Hallo,
zu den Nockenwellenlagern:
Man müsste da mal jetzt die Lager in mehreren Punkten vergleichen.
140 Grad ist für ein Lager mit zwei Dichtungen und somit auch mit Fettschmierung schon ein ganz schönes Pfund.
Es kommt aber auch noch drauf an, welcher Art die Dichtungen sind.
Die Metalldichtungen sind Labyrinthdichtungen, die sind nahezu berührungslos und eigentlich mehr eine Abdeckscheibe, als eine Dichtung.
Die Dichtungen aus Elastomer laufen an, sind also berührende Dichtungen.
Trotzdem sind diese berührenden Dichtungen auch nicht 100% anliegend, die haben oft eine kleine Aussparung in der Dichtlippe, die den Druckausgleich ermöglicht.
Also wird auch in das Lager mit Elastomerdichtung das Motoröl eintreten.
Dann wäre da noch die Geschichte mit dem Käfigmaterial.
Die Bezeichnung 6904 gibt nur Angaben über die Baugröße des Lagers, 04 ist für Bohrungsmaß 20 (üblicherweise) und die 69 gibt die Lagerart und Breitenreihe an.
Es ist also eine Katalogbezeichnung der Außenabmessungen.
Die Nachsetzzeichen (2RS, usw) geben die Art der Dichtungen und sonstige Details an, die dann vom reinen Standardkatalog abweichen, aber darüber dann "katalogisiert" sind.
Es ergeben sich aber keinerlei Hinweise auf:
Anzahl der Kugeln
Käfigmaterial
Art des Fettes
aus dieser Bezeichnung.
Der Kunststoffkäfig könnte mit den 140 Grad auch recht unglücklich sein.
Allerdings ist die Drehzahl der NW nicht besonders hoch, wenn da noch hohe Drehzahl hinzukäme, wäre der sicher ungeeignet.
Die Zweitakterszene hat das erleben müssen, als bei den BO17 (das sind die Schulterkugellager für die Kurbelwelle) teilweise mit Kunststoffkäfigen anstelle von Messingkäfigen ausgeliefert wurden.
Gruß
Jürgen