Der richtige Drehmomentschlüssel

  • Hallo Zusammen, da ich jetzt auch am Mopped schraube, benötige ich einen Drehmomentschlüssel für die kleinen Anzugsdrehmomente. Ich habe zwar einen, aber der ist ziemlich alt und nur für höhere Werte geeignet z.B. Räder anziehen. Wenn ich jetzt im Inet schaue wirds mir sehr komisch zumute aufgrund der Beurteilungen und auch der Einstellbereiche. Ich dachte so an 4-40Nm im Preisbereich bis max.100Euro. Wie steht Ihr zu dem Thema, ist das realistisch ? oder ist meine Preisvorstellung für einen akzeptablen Drehmomentschlüssel zu tief angesetzt? Ich hoffe auch dass ich hier die Frage im korrekten Bereich eingestellt habe. Auf Eure Antworten und Anregungen warte ich gespannt. Gruß Thomas

  • Ich denke, billiges Werkzeug funktioniert meist auch billig. Bei einem13er Schlüssel ist das wohl eher wurscht, wenn man den nicht täglich braucht - notfalls wegwerfen und einen neuen nehmen. Beim Drehmoschlüssel wäre ich da anspruchsvoller - ein einziges abgedrehtes Gewinde macht da schon mehr Stress. Gerade bei den alten Kisten. Das ist m. E. gut angelegtes Geld. Der Drehmoschlüssel ist eines meiner teuersten Wekzeuge, da habe ich nicht geknausert und ich denke, das war gut so. Darauf verzichten, wenn man z. Bp. den Motor offen hat, würde ich definitiv nicht. Habe schon einiges damit geschafft und mich nach WHB-Werten orientiert - i. d. R. habe ich mich „gewundert“, mit wie wenig Zug da tatsächlich gearbeitet wird. Jedenfalls nix abgerissen und dicht war auch alles. Und genau darum gehts ja. So ohne Drehmoschlüssel „nach Gefühl“ hätte ich meist mehr angezogen - mit welchen Folgen auch immer.

  • Zitat

    Original geschrieben von: FredB Der Drehmoschlüssel ist eines meiner teuersten Wekzeuge, da habe ich nicht geknausert...

    Welchen verwendest du und was hast du dafür investiert? Die Frage nach einem vernünftigen und preislich angemessenen DrehMo-Schlüssel beschäftigt mich auch seit einiger Zeit.

  • Ja das ist alles richtig was Du da schreibst FredB, aber was darf jetzt so ein Drehmomentschlüßel kosten? Meine Drehmomentschlüßel sind schon etwas betagter, habe diese damal über Vitamin B bezogen und weiß auch nicht mehr was die gekostet haben. Habe sie kürzlich überprüfen lassen mit dem Ergebnis das die Anzugsmomente noch stimmen.

  • Hatte meinen mal bei Louis gekauft - WERA. Geht von 8 - 40Nm. Hatte das Ding dort auch erstmal in der Hand - machte einen wirklich wertigen Eindruck. Was der gekostet hat weiss ich nicht mehr ganz genau, da war auch irgendsoeine Rabattaktion im Spiel - war dann irgendwas um die hundertfuffzig Öro. Billig war der also nicht, aber gut. Die verkaufen beim Louis (wie auch andernorts) auch wesentlich billigere Dinger, aber dem Billigkram traue ich eben nicht so recht über’n Weg. Im Werkzeugfachhandel kosten ordentliche Drehmomentschlüssel auch richtiges Geld. Den Billigkram (habe auch so einen) kann man gegebenenfalls für Radmuttern oder ähnlich groben Kram etc. verwenden, da juckt eine Abweichung nicht. R.

