Beiträge von d.froehlich

    Und weiter gehts... Der Regen wurde dann doch heftiger und die Straßen, zumindest gefühlt, immer rutschiger, was mir als bekennender „Regen-Musch“ so gar nicht gefallen wollte. Aber „was willste machen“, wenn die Jungs vorne immer lustig so weiterfahren, als wenn der Asphalt nur so kleben würde, wie bei der Formel 1 in Melbourne. Immer dran bleiben hieß also die Devise. Oben am Cime de la Bonette, auf 2800m üNN angekommen, kam dann zum Regen auch noch ein recht stürmischer Wind hinzu, der uns bei der obligatorischen Pinkelpause etwas vorsichtiger werden ließ, um die Kombi unseres Nebenmannes nicht in unangemessener Weise nass werden zu lassen. Die üblichen Fotos am Bonette wurden natürlich auch gemacht, obwohl das Wetter keine berauschenden Urlaubsgefühle und wenig Aussicht aufkommen ließ. Unseren ursprünglichen Plan, hinter dem Bonette in Richtung Jausiers weiter zu fahren, ließen wir, aufgrund der schlechten Wetterverhältnisse vor uns, dann doch fallen. Beim nächsten Besuch am Bonette lassen wir den Jürgen wohl besser zuhause, der scheint hier oben wettertechnisch wirklich kein Glück zu bringen. Cime de la Bonette: Bonette-01.jpg?dl=0Bonette-02.jpg?dl=0Bonette-03.jpg?dl=0Bonette-04.jpg?dl=0Bonette-05.jpg?dl=0 Ein paar hundert Meter ging es dann aber doch noch in Richtung Norden, um am „Faux Col de Restefond“ links abzubiegen und den Rückweg in Richtung Saint-Dalmas-le-Selvage via unbefestigter Schotterwege und schmalen, dünnen Asphaltdecken anzutreten. Bei Regen, Nebel, beschlagenem Visier, beschlagener Brille, durchnässten Handschuhen und „Gore-Tex-Jacke“ die ihre besten Tage schon lange hinter sich hat, mit Vorausfahrenden, die das Wetter ignorieren, kein ganz angenehmes Unterfangen. Aber getreu dem alten Fliegermotto „Runter kommen sie immer“ gab es kein Halten oder Zaudern, da mussten wir jetzt durch und tatsächlich erreichten wir Le Selvage schadenfrei, kurz bevor sich die ersten Schwimmhäutchen zwischen meinen mittlerweile eiskalten Fingern entwickeln konnten. Auch wenn es Phasenweise ungemütlich war galt auch hier „Bad ideas make the best memories und „Alle Farben“ kamen dann schließlich auch noch raus, als die Sonne wieder durch die Wolken brach. Und so schnell wie wir durchnässt waren, natürlich außer Martin, dem „Fuchs“, ließen der Fahrtwind und die Sonne unsere Klamotten auch wieder trocken werden. Regen: Regen-01.jpg?dl=0Regen-02.jpg?dl=0Regen-03.jpg?dl=0Regen-04.jpg?dl=0

    Und weiter gehts... Nach der kurzen Verweilpause ging es dann auf französischer Seite erst einmal bis zum Skiort Isola 2000 den Berg weiter hinunter. Während hier im Winter wohl der Bär steppt, ist kurz vor Saisonbeginn noch nichts los und man möchte hier nicht „tot über‘m Zaun hängen“. Isola2000: Isola2000-01.jpg?dl=0Isola2000-02.jpg?dl=0Isola2000-03.jpg?dl=0 Also nur einmal links und rechts geguckt und `dann direkt weiter bergab Richtung Isola, denn noch hielt sich das Wetter und wer weiß wie sich das noch entwickeln würde. In nicht enden wollenden Kurven ging es auf der D97, immer entlang des „Chastillon“, der irgendwann in den „Torrent de la Guercha“ mündet, runter nach Isola auf ca. 870m üNN. Ab dort ging es dann im Tal recht unaufgeregt auf der M2205, entlang der kaum wasserführenden „La Tinée“,bis zum Örtchen Le Bourget in dem wir unseren notwendigen Tankstopp einlegten. In Saint Etienne de Tinèe gab es dann noch eine kurze Helikopter-Berganlieferung zu bestaunen. Leider war für uns nicht mehr genau zu erkennen ,was dort oben am Berg eingeflogen worden ist. Hubschrauber: Hubschrauber-01.jpg?dl=0 Kurz nach Saint Etienne standen wir dann etwas länger an einer Baustellenampel, an der uns dann leider doch der einsetzende Regen ereilte und nichts Gutes für die bevorstehende Auffahrt zum Cime de la Bonette erahnen ließ. Vorher konnten wir aber noch dem Schauspiel einer einsetzenden Meuterei französischer Autofahrer vor der Baustellenampel beiwohnen, bei der sich einige Fahrer lautstark bei den Bauarbeitern über die lange Wartezeit zu Wort meldeten. Leider reichte unser Französisch nicht aus um die besten Schimpfwörter aufzunehmen und abzuspeichern. Wer weiß wann man sowas mal hätte gebrauchen könnte. Nach einer gefühlten halben Stunde Wartezeit ging es dann doch endlich weiter, aber wir schafften es in den 30s der Grünphase nicht, vor der wieder rot werdenden Baustellenampel hindurchzuschlüpfen, was uns aber natürlich nicht davon abhielt trotzdem weiter zu fahren. Ein bisschen Karenzzeit ist immer…Die Kollegen am anderen Ende der Baustelle wirkten auch etwas gestresst ob der Warterei, als wir endlich an ihnen vorbei fahren konnten. Baustellenampel: Baustelle-01.jpg?dl=0

