Der Dienstag, unser 4. Urlaubstag, sollte dann das fahrtechnische Highlight der gesamten Tour werden. Auf dem Plan für heute standen der südliche Teil der LGKS, der Gouta und danach noch die Baisse de Peyrefique. Nachdem Jürgen uns wieder ein Frühstück vom örtlichen Bäcker besorgt und wir uns mit dem Kaffee aus der vom Swen mitgebrachten Senseo-Maschine gestärkt hatten, ging es los. Diesmal wollen wir nicht wieder ab Borgo San Dalmazzo über die E74 Richtung Tende Tunnel fahren, sondern mal eine Anfahrt versuchen, bei der nicht eindeutig klar war ob das überhaupt fahrbar ist. Also führte uns der Weg diesmal über Roaschia durch kleine Neben- und Bergstrassen, teils asphaltiert, teils geschottert, über den Berg nach Vernante.
Von dort musste dann wieder die E74 herhalten um uns über Limone Piemonte zum Tende Tunnel zu bringen. Da wir die Nordrampe und Südrampe ja schon am ersten Tag genommen hatten, wollten wir diesmal wieder durch den Tunnel fahren und die 10 Minuten angezeigte Wartezeit am Tunneleingang, schien erträglich. Also sind wir bis vorn durchgefahren und haben unsere Moppeds direkt am Anfang der Autoschlange abgestellt und die Uhr beobachtet, an der langsam die Minuten herunter gezählt wurden. 1 Min. vor Abfahrt starteten wir die Moppeds wieder und warteten dann darauf, dass die Ampel wieder grün zeigte, damit es weiter gehen konnte. Leider war dem aber nicht so. Die Uhr stand auf Null aber die Ampel schaltete nicht auf Grün. Wir und die anderen Mopped und Autofahrer machten etwas lange Gesichter, als die Uhr dann plötzlich wieder auf 20 Minuten Wartezeit sprang und noch kein Fahrzeug von der anderen Seite durchgefahren war.
Da keiner wusste was los war, haben wir uns kurzerhand doch für die Überfahrt via Nord- und Südrampe entschieden und sind, an den etwas unglücklich wirkenden Auto- und Straßenmopped Fahrern vorbei, wieder zurück zum Abzweig der Nordrampe gefahren. Von dort ging es dann den bekannten Weg rauf zum Fort und dann hinten wieder runter, zur südlichen Baustelle auf der anderen Tunnelseite. Von dort führte uns der Weg erst einmal wieder zur Tanke in Tende.
Dort angekommen wirkte Swen etwas unzufrieden mit dem Verhalten seiner XL. Diese machte doch recht laute, metallische Geräusche im Leerlauf wie auch unter Last, was uns allen schon verdächtig nach Problemen im Bereich Zylinderkopf oder Ventilsitz vorkam. Swen überlegte kurz ob er überhaupt weiter mitfahren solle, hat sich dann aber, aufgrund des super Wetters und der bevorstehenden tollen Strecken, doch für das Mitkommen entschieden. Wie sich dann später herausstellen sollte, war es eine sehr grenzwertige Entscheidung. Er und das Mopped haben den tollen Tag hindurch zwar durchgehalten aber der Schaden am Kopf war doch beträchtlich, wie die spätere Demontage in Deutschland zeigen sollte. Ein eingelaufenes Stützlager, eingelaufene Kipphebel und Nockenwelle waren Swens Preis für diesen unvergesslichen Tag.