  • Hallo Thomas, also ich habe da einen Drehmomentschlüssel von KS-Tools 1/2", der mich einmal vor ca. 5 Jahren 99€ oder 129€ gekostet hat. KS-Tools deswegen, weil ich mit meinem kleinen Nussenkasten von KS-Tools sehrgute Erfahrungen gemacht habe. Ich muß sagen, dass ich auch mit dem Drehmomentschlüssel sehr zufrieden bin. Einziger Haken, der geht erst bei 10 Nm los bis 100 Nm. meiner Ansicht nach ist das auch i. O. so, da ich nicht gerne M5 oder M6 Schrauben mit einem 400mm langen Hebel anziehen möchte. Auch nicht mit einem Drehmoment Schlüssel. Mein glücklicher Zustand war, dass ich schon seit gefühlter Ewigkeit eine HAZET Drehmomentschlüssel 1/4 " besaß der von 1-10 Nm geht. Der wiederum nur eine Hebellänge von 180mm hat, das etwa einer kleinen Rätsche entspricht und somit das nötige Gefühl auch schon vorher da ist. Bezahlen möchte man den von der Fa. Hazet aber nicht wirklich. Ich weiß auch nur noch die Preise über das Inet.Einfach zu teuer :( Mein persönlicher Rat. Mit nur einem Drehmoment Schlüssel kommt man sicherlich zu recht und kann so mit ca. 100 € etwas vernünftiges bekommen. Besser jedoch aber auch teurer, mit zwei Schlüsseln arbeiten, einen kleinen für die kleinen Schrauben und einen größeren für die Großen.

  • Tach, ich hab den kleinen MC30 von Proxxon, ist Preislich vermutlich die Mittelklasse und kostet um die 50 Steine wenn ich nicht irre! Der geht von 6-30, dann hab ich noch einen grossen der von 28-210 geht und fertig! Ich bin auch etwas der Meinung das da die ganz sündhaft teueren etwas überbewertet werden, wenn sich einer an seinem Kopf das Gewinden zerpflückt liegt es doch meist nicht am Drehmomentschlüssel sondern an vielem anderen. Die Schraube ist ein hunderte Jahre altes Befestigungsmittel und über das Drehmoment davon werden bis heute Doktorarbeiten geschreiben und sich in die Haare gekriegt. Wenn du heute 5 Autowerkstätten nach dem Anziehwert für deine Radschrauben fragst kriegst du von 140-190 NM alles zu hören, aber wehe dein 0815 Drehmomentschlüssel hat 4 % toleranz und wurde seit 2 Jahren nicht mehr geprüft, dann steht man gleich als Murkser da.... Die alten Schrauber Handbücher geben normal immer Werte mit von bis an, meist so 11-15, oder 10-14 bei M6. Das ist ja schon ein unterschied von 40 %. Ein Profischrauber hat mir mal erzählt das er gerne bei gebrauchten Schrauben mit Schraubsicherung nochmal lieber um 1-2NM reduziert. Wenn jetzt noch das Gewinde nur leicht abgerockt oder verschmutzt ist weis ich nicht ob da die Qualität des Drehmomentschlüssels noch so die grosse Rolle spielt. Ich denk Erfahrung ist da mehr wert als die Qualität von dem Schlüssel. Ich würd da echt lieber mal paar Schraubversuche machen und mal an irgendeinem Test Aluteil oder Abfall Zylinder mal ein Gewinde überdrehen oder mal ein Helicoil ausreisen das ich etwas Gefühl für das Material bekomm..... Gruss Thorsten!! :cool:

  • Vollkommen richtig Thorsten, aber dazu braucht man auch abgerockte Teile zum probieren. Wenn man aber gerade ne XL gekauft hat so wie Thomas hast Du nicht gerade Teile zum probieren.

