Gehäuse heraus bewegen. Dabei sind noch einige Späne herausgekommen. Den Vorgang habe ich so lange fortgesetzt, bis beim Abstreifen der Bürste kein Spänchen mehr zu sehen war.

    Bürste_2.JPG


    Zum Einbauen habe ich eine M10 Mutter auf M12x1,5 aufgebohrt und einen passenden Dorn mit Quergriff hergestellt:

    Dorn.JPG


    Als vorteilhaft hat sich herausgestellt, dass ich für die Anfertigung der Buchse aus 30er Rundmaterial eine Halterung mit Gewinde M14x1,5 für das Drehbankfutter angefertigt hatte. Damit konnte der Dorn ordentlich in der Buchse gekontert werden.

    Buchse.JPG


    Die Gewindebuchse habe ich mit Loctite SF 7063 (Reiniger) und 2701 (Schraubensicherung hochfest) eingesetzt. Nach Abschluss der Reparatur sieht das Gehäuse im Bereich der Ölablasschraube nun so aus:

    Gewinde_fertig.JPG


    Das sollte jetzt für den Rest der Motorlebensdauer halten. Dreimal auf Holz geklopft :)

    Meine Erfahrungen: neu verzinken ist recht preisgünstig, wenn man eine Galvanik findet, die den Auftrag annimmt.

    ABER: Motorschrauben lasse ich nicht mehr verzinken, da die Zinkschicht doch etwas aufträgt und das Gewinde nachgeschnitten werden muss, insbesondere wenn Reparaturgewinde in den Motorteilen eingesetzt sind. Statt dessen behandele ich diese Schrauben, sofern sie noch brauchbar sind und die Köpfe nur etwas Rost angesetzt haben, mit Fertan.

    Die Radachsen mussten auf der Drehbank nachgearbeitet werden, damit sie wieder durch die Radlager passten. Heute entroste ich die Köpfe der Achsen und behandele sie mit Zinkspray.

    Der Rest, wie z.B. Bremshebel hinten, Halterung für Kettenschleifklotz etc. sehen nach der Verzinkung aus wie neu.

    Viele Grüße ,

    Manni

    Schau dir mal die Kontakte der elektrischen Verbinder an. Unsere Kisten sind mittlerweile 40 Jahre alt, da kann schonmal der ein oder andere Kontakt etwas korrodieren. Ebenso Scheuerstellen am Kabelbaum. Ein Ausfall bei so alten Motorrädern wird meistens durch die Elektrik verursacht. Deshalb: alles genau kontrollieren. Möglicherweise liegt irgendwo ein spannungsführendes Kabel frei und ist an Masse geraten. Genau für eine solche Situation ist die Sicherung da.

    Viel Glück bei der Ursachensuche wünscht

    Manni