Rookie-Fragen (Stoßdämpfer, Öl, etc.)

  • Hallo zusammen, meine XL600 ist heute angekommen (siehe Bild im "Hallo-Thread"). Zudem muss ich wahrscheinlich eine kürzere Federung hinten einsetzen, bin halt nicht der Größte und muss es anpassen um sicher stehen zu können. Nach einer groben Messung ist hinten aktuell ein 380mm Federbein drin - gibt es Standardmäßig kürzere, ein ca. 330mm würde mir helfen...? Passen Federbeine von anderen Marken / Modellen? Für mein anderes Projekt (Yamaha XS650) habe ich einige spezialisierte Shops aufgetan - gibt es Onlineshops für XL Teile? Benötige wahrscheinlich in Zukunft einige Teile, Ebay ist immer so anstrengend finde ich. Gibt es für einen Ölwechsel / Zündkerzenwechsel irgendetwas zu beachten - oder einfach nach Standard durchführen? Danke euch! Sebastian

  • Hallo Sebastian, da gehts dann schon los... Zum Federbein: Einfach ein kürzeres einzubauen ist zu kurz gedacht ;-) Dann besteht nämlich die Gefahr dass der Reifen beim Einfedern innen an Kotflügel/Rahmen/Auspuff anstreift und sich schlimmstenfalls sogar verhakt, was dann beim Fahren sicher unangenehm ist. Zudem würde ein 5 cm kürzeres Federbein Dir das Heck etwa 15 - 20 cm tiefer legen - wolltest Du wirklich so viel? Meine Empfehlung: benutze einfach die Verstellmöglichkeit der Federvorspannung über die Nutmuttern am Federbein. Wenn Du da die Federvorspannung um einen cm reduzierst, macht das schon eine Welt aus! Sollte das nicht reichen, hast Du die Möglichkeit, Dir einen längeren Knochen anzufertigen (wenn Du Zugang zu einer Fräsmaschine hast) oder tatsächlich ein kürzeres Federbein zu suchen bzw. anfertigen zu lassen (Fa. Wilbers macht das bestimmt gern). Eventuell könnte sogar das PD04-Federbein in Frage kommen, ich meine das wär etwas kürzer. Sagenhaft, unsere FAQs... Zwar nur 2 mm, aber immerhin. Aber immer sicherstellen, das bei vollständig eingefedertem Rad nichts schlimmes passiert! Erforderlichenfalls kann notfalls durch Einbau eines Zwischenrings am Federbein der Federweg begrenzt werden. Teile kriegst Du beim freundlichen Honda-Händler, bei Alttec-Erik oder beim XL-Versand. Außerdem bei den gängigen Motorrad-Verwertern (Enduro-Bunker, Bike-Teile.de usw.). Das original-Werkstatthandbuch gibts unfassbarerweise immer noch auf der italienischen XL-Seite zum Herunterladen. Was besseres gibts nicht. Die Zündkerzen nicht so anknallen, normal festziehen. Lieber öfter mal kontrollieren ob die noch fest ist. Ölwechsel: im Prinzip wies im Handbuch steht. Zum Abschluss kann ich mir den Hinweis nicht verkneifen, das Du Dir da eine 600er Enduro zugelegt hast und keinen Kindercrosser. Da muss man nicht unbedingt jederzeit mit beiden Füßen satt auf dem Boden kommen - Fahren kann man auch so. Frag mal meine Frau, die hat jahrelang eine TT600R gefahren, die ist noch ein wenig höher als die XL. Da ging immer nur ein Fuß zur Zeit auf den Boden. Zum Rückwärts-Schieben bitte Absteigen... Ging aber auch! Die TT hat sie dann wegen Rückenproblemen verkauft, nicht wegen der Sitzhöhe. Gruss Kai edit: hab gesehen das es ja um eine PD04 geht - dann stimmt der Hinweis mit dem Federbein natürlich nicht...

  • Hi, ich bin mir wie immer nicht sicher wie wichtig der Nachtrag zum Ölwechsel ist aber ich hänge das Dokument mal an, dann kann jeder selbst entscheiden. Ist aber wohl nur beim Pumpenwechsel/ Einbau wichtig.

  • @Jörg: ...ich habs grad mal ausprobiert. Hatte die Ölpumpe sogar draußen, allerdings nicht zerlegt. Dann wieder alles zusammengebaut, Öl in den Tank, eine Stunde gewartet und angekickt. Nach 2 - 3 Sekunden kam das Öl an den gelockerten Schrauben der

  • Hi Kai, dass ist gut möglich. Naja zumindest hat so wieder jeder Zugriff auf das Dok :) Ich habe es bisher zum Glück noch nicht ausprobieren müssen - puh. Aber ich muss demnächst einen LM Motor wieder zusammenschrauben da werd ich mir das mal zu Gemüte führen.

  • Servus Oder einen Monat mit offenen Seitendeckeln ohne Öl rumsteht was dem Öl in der Pumpe die möglichkeit gibt komplett rauszusickern . Aber wenn man nach einfüllen des Öls einmal Druckluft auf den Rahmentank gibt dann drückts das Öl wieder in die Pumpe und anschliesend fördert sie sofort . Luft in der Pumpe und der Start der Ölförderung dauert zu lange da die Luft sich von der Pumpe nicht komprimieren läßt und nicht in der Lage ist das Checkvalve in der Pumpe aufzudrücken .