    Und weiter gets... Der Aufstieg selbst erwies sich dann als erheblich gröber als zuerst gedacht. Anfangs noch über karge Weiden mit kleinerem Schotter, wurde dieser dann immer gröber und rauher, so dass ich meine Entscheidung für das längere Ritzel schon zu bereuen begann. Mit dem 15er Original-Ritzel ist meine RM einfach viel zu lang übersetzt und zu träge für Geländeeinlagen. Einige Spitzkehren auf grobem Geröll brachten mich dann auch ein wenig ins Schwitzen und ich musste meine Begleiter erst einmal ziehen lassen und nur zusehen, dass ich die ca. 7,5km unbeschadet den Berg hinauf kam. Auffahrt zum Col de la Lombarde: Auffahrt-Lombarde-02.jpg?dl=0Auffahrt-01.jpg?dl=0Auffahrt-02.jpg?dl=0Auffahrt-03.jpg?dl=0 Oben angekommen erwarteten uns dann gleich zwei Überraschungen. Eine Angenehme und eine weniger Angenehme, denn leider hatte sich das Wetter doch recht schnell verschlechtert und die Aussichten die wir nun über den Bergkämmen kommen sehen konnten, versprachen nichts Gutes. Natürlich hatte außer Martin auch Niemand daran gedacht Regenklamotten einzupacken. Warum auch, bei dem Sonnenschein zum Zeitpunkt der Abfahrt. Also hieß es Daumendrücken, dass der Kelch des Regens evtl. doch an uns vorbei zieht. Auf dem Lombarde: Lombarde-01.jpg?dl=0Lombarde-02.jpg?dl=0Lombarde-03.jpg?dl=0Lombarde-04.jpg?dl=0Lombarde-05.jpg?dl=0Lombarde-06.jpg?dl=0 Weitaus angenehmer war da die Aussicht auf einen Kaffee und einen kleinen Imbiss auf 2350m Höhe, denn direkt auf der Passhöhe stand ein rosa farbener Verkaufsanhänger, der im Moment unseres Eintreffens gerade die Läden herunter ließ. Also nicht lange überlegt und erst einmal ein Kaffeepäuschen eingelegt, die Aussicht genossen ein paar Fotos geschossen bzw. vom „Wirt“ schießen lassen. Der zeigte uns auch gleich noch den Grenzstein, der sich direkt am Verkaufswagen befand und die Grenze zwischen Frankreich und Italien markieren sollte. Ob‘s stimmt...wer weiß? Wir haben uns jedenfalls nicht die Mühe gemacht und den Grenzverlauf nachzumessen, sondern direkt die obligatorischen Touri-Fotos abgehandelt. Kaffeepause: Lombarde-Pause-01.jpg?dl=0Lombarde-Pause-02.jpg?dl=0Lombarde-Pause-03.jpg?dl=0Lombarde-Pause-04.jpg?dl=0Lombarde-Pause-05.jpg?dl=0

