Hallo zusammen, mein Name ist Michael und ich bin schon im fortgeschrittenen Alter. Ich bin seit kurzem Besitzer einer XL600RMG Bj. 87. Die XL war ein paar Jahre nicht bewegt worden und der TÜV ist dementsprechend auch abgelaufen. An die XL bin ich gekommen weil meine Kinder zu Ostern anscheinend Langeweile hatten und unsere Ostergeschenke wohl nicht so intressant waren. Auf Grund der langen Standzeit taste ich mich jetzt langsam an das Thema Inbetriebnahme heran. Euer Forum ist echt sehr gut, ein Lob an alle die an diesem Forum beteiligt sind. Jetzt habe ich aber zwei Sachen auf die ich hier im Forum keine Antwort gefunden habe. 1. Die Ölleitung vom Rahmen zur Saugseite der Ölpumpe hat einen leichten Knick, siehe Foto von Peterl im Anhang. Ich habe die Leitung am Rahmen mehrmals gelöst und in verschiedenen Positionen wieder festgezogen, man kann ja die Leitung gut gegenhalten. Da das ja die Saugleitung ist und kaltes Öl dickflüssiger habe ich die Befürchtung das nicht genug Druck und Menge für den Ölkreislauf zur Verfügung steht. Ich kenne die Trockensumpfschmierung aus 6 Zylinder Boxermotoren. Gibt es eine andere Lösung? 2. Trotz neuer Zündkerze springt die XL schlecht an, das intressante ist, solange ich den Startknopf halte läuft der Motor mit. Nicht nur geschleppt vom Anlasser sondern allein. Sobald ich aber den Startknopf loslasse bleibt der Motor sofort stehen. Ist der Motor dan erstmal angesprungen lässt er sich nach dem erneuten Abstellen (für ca 1- 2 Stunden) ohne Probleme wieder starten. Bevor ich jetzt den ganzen Kabelbaum nach schlechten Kabelverbindungen untersuche hat vieleicht schon jemand dieses Problem gehabt und lösen können. Und eine hätte ich noch wie ist das Verschleißmaß der vorderen Bremsscheibe, wollte ich nicht gleich tauschen wenn das Maß noch nicht erreicht ist kostet ja zwischen 110 € und 150 €. Vielen Dank im Voraus für eure Antworten. Gruß Michael

Hallo ersmal! Herzlich Willkommen hier, im weltbesten aller XL600 Foren! Zu der Ölleitung kann man getrost sagen, das das so bleiben kann. Denn "kaltes" Öl gibt es in dem XL nach spätestens 10min garantiert nicht mehr. Die Betriebstemp im Rahmentank beläuft sich auf ca: 100 - 110 C°. Die Sache mit dem Anspringen klingt nach verdrecktem Vergaser. Also am besten Ausbauen und reinigen mit Ultraschall. Unterlagen wie zb. Werkstatthandbuch bietet eine italienische XL-Seite. hier zu finden

Hallo Michael, zu dem Problem mit dem Anspringen: Ich meine mich an sowas ähnliches zu erinnern - die RM/LM haben irgendeine Schaltung an der CDI, die beim Starten anders funktioniert als sonst... Vielleicht haben die RM/LM-Spezis ja dazu noch Tipps parat. Generell hört es sich aber schon so an als würde der Choke nicht richtig tun. Hast Du die Vergaser schon mal draußen gehabt und gereinigt? Nach längerer Standzeit wäre ein Problem in dieser Richtung ja nicht ungewöhnlich. Oft bringt Zerlegen und Reinigen des Vergasers im Ultraschall schon Erfolg. Du solltest Dein Augenmerk speziell auf den Choke-Kreis richten; da gibt es je nach Baujahr unterschiedliche Vergaservarianten. Wenn es der Vergaser ist den ich kenne dann hat er z. B. im Schwimmerkammerdeckel des Primärvergasers eine kleine Benzindüse, über die der Choke-Kreis versorgt wird. Die kann durchaus mal verstopfen. Solltest Du die Vergaser zerlegen, achte bitte darauf, das unter keinen Umständen Teile von Primär- und Sekundärvergaser vertauscht werden. Die sehen zwar auf den ersten Blick gleich aus, sinds aber oft nicht! Bezüglich der Ölversorgung des Motors aus dem Rahmentank sollte man bedenken, das der Motor komplett wälzgelagert ist (abgesehen natürlich von den Kipphebeln im Ventiltrieb) und daher auch kurze Laufphasen ohne Ölversorgung recht gut verkraftet, bei denen gleitgelagerte Motoren schon lange eingegangen wären. Mein Saugschlauch ist auch ein wenig geknickt und ich habe mich schon gefragt ob das so gut ist. Probleme hat es aber bis dato nicht gemacht. Gruss Kai