  • Moin Kai, keine Angst - dein Kommentar "Zum Abschluss kann ich mir den Hinweis nicht verkneifen, das Du Dir da eine 600er Enduro zugelegt hast und keinen Kindercrosser." ist für mich schon quasi normal. Mein Kumpel von dem ich die Karre habe rief mich von unterwegs an als er mir die Kiste brachte und meinte nur... "total cool, jetzt wo ich mit Spanngurten die Kiste angezogen habe könntest du sogar ohne Stehleiter rauf..." pffffft. :-) Egal, ich will mit dem Ding auch mal in ein Kiesloch - da brauche ich das Gefühl von Sicherheit und Kontrolle, das habe ich erst ab einer gewissen Sitzhöhe (besser Sitztiefe). Zudem denke ich, das es bei meinem geplanten Umbau auch besser passt, wenn es etwas "geduckter" ausschaut. DANKE für die ganzen Infos, werde mich da mal reinarbeiten - die XL-Thematik scheint mir im Ganzen etwas komplizierter zu sein als bei meinen anderen Bikes wegen der ganzen Versionen und Besonderheiten. Aber irgendwann hab ich´s auch auf dem Zettel - bis dahin Danke für eure Geduld. Grüße Sebastian

  • Hi Sebastian, du wirst vermutlich schon dran gedacht haben aber ein abpolstern der Sitzbank würde ja auch noch ein paar cm bringen dann könnte dass mit einem kürzeren Federbein schon richtig was bringen. Ich habe noch Federbeine zu liegen und werde die heute mal ausmessen dann kann ein Vergleich PD03/ 04 gezogen werden.

  • Moin Jörg, super - vielen Dank! Auf die fuchsige Idee mit der Sitzbank bin ich tatsächlich auch schon ganz alleine nach mehreren Stunden Tunnelblick auf die Möpette gekommen :-) ... da wird sich auch was tun - aber erst dann, wenn ich weiß welche Linie ich beim Umbau verfolge, da bin ich mir immer noch unsicher. Grüße Sebastian

  • Hi Sebastian, aber nicht vergessen die Plomben vorab auf festen Sitz zu prüfen - nich dass die rausfallen wenn die Federung zu hart wird. Ich bin mir aber nicht sicher ob du damit dass Möppi runterbekommst - ich glaub dass wird so nix... Ich favorisiere nach wie vor die Änderung des Knochens oder ein kürzeres Federbein. Das der PD04 ist etwas kürzer wie das der PD03.

  • Hallo Sebastian, ...das ist ungenau gefragt... Was meinst Du mit "Spannung"? Die Spannungen, die im Material der Feder unter Belastung entstehen, oder die Vorspannung der Feder (d.h. der Weg um den die Feder gegenüber der freien, unbelasteten Länge im Einbauzustand verkürzt ist)? Grundsätzlich gilt für die Feder des Federbeins, das sie, wenn ein bestimmtes Gewicht darauf lastet (z. B. das eines Motorrads + Fahrer) um einen bestimmten Betrag zusammengedrückt wird. Wenn jetzt am Federbein irgendwas geändert wird (z. B. die Verstellringe an der Feder verstellt werden), dann wird die Feder weder "weicher" noch "härter" - wie denn auch, die Feder hat sich ja nicht geändert. Was sich ändert, ist die Fahrzeughöhe im belasteten Zustand. Erhöhst Du die Federvorspannung, indem die Verstellringe so verdreht werden dass die Feder mehr zusammengedrückt wird, dann kommt das Heck nach oben - ggf. so weit, bis der Ausfederungsanschlag erreicht ist. Dann funktioniert die Federung nicht mehr richtig. Wird die Federvorspannung reduziert, dann sinkt das belastete Heck tiefer herunter. Allerdings verkürzt sich auch der bis zum Endanschlag zur Verfügung stehende Federweg - die Federung wird beim Fahren dann schneller durchschlagen. Für eine professionelle Tieferlegung braucht man deshalb ein komplett neues kürzeres Federbein, eine Feder mit höherer Federrate (also eine "härtere" Feder) und eine an die höhere Federrate angepasste (härtere) Dämpfung. Trotzdem kann man nur begrenzt tieferlegen - irgendwann ist der Freiraum zwischen Reifen und Kotflügel oder anderen Rahmenteilen aufgebraucht und der Reifen streift an oder - schlimmer- verhakt sich beim Einfedern. Außerdem verändern sich die geometrischen Verhältnisse am Kettentrieb ungünstig - der Kettenzug wirkt dann nicht mehr wie gewünscht der Einfederbewegung entgegen sondern verstärkt sie im Extremfall. Auch die Bodenfreiheit bei Schräglage reduziert sich entsprechend. Damit sich das Fahrverhalten nicht negativ verändert, muss außerdem auch die Front tiefergelegt werden. Die Gabel einfach nach oben durchstecken geht nur sehr begrenzt - auch hier droht die sehr reale Gefahr das der Reifen beim Bremsen auf einer Bodenwelle zu weit einfedert und sich irgendwo an Schutzblech, Gabelbrücke oder sogar an Rahmen bzw. Auspuff oder anderen Teilen festhakt. Dann viel Spass... Korrekterweise sollte die Gabel nicht durchgesteckt werden sondern andere (kürzere und härtere) Gabelfedern verbaut werden und der Federweg entsprechend angepasst (gekürzt) werden. Dann noch etwas dickeres Öl rein und es sollte wieder halbwegs passen. Gruss Kai