    Und weiter gehts... Ca. 2km vor dem „Santuario di Sant‘Anna di Vinadio“, der mit 2.200m höchsten, straßentechnisch erreichbaren Kapelle Europas, geht ein kleiner Feldweg ab, der uns zum Lombarde bringen sollte. Den eigentlichen Straßenverlauf zum Pass wollten wir dann auf dem Rückweg nehmen, da Schotterpassagen bergauf eigentlich immer interessanter zu fahren sind. Zufahrt zur Schotterpiste: Auffahrt-Lombarde-01.jpg?dl=0 Kurz hinter dem Abzweig begegneten wird dann erst einmal einer größere Kuhherde, die es zu durchqueren galt. Relativ unbeeindruckt ließen uns die Tiere im Schritttempo mitten durch die Herde fahren. Die schienen sowas gewohnt zu sein. Nach der Durchfahrt durch eine improvisierte Absperrung am Gehöft zu dem die Tiere gehörten, begann dann der eigentliche Aufstieg zum Lombarde. Moses äh...Jürgen teilt die Kuhherde: Kuehe-01.jpg?dl=0Kuehe-02.jpg?dl=0Kuehe-03.jpg?dl=0Kuehe-04.jpg?dl=0Gatter-01.jpg?dl=0

    An diesem Donnerstag sollte unsere einzige Straßentour anstehen. Geplant war eine Tour über den Col de Lombarde nach Frankreich und dort weiter über Isola 2000 und dann zum Cime de la Bonette. Je nach Zeit, Lust und Laune sollte es dann noch runter, der D64 folgend, nach Jausiers gehen um von dort den Rückweg anzutreten. Jürgen hatte den Bonette bereits zwei Mal besucht und dabei jeweils schlechtes Wetter gehabt, das wollten wir heute ändern. Aufgrund der Probleme mit dem ölenden Zylinderkopf seiner XL, wollte Ralf erst einmal für Ölnachschub sorgen und lieber in der Nähe der Unterkunft bleiben um dort noch ein wenig die nähere Gegend zu erkunden, so dass wir uns diesmal nur zu viert aufmachten, um bei strahlendem Sonnenschein Kilometer zu fressen. Da es sich ja um eine Straßen Tour mit nur geringem Offroad-Anteil handeln sollte, habe ich vor der Abfahrt noch schnell „umgeritzelt“ und wieder das längere 15er Ritzel montiert, was sich im Nachhinein als nicht ganz so glückliche Entscheidung herausstellen sollte. Um derlei Lappalien habe sich meine Mitstreiter mal wieder gar keine Gedanken gemacht und sind so los, wie unsere japanischen Freunde die Moppeds damals, in grauer Vorzeit, zusammengedengelt haben. Über unseren Hausberg ging es Richtung Demonte und Vinadio. Hinter Viandio sollte der Spaß auf der SP255 dann richtig losgehen. Bei bestem Asphalt schlängelt sich die Strecke den Berg hinauf und der Kurvenspaß nahm kein Ende. Teils zügige geschwungene Passagen wechselten sich immer wieder mit vielen Kehren ab, so dass keine Langeweile aufkam. Anfahrt über die SP255 Anfahrt-01.jpg?dl=0Anfahrt-02.jpg?dl=0Anfahrt-03.jpg?dl=0Anfahrt-04.jpg?dl=0Anfahrt-05.jpg?dl=0Anfahrt-06.jpg?dl=0

    Und weiter geht's... Den Waldweg entlang ging es dann, vorbei an etwas verdudzten einheimischen Wanderern, bis wir endlich wieder bewohntes Gebiet erreichten. Über die SP24 ging s dann bis nach Dronero zum nächsten Tankstopp, leider wieder ohne Öl für den Ralf zu finden. Der machte sich mittlerweile doch schon ernstere Gedanken über den Zustand seines Moppeds, da der Ölverlust über die Kopfdichtung schon beachtlich war und Hose und Schuhe einiges abbekommen hatten. Von Dronero ging es dann über die SP223 nach Montemale di Cuneo und dann weiter Richtung Westen nach Monterosso Grana. Hatten diese Straßen nicht wirklich was bemerkenswertes zu bieten, weder besondere Aussichten noch schöne Streckenführungen, so sollte sich das hinter Grana deutlich ändern. Über die SP112 und SP333 ging es dann mit einigem Karacho wieder den Berg hinauf in Richtung Colle Fauniera, dem wir ja schon morgens einen Besuch abgestattet hatten. Mittlerweile wurde es dann auch schon erschreckend dunkel, unsere Tour einschl. des kleinen Smalltalks am Bironne, hatte doch deutlich mehr an Zeit geforderte als eingeplant war und uns wurde langsam klar, dass es diesmal eine Nachtfahrt nach Hause werden würde. Das Tageslicht reichte dann noch bis Mitte der Abfahrt der Via Val d‘Arma, danach war fahren in Dunkelheit angesagt und wer die Beleuchtungsstärke der XL kennt, weiß, dass das auf unbeleuchteten keinen Nebenstraßen und durch den Wald kein Vergnügen ist. So kämpften wir uns dann relativ vorsichtig weiter und abschließend noch über unseren Hausberg durch die Dunkelheit um dann gegen 20:00 Uhr, nach einer Tagesetappe von ca. 210 km, wieder am Haus zu sein. Einbrechende Dunkelheit am Fauniera: Fauniera-11.jpg?dl=0

