Beiträge von FredB

    Servus Wolfgang,

    die Idee mit eine "Fachwerkstatt" ist m. E. grundsätzlich untauglich. Da kommt auch oft hanebüchenes Zeug raus - selbst erlebt mit kapitalem Motorschaden. Wenns einer wirklich kann (was selten geworden ist) dann kommen da auch mal Beträge zusammen, die irgendwann mal den Zeitwert überschreiten werden. Der Vorbesitzer meier ersten XL (s.o.) hatte in einem Jahr über 2.000 Euro zur "Honda Fachwerkstatt" bezahlt. Dann hatte er die Schnauze voll.

    Und Erfahrung sammelst Du mit Fremdvergabe auch nicht. Für jedweden Kram am Moped findet sich hier immer einer, der was weiss und helfen kann. Mit der Zeit weisst Du, was Du hast und machst die notwendigen Dinge so nebenher.

    Zu Not kann vielleicht sogar ich Dir helfen - sind ja nur ein paar Kilomeer, da kannst Du die Kiste notfalls herschieben...

    Habe noch ne LiMa rumliegen. Die könnte ich Dir leihweise zusenden. Sofern das funktioniert könntest Du in Ruhe verreisen und mir das Ding anschließend im September wieder zurücksenden und Deine in aller Ruhe neu wickeln lassen.

    Habe das den Spaniel auch mal bei meinem Kopf gefragt. Der lässt das, wenns nicht unbedingt sein muss, um Einflüsse auf Verdichtung/Steuerzeiten etc. zu vermieden. Bei einem ordentlichen Kratzer müsste da schon ordentlich Material weg. Ob das einen tragenden Einfluss hat vermag ich selber nicht zu beurteilen, aber es ist zumindest nachvollziehbar.


    Frag bei dem ruhig mal nach.

    Ich stelle mir die Frage wo man am besten neue Teile herbekommt. Ich würde gerne neue Kopf und Deckelschrauben nutzen, neue Nockenwellenlager usw.

    ...ja, aber das geschlossene Lager zumindest auf der richtigen Seite.

    Zu den Schrauben: die sind i.d.R. nicht das Problem, sondern die Gewinde im weichen Alu. Ein Satz Helicoils zur Hand beim Zusammenbau kann den Tag retten. Und beim Anziehen unbedingt nach den erten im WHB vorgehen. Wenn da steht z. Bp. "9-12" nimm den unteren Wert. Das reicht.

    ...neue Kolbenringe in den gut abgehangenen Motor einsetzen - weiss nicht ob das so ideal ist.


    Der sichtbare Riß bedeutet, dass hier ein Aluschweisser ran muss (Spaniel kann das auch machen). Ob der jetzt "ganz durch" geht oder nicht. Der näxte Ventilsitzring soll ja halten, und wenn der Riß sich weiterbewegt (das wird er sicher tun) ist der folgende Sitzriingschaden vorprogrammiert.


    nach den Bildern zu urteilen hatte sich der gebrochene Sitzring durch die Bewegung schon ein wenig in den Kanal nach unten eingearbeitet und unten einen Grat ausgequetscht (was für das wandernde Ventilspiel gesorgt hat).. Insofern ist es etwas glücklich gelaufen, dass der Schaden auch in Anbetracht des gebrochenen Ringes nicht größer geworden ist. Insofern muss man die Situation jetzt noch positiv betrachten.


    Nur mal kurz nachgefragt: der Motor müsste bei dem Zustand eigentlich geklungen haben wie ein D200 Metzgerdiesel aus den sechziger Jahren, oder?

    Würde jetzt die Ventile rausnehmen und den Kopf von der Ölkohle freidremeln. Dann schau nach, ob am Kerzenloch ein Riß zu sehen ist.

    Der Kopf muss zum Instandsetzer. Da sollten am besten beide Auslässe gemacht werden. Spaniel wird hier oft empfohlen. Bei dem war ich damit auch schon. Saubere Arbeit.

    Kolben und Zylinder sieht man hier natürlich den Zustand nicht so richtig. Es scheinen noch Honspuren sichtbar zu sein, dann wäre er (wenn keine Riefen drin sind) m. E. noch brauchbar. Die "Flecken" kann ich nicht so recht deuten. Prüfen (lassen) von jemand ders kann. Ggf Honen und Übermaßkolben. (Oder Standardkolben und neue Laufbüxe).

    Nockenwelle - sehe keine beunruhigenden Spuren. Wenn alles soweit glatt dann ists gut. Du solltest jetzt im ausgebauten Zustand auch prüfen, obs ne 44er oder 27er ist.

    Würde auch zuerst mit dem Endoskop reinlinsen, ob der Ventilsitzring lose ist. Ist das der Fall, kann man das aber auch bei normalem Leerlauf bereits gut hören. Ventile einstellen (am richtigen OT) und Steuerzeiten kontrollieren bzw. ob die Steuerkette evtl. versetzt drauf ist).

    Dann musst Du überlegen, wie Du weitermachst. Du hast vergasermäßig an vielen Stellen rumgedreht, d. h. auch viele mögliche Fehlerquellen.

    Das Anspringen hängt viel von der Stellung der Airscrew ab - und das ist bei jeder Kiste in wenig anders, warum auch immer. Ich würde da mal ansetzen. Bissle mehr, bissle weniger und die unterschiedliche Reaktion feststellen

    Ich habe zwei XLs zum Vergleich: eine hat anscheinend saugute Verdichtung (musste drauftreten wie ein Ochse), die zweite lässt sich relativ leicht durchtreten (wohl einiges weniger an Verdichtung). Beide laufen im Fahrbetrieb aber praktisch gleich gut.


    ...dranbleiben!