Beiträge von FredB

    Ja, es ist schon erstaunlich, was den alten Kisten in ihrer Lebenszeit so alles angetan wird. Da gibt es manchmal oftmals ein gutes Smmelsurium an Pfusch. Auch bei der Bearbeitung durch eine sog. Honda Fachwerkstatt. Bei meiner ersten DL waren die beiden Nockenwellenlager von der Honda-Werkstatt vertauscht worden - die Kiste ist daran den Heldentod (Ölmangel im Kopf) gestorben. Manche Schrauben waren übel angeknallt - muss wohl vor der Erfindung des Drehmomentschlüssels gewesen sein. Murks an vielen Stellen.

    Lass Dich nicht entmutigen. Wenn Du mit dem Mist durch bist wirst Du Spaß an der Karre haben,

    Versionen mit den größeren Ventilen sind da anfälliger, weil weniger Steg und somit Material zwischen den Ventilen bleibt. Das Aluminium der Köpfe ist relativ weich. Spaniel sagt auch, dass die originalen Ventilsitzringe vom Material her nicht optimal waren. Insgesamt hat das in den ersten Jahren der XLs wohl wenig Stress verursacht, aber nach nunmehr über 35 Jahren (also knapp ausserhalb der Werksgarantie) wird wohl auch das Material etwas müde sein - in Verbindung mit thermischem Stress ist das eben ungut.

    Ich denke, die Kisten wurden damals vor allem mit Hinblick auf die Paris-Dakar auf den Weg gebracht. Somit war halt konstruktionsbeding alles etwas grenzwertig angelegt. Schwacher Trost: was die Frequenz der Werkstattbesuche betrifft liegen wir immer noch deutlich hinter den GS-Typen.

    Es betrifft ja i. d. R. die Auslasssitzringe. Wenn man einen solchen Defekt repariert empfiehlt es sich dann beide zu machen.

    Ich habe meine Köpfe beim Spaniel machen lassen. Der weiss offensichtlich auch das richtige Material einzusetzen. Damit ist höchstwahrescheinlich das Risiko für einen Folgeschaden auf der "anderen" Seite minimiert.

    Ich denke, dass das Problem mit den Ringen u. a. thermischen Ursprungs ist. Insofern ist etwas einfühlsamer Umgang (Motortemperatur) schon nicht schlecht.

    Bei meiner Kiste hatte sich das genau umgekehrt gezeigt: im Kaltlauf gescheppert, wenn Temperatur aufkam wurde der Motorlauf ruhig. Ging eine ganze Weile gut, aber dann... Was jetzt aber in Deinem Fall nix bedeuten muss. Die alten Kisten haben eben alle ihr ganz persönliches Eigenleben.

    Loser Ventilsitz könnte sein. Wenn Du sichergehen willst dann mach' den Krümmer ab und schau nach. Mit einer hellen Taschenlampe reinleuchten, dann kann man das sehen (hier gibts in den FAQ Bilder zum Thema). Mestens sieht man dann einen hellen Ring bzw. den Abstand Ventilsitzring zum "Festland".

    Behalte mal das Ventilspiel (auslasseitig) im Auge. Wenn das "wandert" (größer wird) ist es der Ventilsitzring.

    Fahren würde ich da vorerst nicht, bis Klarheit herrscht.


    Übrigens: loser Ventilsitzring ist nur beim ersten mal blöd. Ab dem dritten mal gehts...

    Diese Risse klaffen i.d.R. nicht, aber sie sind da. Wie tief sieht man nicht. Der Riß selbst ist eigentlich harmlos, aber er beeinflusst den stabilen Sitz des Auslassventilsitzringes (diese Risse sind ünrigens praktisch immer Auslasseiteig).

    Wie sich dieser Riß "weiterentwickelt" ist nicht absehbar. Kann eine ganze zeitlang gutgehen. So mancher fährt mit so einem Riß ehrum und weiss nix davon. Wenn Du das so belässt fährst Du aber zumindest mit einem etwas unguten Gefühl. Gerade auch im Sommer, wenn der Motor gut heiß wird. Und irgendwann kommt er, der Sitzring. Da kriegst Du ein direktes Feedback: Moped klingt dann erstmal wie Opas Dieseldaimler... Ich hatte den Scheiß schon zwei mal.


    Ich will Dich nicht missionieren, aber mach' das richtig - jetzt, wo der Kram schon auf dem Tisch liegt. Besser is das!

    Melde mich hierzu mit gesenktem Haupt (weil sowas doch bissle Pfusch ist). Allerdings habe ich nicht einen Riß zugekloppt (der Kopf hatte keinen) sondern mit einem Körner das (weiche) Material um die Sitzringe verdichtet. (Ein Sitzring war rausgerutscht, den habe ich mit sanfter Gewalt wieder "versenkt") Sieht nicht professionell aus, hat aber erstmal funktioniert. Ich werde nun den Motor (aus anderem Grund) nochmal öffnen - dann werden wir weitersehen, ob bzw. wie lange das hält.

    Jou, sehe ich auch so. Hätte der Instandsetzer erkennen müssen und zumindest entsprechend Meldung machen.

    Sowas kann eine Weile gutgehen, aber das kann auch nach nur wenigen gefahrenen Kilometern einen heftigen Folgeschaden nach sich ziehen. Dann geht der gesamte Zirkus wieder von vorne los, von den Kosten mal abgesehen.


    Mach ds richtig bevor Du Dich irgendwann mal schwarzärgerst.

    ...nee, die steht noch so rum, fahre derzeit mit der Zweit-XL. Ich werde aber demnäxt den Motor nochmal aufmachen und der Sache auf den Grund gehen. Eine neue Feder habe ich da, werde das wohl mal probieren (sofern nichts anderes aufkreuzt).

    Roland, da steht nur Zylinderschrauben. Wie sieht es mit den Zylinderkopfschrauben und den Haubenschrauben aus?

    ...ist bei den Zylinderkopschrauben genau das gleiche Verfahren, nur die Drehmomentwerte unterscheiden sich. (WHB 6-23)

    Einölen ist bei den Haubenschrauben nicht direkt angegeben (WHB 6-27). Kann man m. E. trotzdem machen.

    Jetzt hat mir das keine Ruhe gelassen - hab nochmal nachgeschaut. Hier die entsprechende Seite im WHB.

    Einölen der Schrauben macht m. E. insoweit Sinn, als das angelegte Drehmoment so wohl am ehesten hinkommt.


    Irgendeinen Schraubenkleber würde ich da nicht einsetzen wollen. Irgendwann - bei der XL nicht so ganz selten - sollte man das schadfrei auch wieder losktiegen.


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    Ach ja, und bitte kein Fett/Öl an die Schrauben machen. Auch wenn man manchmal das Bedürfnis hat sonst funktioniert das mit dem Drehmoment nicht richtig. V.G. Dirk

    ...steht im WHB aber anders soweit ich mich erinnere.

    Bei der Kopfmontage würde ich keine Loctite o. ä. verwenden.

    Beim Anziehen an WHB Drehmomentvorgaben halten. Einen guten Dremo korrekt (!) einsetzen (nicht verkanten oder zweimal nachknacken...)

    Bei den Bereichsangaben (z. Bp 10 - 14 Nm) bleibe ich immer im unteren Bereich. Drüber wirds ggf. bei dan alten Kisten "spannend".

    Nach der Letzten Kofschraube ohne Gewindeabriss ein Belohnungs- oder Glücksbier aufmachen...