    Und weiter geht's... Im Vorfeld unserer Tour hatte ich meinen Mitfahrern bereits einen Reisebericht über die Gegend aus dem GS Forum zukommen lassen, damit sich sich mal einlesen konnten, was so auf sie zukommt. Alex und Biggi (gstreiber(in)stgt) hatten dort bereits einige Berichte eingestellt die ich immer sehr interessant fand und gerne gelesen, die Beiden aber persönlich aber nie kennengelernt habe. Am Bironne angekommen standen dort bereits 2 GS‘sen und oben am Kreuz lagen 2 Leute in der Sonne und ließen es sich gut gehen. Mit kamen die Beiden bekannt vor, aber war mir meiner Sache nicht sicher und so sprach ich die Beiden auf das GS-Forum an und es stellte sich schnell heraus, dass meine Vermutung richtig war. Hier oben auf dem Bironne trafen wir Alex und Biggi, deren Reisebericht dafür gesorgt hatte, dass wir überhaupt hier waren. Wir kamen ins quatschen und Alex und Biggi empfahlen uns noch die ein oder andere Strecke z.B. den Monte Bellino, die aber leider alle nicht mehr in unseren Rahmen passten und somit auf einen späteren Besuch in Ligurien verschoben werden müssen. Colle Bironne: Bironne-00.jpg?dl=0Bironne-01.jpg?dl=0Bironne-02.jpg?dl=0Bironne-03.jpg?dl=0Bironne-04.jpg?dl=0 Nach diesem, etwas längeren, Zwischenstopp am Bironne passierte uns der einzige Fauxpas in unserer Streckenführung. Statt uns links zu halten nahmen wir den Abstieg in Richtung Chesta und fuhren erst einmal ca. 2km den Berg hinab bis wir unseren Fehler bemerkten und nach kurzer Diskussion dann entschieden, wieder nach oben zum Bironne zurück zu fahren und die richtige Strecke zu wählen. Die Zeit war zwar schon etwas fortgeschritten aber diesen „Umweg“ wollten wir uns nicht nehmen lassen. Also ging es wieder den Berg hinauf wo wir auch Alex und Biggi noch einmal bei ihrer Abfahrt vom Bironne begegneten. Diesmal auf der richtigen Route, ging es dann weiter in Richtung Osten zum Colle di Ciabra und von dort asphaltiert weiter bis Pian Pietro. Hinter Pian Pietro ging es für uns dann wieder geschottert den Berg hinab um kurz vor Rivoira Inferiore auf eine MTB Strecke zu geraten. Der Einstieg war etwas versteckt aber nachdem wir ihn erst einmal gefunden hatte fuhr Swen geradewegs und mutig in den Abstieg hinein….um direkt danach voller Schrecken die große und tiefe Spurrinne in seiner Fahrbahn zu sehen. Da war viel Glück und Können dabei, an dieser Stelle nicht den großen Abgang vom Mopped zu produzieren. Selbst Jürgen, an 2. Stelle fahrend, kam nur mit Glück an der Rinne vorbei, aber letztendlich ist keinem was passiert. Pian-Pietro: Pian-Pietro-01.jpg?dl=0 MTB-Strecke: MTB-01.jpg?dl=0

