Vergaser kleckert...

  • Preisfrage - Mein Vergaser ist inkontinent geworden (mit 32 auch ein bisschen früh). Ich vermute, wird wohl die Schwimmernadel sein. Hat ganz plötzlich angefangen, war zwischendurch mal kurzfristig dicht (jetzt nicht mehr) und läuft recht ordentlich, wenn der Hahn auf ist... Ich will das Ding aufmachen und die Schwimmernadel tauschen. Brauchts da zwingend neue Schnurdichtungen an der Kammer oder habe ich eine vernünftige Wahrscheinlichkeit, dass die alten noch halten? (Eine Schwimernadel ist aufzutreiben, einen kompletten Dichtsatz kriege ich so schnell nicht bei - kommt zu erträglichen Preisen verm nur aus Polen oder Korea). Falls ich in Fernost bestelle (...dauer halt...) - hat jemand Interesse (ein kompletter Dichtsatz mit Jets kostˋ dort so ca. zwischen 20,- und 30,-) kann ich was mitbestellen. R.

  • Hi Roland, dass du die alten Dichtungen wiederverwenden kannst halte ich für sehr unwahrscheinlich, insbesondere wenn die die letzten 32 Jahre nicht gewechselt worden sind. ;-) Aber du kannst dir die Dichtungen recht einfach selbst herstellen, das Ganze kostet dich unter 10€ und du kannst dir ziemlich viele dafür machen. Schau mal in die FAQ unter 8.6, da sind die Bezugsquelle für die NBR Schnur (2,0mm) und eine selbstgedengelte Dichtung abgebildet. Bei mir tut die Selbstgemachte jetzt schon ca. 7 Jahren klaglos ihren Dienst. Auch die Dichtungen für die Vergaserdeckel (also die schmalen ovalen) kann man gut selbst herstellen aus entsprechenem Dichtungspapier.

  • Wenn du nicht allzu sehr sparen musst ist Neu schon die beste und empfehlenswerteste Lösung, aber immerhin besteht eine gewisse Chance, dass sie noch mal gehen. Die dürfen da aber im zerlegten Zustand nicht austrocknen oder sich irgendwie verformen, dann hast du verloren. Ich hab im Frühjahr meine mindestens 20 Jahre alten nach zweimaligem Zerlegen auch noch mal genommen und es kam kein Hauch durch! Das war schon ziemlich mutig, denn den Sport des Vergaserausbaus bei der LM will man nicht öfter hintereinander machen, aber ich wollte eben auch endlich mal wieder fahren. Bei der R soll es ja wohl um einiges besser gehen...? Gruß Lutz

  • Im Prinzip hat Dieter ja recht. Die paar Euros für neue Dichtungen machen den Kohl ned fett. Ich habe den Dichtkrempel halt gerade nicht da und das dauert... Ich probiere das jetzt mal so. Das mit „austrocknen“ ist sicher eine gute Anmerkung, werde darauf achten. R.

  • Noch ne kleine Anmerkung: Ich hab jetzt keine direkten Erfahrungen mit dem verwendeten Gummi, aber in Benzin oder ähnliche Sachen "einzulegen" kann genauso kontraproduktiv sein, manche Sorte erleidet dann eine wundersame Vermehrung und passt erst recht nicht mehr weil zu groß! Am sichersten ist folgendes Prozedere: Vorsichtig auseinanderschrauben, Sichtkontrolle auf kleine Risse und Verformungen, wenn ok Rest zerlegen und bei längerer Dauer für Beschaffung von Ersatzteilen oder ähnliche "reparaturbegleitende Maßnahmen" Schwimmerkammer wieder dranschrauben und leicht festziehen, das ist der beste Schutz für die Dichtung. Wenn irgendwas komisch aussieht oder du sonst irgendwie ein ungutes Gefühl hast dann auf alle Fälle Dichtung erneuern! Gruß Lutz

  • Moin, ich denke mal die Kannst du problemlos wiederverwenden, da diese nicht wirklich dicht sein muß weil nur knapp darüber ist schon der Überlauf und der ist sowieso offen. Für artgerechte Haltung Ingo

  • Also die Dichtungen der Schwimmerkammern kann man anscheinend mehrfach weiterverwenden. Paarmal deckelab-deckelauf und die sind immer noch unbeeindruckt dicht. Was nicht dicht war ist das neue Ersatz-Schwimmerkammerventil vom Louis. Da ist der kleine federnde Stift einen ticken kürzer. Also bei einem von zweien - das zweite macht ganz ordentlich seinen Dienst im Sekundärvergaser. Zuerst habe ich die Lasche etwas nachgebogen, um dem etwas kürzeren Stift entgegenzukommen. Damit lief der Bock dann äußerst asthmatisch - also zuviel des Guten bzw. da ging dann zuwenig Sprit durch. Zurückgebogen - wieder undicht (mit dem neuen Louisventil). Dann habe ich ein gebrauchtes aus meinem Lagerbestand verwendet und nun is gut. Insgesamt habe ich die Vergaserbatterie zweimal komplett aus- und eingebaut. Den Schwimmerkammerdeckel des Primärvergasers habe ich dann anschließend noch dreimal geöffnet um das Schwimmerkammernadelventil auszutauschen. Mit dem Schmarrn habe ich jetzt die beiden Weihnachtstage aufgebraucht - herrlich sinnfrei. R.

  • Zitat

    Original geschrieben von: FredB Also die Dichtungen der Schwimmerkammern kann man anscheinend mehrfach weiterverwenden. Paarmal deckelab-deckelauf und die sind immer noch unbeeindruckt dicht.

    Hi Roland, das hätte ich so nicht erwartet. Zumindest sahen die Dichtungen die ich zuetzt ausgebaut hatte nicht nach einer Wiederverwendbarkeit aus. Hast du zufällig daran gedacht, mal ein Bild von deiner Dichtung zu machen. Wäre interessant zu sehen wie sehr ge- bzw. verbraucht die aussah.

  • Bilder habe ich nicht gemacht. Normal ersetze ich Dichtungen immer standardmäßig. Ist ja meist im Centbereich und schließt nachfolgenden Ärger aus. Die Dichtgummis sahen wirklich noch ordentlich (auch nicht plattgedrückt) aus. Neue hatte ich so spontan eh nicht zur Verfügung. Ich glaube, die müssen auch nicht wirklich viel aushalten, denn Oberfläche der Pfütze in der Schwimmerkammer steht eigentlich leicht unterhalb der Dichtfläche. Was sich auf jeden Fall dringend empfiehlt ist der Hinweis vom XL-Klaus, die Kreutzschlitzschrauben der Schwimmerkammern durch Imbus zu ersetzen. Damit kann man dann die Dinger im eingebauten Zustand leicht öffnen - z. Bp. wenn man für Hochgebirge temporär umbedüsen möchte. Mit den Kreutzschlitzen dreht man sich da den Wolf (wenn die lange nicht offen waren). Mit dem, was ich nach dieser Aktion nun weiß, hätte ich mir den kompletten Ausbau der Vergaser sparen können. Die Schwimmernadelventile kann man nämlich auch ganz leicht im eingebauten Zustand wechseln. Es muss eigentlich nur die Ölzentrifuge weg, dann ist Platz genug zum schaffen. R.