Hallo Michael Eigentlich ist ja die Zündungsanlage (CDI) bei den XL600 nur via Masse mit der übrigen Elektrik verbunden – man kann also sagen: sie ist getrennt. Nicht ganz so aber bei der E-Starter Version PD04: dort gibt es, meine ich, was Kai angedeutet hat: eine Verbindung zwischen Starterknopf und CDI-Box. Bei den FAQ sollte ein PD04-Schema vorhanden sein („12.1“ - eben wollte der pdf-Download bei mir nicht funktionieren). Ich bin lange Zeit eine XL600LM gefahren und erinnere mich, dass über den Zweck dieser Verbindung spekuliert worden ist; beispielsweise wurde eine Zündzeitpunktverstellung vermutet. Mag ja sein – anderseits lässt sich die PD04 ja auch problemlos per Kickstarter anlassen. Schon mal versucht ? Dazu gibt es bei den FAQ auch ein Anleitung. Vielleicht sagt so ein Versuch auch was über Deine Probleme aus. Ich tippe also auch eher auf Vergaserprobleme (inkl. Standgas) als auf Zündungs-Elektrisches. Diese „Zeitkonstante“ von ein bis zwei Stunden scheint mir eher temperaturmässig als elektrisch begründet zu sein. Gruss Dieter Nachtrag: So eine Stunden-Zeitkonstante kann sich auch durch Schwimmerventil-Problem ergeben. Dieses schliesst z.B. erst mit grösserer Kraft, d.h. erhöhtem Schwimmerstand, ganz dicht, vorher lässt es ganz ganz wenig Benzin durch. Daher ist der Benzinstand nach 2 h zu hoch und gibt Startprobleme..... Schon mal erlebt.

moin moin, ich hatte dieses Phänomen an meiner LM auch einmal. Ich meine mich daran zu erinnern das es an meiner LM ein thermisches Problem an der CDI war. Ich bin mir aber nicht mehr sicher.

Hallo, und erstmal vielen Dank für eure Antworten. Ich glaube nicht in erster Linie das dass Startproblem mit den Vergasern zu tun hat. Beim Anlassen ist mir von früher her die Sache mit dem Vorwiederstandskabel eingefallen, da beim Starten oftmals die Spannung an der Zündspule auf unter 12 Volt gefallen ist wenn der Anlasser betätigt wurde. Ich glaube mich zu erinnern dass es Zündspulen mit 9 Volt gab. Ob so etwas auch bei der Honda gibt weis ich nicht, ich werde mich wohl jetzt mal intensiv mit dem Stromlaufplan befassen. Zum Thema Ölleitung, werde ich mal schauen ob man den Schlauch nicht anders verlegen kann oder ich lasse mir einen neuen pressen. Meine Befürchtung ist das nicht genug Öl durch die Steigleitung in den Kopf zu den Lagern kommt und auf Grund von Mangelschmierung die Glleitlager übermässig belastet werden. Gruß Michael

Hi! Einspruch! Im Zylinderkopf gibt es nur Kugellager. Lediglich in der Mitte befindet sich ein 1/2-gleitlager, welches aber wohl eher schwingungen der NW unterdrücken soll.

...und da wären noch die Gleitlager der Kipphebel und der Hilfskipphebel.;)

Hallo Michael

Zitat

Beim Anlassen ist mir von früher her die Sache mit dem Vorwiederstandskabel eingefallen, da beim Starten oftmals die Spannung an der Zündspule auf unter 12 Volt gefallen ist wenn der Anlasser betätigt wurde. Ich glaube mich zu erinnern dass es Zündspulen mit 9 Volt gab.