    Und weiter geht's... Nach einer kurzen Rast und dem Auffüllen der Wasserflaschen an einem öffentlichen Brunnen, ging es dann weiter in Richtung Maira Varaita Kammstraße. Zuvor sollte aber noch das Kurvengeschlängel der SP 335 um Stroppo kommen, wo man die Moppeds mal wieder so richtig um die engen Kurven fliegen lassen konnte, immer mit dem Risiko des Gegenverkehrs in den Kehren auf den kleinen schmalen italienischen Straßen. Irgendwann ging es dann rechts ab in Richtung Col de Sampeyre (2284üNN), der dann den Einstieg in die Strada dei Cannoni, die Maira Varaita Kammstraße, bildet. Col de Sampeyre: Sampeyre-01.jpg?dl=0Sampeyre-02.jpg?dl=0Sampeyre-03.jpg?dl=0Sampeyre-04.jpg?dl=0Sampeyre-05.jpg?dl=0Sampeyre-07.jpg?dl=0Sampeyre-08.jpg?dl=0 Während sich die Strada die Cannoni in Richtung Westen nur noch für ca. 6km, bis zum Endpunkt am Colle della Bicocca weiter fahren lässt, ging es für uns in Richtung Osten weiter. Den Berg zur Linken und das Vareita Tal, mit der gegenüberliegenden Bergkette die das Valle Stura einschließt, zur Rechten, fuhren wir weiter bergab bis zum Colle Bironne (1700üNN), wo uns eine Überraschung erwarten sollte. Maira Vareita Kammstrasse: Vareita-01.jpg?dl=0Vareita-02.jpg?dl=0Vareita-03.jpg?dl=0Vareita-04.jpg?dl=0Vareita-05.jpg?dl=0Vareita-06.jpg?dl=0

    Und weiter geht's... Ab dem Fauniera könnte man auf der asphaltierten Strecke weiter in Richtung Norden bis Marmora fahren, was sich aufgrund des Streckenbildes dieser Straße wirklich lohnen würde, mir aber bisher weder in 2014 noch in diesem Jahr möglich war. Das muss aber noch irgend wann nachgeholt werden. Stattdessen ging es nun wieder zurück zum Valcavera und dort hinein in die ca. 15km lange Schotterstrecke der Maira Stura. Die insgesamt recht einfache, sandige und nur leicht geschotterte Piste zog sich dann erst einmal über den Col Bandia mit seinen Ruinen einiger alter Militärgebäude bis hin zum Colle Margherina, der dann unseren nächsten Zwischenstopp darstellte. Das Wasserloch zwischendurch brachte Swen kurz in Versuchung, aber der Gedanke an die Sauerei an Sarahs Mopped brachte in schnell wieder davon ab. Wasserloch: Wasserloch-01.jpg?dl=0 Colle Margherina: Margherina-00.jpg?dl=0Margherina-01.jpg?dl=0Margherina-02.jpg?dl=0Margherina-03.jpg?dl=0Margherina-04.jpg?dl=0Margherina-05.jpg?dl=0Margherina-06.jpg?dl=0 Hinter dem Colle Margherina ging es dann abwärts ,weiter die MS-Kammstrasse entlang bis hin zum Col de Preit, der mit seinen 2080m üNN den nördlichen Aus- bzw. Einstieg in die MSKS darstellt. Ab hier ging es dann über die asphaltierte Zubringerstraße weiter bis nach Marmora und dann über die SP 113 nach Ponte Marmora wo wir den nächsten Tankstop für Martin und auch Swen einlegen wollten, da seine XR nur über ca. 10,5 L Tankvolumen bei ca. 6L Spritverbrauch auf 100km verfügt. Also ging es kurz Richtung Westen nach Prazzo Inferiore wo wir an einer kleinen Bar eine 2-säulige Tanke fanden, die sich nach mehreren Versuchen auch geneigt zeigte Swen‘s Plastikgeld zu akzeptieren. Service gab es hier leider keinen, Super Plus natürlich auch nicht und auch Öl für Ralf war keins aufzutreiben. Einer der Nachteile der italienischen Bergwelt. Wenig Infrastruktur und kaum Einkaufsmöglichkeiten. Prazzo-Inferiore: Prazzo-Inferiore-01.jpg?dl=0