  • Tach,

    Zitat

    Original geschrieben von: ralfxl Vollkommen richtig Thorsten, aber dazu braucht man auch abgerockte Teile zum probieren.

    so is es, und da gib ich dir auch vollkommen recht das die 60 Kilometer ein Klacks sind! ;) Gruss Thorsten!! :cool:

  • Na ja, Thorsten, da stellst Du im Prinzip ja schon die angegebenen Werte aus dem WHB bzw. deren Anwendung in Frage. Ich kann ja nicht bei jeder Problemstellung im Versuchsprinzip ermitteln, wann nach fest dann letztendlich „ab“ kommt. Schafft zwar Erfahrungswerte, die aber eben auch Geld kosten. Da kann ich dann besser gleich in geeignetes Werkzeug investieren. Bin nach wie vor der Meinung, dass gutes (nicht immer gleichbedeutend mit teurem) Werkzeug immer sinnvoll ist. Um auf die anfängliche Fragestellung zurückzukommen: Drehmos für um die vierzig Euros halte ich für Schätzeisen um z. Bp. Radmuttern zu fixen, für Feinarbeit m. E. eher ungeeignet. R.

  • Hallo, vielen Dank für die hilfreichen Tipps und Anregungen. Ich bin wie erwähnt nicht komplett unbedarft mit dem Schrauben an sich, aber die Problematik bei den Moppeds, hier speziell bei der XL und dem relativ weichen Material hat mich doch zum Nachdenken gebracht. Da ich aber keinen Schrott kaufen, jedoch auch nicht mit Kanonen auf Spatzen schiessen möchte, habe ich meine Anfrage hier eingestellt. Mit dem Teil von Proxxon habe ich auch geliebäugelt, wusste aber nicht ob der Bereich 6 - 30 Nm ausreicht. Dieser niedrige Bereich ist eben genau der wo die Toleranzen der Drehmomentschlüssel am schwierigsten zu vermeiden sind = teuer. Zumindest habe ich das aus diversen Seiten im Inet herausgelesen. Ich kaufe normalerweise auch lieber ein teureres Werkzeug aber dafür nur 1x. Es kommt eben immer darauf an wie oft es gebraucht wird. Aber wenn die Erfahrung mit dem MC30 Ok ist, dann werde ich in diese Richtung gehen. Evt hole ich mir dazu noch einen 1/2 zoll von 40 bis 200Nm oder so. Aber wie gesagt mit dem kleinen Bereich hatte ich nicht so oft zu tun.

  • Der Antwort von Fred muss ich uneingeschränkt zustimmen. Nach Durchsicht einiger Tests habe ich den Rothewald von Louis ausgewählt. Vom Preis her auch eher so im Mittelfeld, aber in Sachen Genauigkeit mit sehr gut empfohlen, um Welten besser als viel teurere Teile. Danke für die Inputs. Thomas

  • Tach,

    Zitat

    Original geschrieben von: FredB Na ja, Thorsten, da stellst Du im Prinzip ja schon die angegebenen Werte aus dem WHB bzw. deren Anwendung in Frage.

    in Frage stell ich die Werte nicht, bin ja auch kein gelernter Metaller. Ich seh da halt einfach viel Spielraum. Und wenn ich dann noch andere Dinge dazu adier frag ich mich halt ob die toleranz des Mittelklasse Drehmomentschlüssels mit seinen bei M6 0,4 NM ungenauigkeit noch so wirklich ins Gewicht fällt. Wenn einer das Teil täglich und gewerblich nutzt hält das Profiteil vieleicht länger durch, aber für den Privatmann der das gute Stück 5 oder 10 mal im Jahr aus den Schrank zieht sind meiner Meinung nach Abstriche die sich gerne auch mal im Preis bemerkbar machen durchaus machbar..... Jetzt auch egal, ich denk Rothewald is gut, hab auch Werkzeug von denen und könnt nix schlechtes sagen, viel Spaß beim Schrauben! Gruss Thorsten!! :cool:

  • Tach zusammen leider hat man im Alltag kaum die Möglichkeit die Präzision seines DMS zu überprüfen - geschweige denn zu kalibrieren, was wichtiger wäre - und damit zu bestätigen, ob 1 Markenname wirklich auch Qualität bedeutet. Übrigens meine beiden DMS sind von GEDORE. Ist das "Qualitätät"? Ich weiß es nicht, was ich hoffe ist irrelevant.