    Und weiter geht's... Da wir aber erst einmal zum Fauniera, mit dem Denkmal des Radrennfahrer Marco Pantani wollten, ließen wir den Einstieg erst einmal links liegen und fuhren weiter durch die schroffer werdende Bergwelt. Ca. 2km hinter dem Einstieg zur Schotterstrecke befindet sich dann der Colle Fauniera mit dem Pantani Denkmal. Hier ging es dann nur noch zu Fuß weiter nach oben. Leider hatte sich mittlerweile an Ralfs XL ein übler Ölfleck im Bereich der Zylinderkopfdichtung gezeigt, der im Laufe des Tages immer größer wurde. Reserve-Öl hatte natürlich auch niemand dabei, also vertrauten wir darauf im Falle des Falles an einer der italienischen Tankstellen etwas Öl besorgen zu können, was sich aber letztendlich als Trugschluss herausstellen sollte und Ralf die komplette Runde mit recht heftig ölendem Motor absolvierte. Colle Fauniera: Fauniera-01.jpg?dl=0Fauniera-02.jpg?dl=0Fauniera-03.jpg?dl=0Fauniera-04.jpg?dl=0Fauniera-05.jpg?dl=0Fauniera-06.jpg?dl=0Fauniera-07.jpg?dl=0Fauniera-08.jpg?dl=0Fauniera-09.jpg?dl=0Fauniera-10.jpg?dl=0

    Nach den gestrigen, recht groben und anstrengenden Geländetouren, sollte dann heute die landschaftlich schönsten Strecke unter die Räder genommen werden. Auf dem Programm standen die Maira Stura und Maira Vareita (Strada dei Cannoni) Kammstraßen. Da für die Maira Stura ein sams- und sonntägliches Fahrverbot galt, hatten wir diese Tour ja schon frühzeitig in die Mitte der Woche gelegt. Aufgrund der gestrigen Probleme an Swens XL musste aber vor dem Start noch ein Fahrzeugwechsel vorgenommen werden, und die als Ersatz mitgeführte XR 650L von Swens Freundin Sarah wurde aus dem T5 geholt. XR650L: Sampeyre-06.jpg?dl=0 Nach dem Frühstück ging es dann wieder Richtung Norden über den ortseigenen Berg in Richtung Demonte, wo dann der alltägliche Tankstop bei unserem All-In-Tankwart durchgeführt wurde. Martin verzichtete auf das Tanken und wollte seiner 500er, aufgrund auftretendem Beschleunigungsklingeln, bei nächster Gelegenheit mal das gute Super-Plus gönnen. Bei bestem Wetter ging es dann über die schmale, asphaltierte Via Val d‘Arma in Richtung Nord-West von ca. 785m üNN rauf auf ca. 2480m üNN zum Colle Fauniera, aber nicht ohne auf halber Strecke einen kleinen Photostop einzulegen. Insgesamt war auf dieser Anfahrt schon deutlich mehr Verkehr als an den übrigen Strecken die wir bisher erlebt hatten, was sicherlich der grandiosen Aussicht und des sehr guten Wetters geschuldet war. Anfahrt Via Val d‘Arma: Anfahrt-01.jpg?dl=0Anfahrt-02.jpg?dl=0Anfahrt-03.jpg?dl=0Anfahrt-04.jpg?dl=0 Die Staße schlängelte sich immer weiter nach oben durch die Bergwiesen, bis wir einige km vor dem Colle Fauniera dann noch den Colle Valcavera passierten, der den Einstieg zur eigentlichen Schotterstrecke der Maira Stura bildet. Colle Valcavera: Valcavera-01.jpg?dl=0

    Und weiter geht's... Danach ging es dann über die SP92 und SS20 wieder zurück in Richtung Tende. Da wir wirklich gut in der Zeit lagen haben wir uns entschlossen, in Tende noch die Auffahrt zum Fort Central über die Baisse de Peyrefique zu machen. Über eine kleine Gasse in Tende erreicht man die Auffahrt, von der man nach einigen Kehren eine sehr schöne Aussicht auf die am und im Berg liegende Stadt Tende hat. Tende-2.jpg?dl=0Tende-6.jpg?dl=0 Vorbei am Colla Megiana, Mont Agnelino und über die Baisse d‘Ourne ging es dann über eine extrem harte und anspruchsvolle Strecke rauf zur Baisse de Peyrefique. Diese Strecke hatte ich in 2014 auch schon einmal gemacht, empfand sie diesmal aber als wesentlich gröber und fordernder als damals. Mag evtl. aber auch daran gelegen haben, dass wir diesmal schon einiges an Strecken in den Knochen gehabt haben, während ich damals nur direkt aus Ventimiglia über die SS20 nach oben gekommen bin. Die Auffahrt ist eine ursprünglich mit grobem Pflaster angelegte schmale Bergstraße, die irgendwann mit Asphalt überzogen wurde, der mittlerweile aber an vielen Stellen stark aufgebrochen ist. Also enorme Schlaglöcher auf der gesamten Auffahrt, die einem das Amalgam aus den Zahnfüllungen schlagen. Da man auch den größten Teil der Strecke im Waldrand unterwegs ist, lässt die Aussicht auch hier etwas zu wünschen übrig, aber wir waren ja in erster Linie zum Fahren hier und nicht zum „Maulaffen feilhalten“. Irgendwann war der Asphalt dann ganz verschwunden oder evtl. auch noch niemals aufgetragen worden, so dass der weitere Verlauf der Straße dann nur noch aus Grobpflaster bestand. Das ist das, was die Radrennfahrer unter Paris-Roubaix kennen. Unser kleiner Zwischenstopp für ein paar Fotos und zum Entspannen der Muskeln kam mir dann gerade recht. Baisse-1.jpg?dl=0Baisse-2.jpg?dl=0Baisse-3.jpg?dl=0Baisse-4.jpg?dl=0 Nach der kleinen Pause ging es dann recht entspannt über eine breite, teils sandige und leicht geschotterte, Kammstraße weiter in Richtung Fort Central. Vorbei am Fort de la Marguerie eröffnet sich dann noch einmal die Sicht auf die Südrampe und das Fort Central aus westlicher Richtung im leuchten der sich spiegelnden Abendsonne. Central-1.jpg?dl=0Central-2.jpg?dl=0Central-3.jpg?dl=0Central-4.jpg?dl=0 Von hier aus ging es dann noch über die Nordrampe und die Landstraße zurück in unsere Übergangsheimat. Haus-1.jpg?dl=0Haus-2.jpg?dl=0

    Und weiter geht's... Ein knappes Stündchen und einige Espresso später ging es dann schließlich weiter. Erst einmal die SP67 runter zum Colle Langan und von dort rechts rum und über die SP65 runter nach Pigna. Die SP65 war in 2014 aufgrund einiger Abbrüche bereits voll gesperrt, was uns damals aber auch nicht daran hinderte hinunter zu fahren. Diesmal war die Straße wieder offen, jedoch waren weiterhin einige Abbrüche an der Hangseite der Straße vorhanden. Teilweise fehlte die komplette Gegenfahrbahn und war nur mit Absperrungen gesichert. Hier mal 2 Snapshots aus den Videos. Pigna-1.jpg?dl=0Pigna-2.jpg?dl=0 Die SP65 ist aber eine echte Traumstraße für Motorräder, die einem bei gutem Wetter das Grinsen ins Gesicht meißelt. Hinter Pigna ging es dann wieder rechts den Berg hinauf in Richtung Sella di Gouta und dem Einstieg in die geschotterte Passstraße. Die Auffahrt war noch vollständig asphaltiert, in einer Qualität die man bei uns in D nur noch selten geboten bekommt. Bester Asphalt in einer Gegend, in der es kaum ein Haus oder sonstige bewohnte Behausungen gibt. Wir haben uns die ganze Zeit gefragt, für wen die Italiener diese Straße wohl ausgebaut haben. Direkt an der Sella di Gouta gab es dann noch das „Rifugio Gola di Gouta“, eine kleine Gastronomie mit Unterkunft, die auch gleichzeitig den Einstieg in eine der gröbsten Schotterstrecke der Ligurischen Alpen darstellt. Parallel zum Grenzkamm zieht sich hier die „Alta Via dei Monti Ligure Variante“ in Richtung Süden, die irgendwo in der Nähe von Dolceaqua wieder in die Zivilisation führt. Ich muss gestehen, dass ich bei dieser Strecke hin und wieder gedacht habe, dass es Zeit wird, dass das Gerumpel und Geschüttel endlich aufhört. Man befindet sich ein einer total Einöde, die nur von einigen Schäfern und Hirten genutzt wird. Diese leben anscheinend im Sommer hier oben in Wohnwagen, die sie auf mir unergründliche Weise nach oben geschafft haben müssen. Eigentlich hätten die Dinger alle auseinander fallen müssen, als die hier hoch gezogen wurden. Insgesamt war die Aussicht auf dieser Schottertour nicht so überragend wie auf anderen Strecken, aber trotzdem ein absolutes Highlight für Enduristen in Ligurien. Gouta-1.jpg?dl=0Gouta-2.jpg?dl=0Gouta-3.jpg?dl=0Gouta-4.jpg?dl=0Gouta-05.jpg?dl=0Gouta-06.jpg?dl=0Gouta-07.jpg?dl=0Gouta-08.jpg?dl=0Gouta-09.jpg?dl=0Gouta-10.jpg?dl=0

    Und weiter geht's... Danach ging es dann bei traumhaftem Wetter weiter über die recht grobe, südliche LGKS bis wir schließlich am Colle Melosa ankamen. Dort herrschte, ganz im Gegensatz zu meinem letzten Besuch in 2014, ziemlicher Betrieb. Wie sich herausstellte, war nämlich genau heute der Almabtrieb und das Vieh kam von der Bergweide und wurde in Lastwagen verladen. In 2014 haben wir hier und etwas später am wenige Kilometer entfernten Col de Langan ca. 2-3 Stunden verbracht, bis letztendlich eine KTM in den Abschleppwagen verfrachtet werden musste und mir und meinen damaligen Begleitern zu einer Nachtfahrt über die Süd- und Nordrampe am Tende verholfen hat, da der Tunnel bereits geschlossen hatte. Ein kleines Abenteuer, dass mir heute noch die Nackenhaare aufstellt. Langan2014-1.jpg?dl=0Tende-1.jpg?dl=0 Am Gasthof machten wir dann erst einmal Station um die örtliche Wirtschaft etwas anzukurbeln und den Flüssigkeitshaushalt wieder auszugleichen, da es heute doch verdammt warm war. Die Stimmung war gut und auch Swen hatte sich mittlerweile mit der Geräuschkulisse seines Motors abgefunden. Jetzt war eh nichts mehr zu ändern. Melosa-1.jpg?dl=0Melosa-2.jpg?dl=0Melosa-3.jpg?dl=0Melosa-4.jpg?dl=0Melosa-5.jpg?dl=0 Die gute Stimmung konnten auch die örtlichen Getränke nicht trüben, die sich im Nachgeschmack doch etwas säuerlich oder auch recht streng, hinten raus, erwiesen. ;-)Melosa-7.jpg?dl=0Melosa-10.jpg?dl=0Melosa-11.jpg?dl=0 Auch die örtliche Tierwelt erwies sich als sehr fremdenfreundlich. Der Hund schleppte dann irgend wann eine tote Ratte zum spielen über den Platz und musste erst einmal von der Dame des Hauses in seine Schranken verwiesen werden. Melosa-6.jpg?dl=0

    Und weiter geht's...

    An der Bassa di Sanson wurde dann diesmal der Blinker rechts gesetzt und es ging weiter in Richtung Süden. Während wir bis hierhin eigentlich keinerlei Probleme mit anderen Bergbegeisterten hatten, trafen wir diesmal auf ein älteres Wandererpaar, die so überhaupt kein Verständnis für uns Moppedfahrer aufbringen konnten oder wollten. Auf beiden Seiten der schmalen Bergstraße laufend, beschwerten sie sich lauthals über uns, während wir mitten durch sie hindurchfahren mussten. Das war aber auch eigentlich die einzige unangenehme Begegnung mit anderen Einheimischen oder Touristen obwohl wir teilweise auch auf Strecken unterwegs waren, bei denen nicht ganz klar war ob ein befahren erlaubt war.

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    Irgendwann gab es dann nochmal einen kleinen Zwischenstopp, da Swen unbedingt genau an dieser Stelle ein Bild von sich machen lassen musste. Hatte er doch, bei seiner letzten Tour, an genau dieser Stelle ein Bild von Sarah, seiner Freundin, gemacht und dieses Rahmen lassen. Was lag also näher als ein entsprechendes „Partnerbild“. Im Hintergrund sieht man im übrigen noch den „Lago di Tenarda“, einen kleinen See direkt am Ende des geschotterten Teils der südlichen LGKS am Colle Melosa.

    Swen-1.jpg?dl=0Swen-2.jpg?dl=0

    Und weiter geht's

    Ab der Tanke ging es dann wieder via La Brigue zum Einstieg der LGKS an der Bassa di Sanson. Da mittlerweile alle schon richtig im Training waren, haben wir die Kuh diesmal richtig fliegen lassen und hatten entsprechend Spaß an der Auffahrt über die Route de l‘Amité. Nur Martin musste es etwas ruhiger angehen lassen, da er es beim Tanken etwas zu gut meinte und sein 25L Fass bis oben hin gefüllt hat, was dazu führte, dass auf der Anfahrt ständig Sprit über den Überlauf kam.

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