Das passt gar nicht zur XL600. Hier gibt es eine Hochspannungs-Kondensator-Zündung ("CDI" ) , da geht es nicht um 9 oder 12 Volt, sondern um deutlich mehr als 100 Volt! Die Original-CDI ist ganz Batterie-unabhängig. Natürlich sollte als erstes die Zündanlage geprüft sein. Dort ist nach meinen Erfahrungen beispielsweise der im Kerzenstecker eingebaute Widerstand gelegentlich ein Spielverderber: Kontakt im Innern locker und daher eine zusätzliche Funkenstrecke im Kerzenstecker! Falls Interesse: Suche mal mit der Suchfunktion dieses Forums nach "Neusilber" oder "Neusilberfeder". Vielleicht gibt es einen Treffer. Temperatur und Elektronik: Natürlich, auch Elektronik kann durch Temperatureffekte beeinflusst werden. Hier gemeint im Sinne von mechanischer Ausdehnung, welche Risse und schlechte Lötstellen zu Thermoschaltern macht. Wie mein Namensvetter das einer CDI-Elektronikeinheit erfahren hat. Gruss Dieter

Hallo, vielen Dank für eure Antworten. Dieter, dieses ist ja meine Befürchtung wenn die XL läger steht es dauert bis an die Gleitlagerstellen das Öl kommt, denn es wird zuerst den Weg des geringsten Wiederstand gehen. Aber egal, wird schon passen. Dieterxyz, dann werde ich mal nach "Brandspuren" suchen und bei laufenden Motor mit der Blumenspritze Wasser versprühen vielleicht sieht man dann die Blitze zucken oder besser nicht. Gruß Michael

Moin, schaue dir mal den Notausschalter an, wenn da etwas im Argen ist würde der Anlasser noch funktionieren und könnte solch ein Phänomen verursachen. Für artgerechte Haltung Ingo

Also ich hab bei meinem Scheunenfund (12 Jahre in der Scheune) ewig gesucht, mal angesprungen, dann wieder bis Batterietod georgelt. Nächsten Tag ging es wieder und lief prima, dann wieder nicht usw. Nachdem ich alle! Steckverbinder und den Vergaser ebenfalls gereinigt hatte und immer noch dasselbe Spiel war, habe ich die CDI geöffnet. Mehrere erkennbare defekte Lötstellen und beim Nachlöten festgestellt, dass das Zinn bei allen Lötstellen Schrott war. Danach altes Zinn entfernt und alle! Lötstellen neu verzinnt und das Ergebnis? Springt sofort an und läuft besser als je zuvor. Danach die Platine wieder vergossen und seitdem läuft die Maschine ohne das geringste Problem! Vielleicht ist es auch bei deiner so, ist ja grad mal 1 Jahr jünger als meine... Gruß mblau

Hallo mblau, danke für den Tip, da ich die XL noch nicht täglich nutze kann ich auch noch nicht genau sagen wie sich die XL verhält wenn ich mal eine Woche gefahren bin. Ich habe schon öfters von solchen fällen gehört das die Lötstellen schlecht sind. Gruß Mike

Hallo zusammen, bin jetzt einige Kilometer gefahren, unzählige Starts, sowohl mit Anlasser als auch mit Kickstarter, alles bestens. Nur gestern Abend, 22:30, wieder das Problem, Anlasser betätigt, sprang sofort an, dann Anlasserknopf losgelassen Motor aus. Unzählige Male wiederholt, Motor läuft Anlasserknopf losgelassen, Motor aus. Dies war mit und ohne eingeschaltetem Licht so. Dann aus Verzweiflung Anlasserknopf gedrückt gehalten und Gas gegeben (nicht Steinigen, soll man nicht).Gang rein und gefahren. Es ruckelte und es gab die ein oder andere Fehlzündung und nach gefühlter Ewigkeit lief der Motor Rund, nahm ordentlich Gas an, den Anlasserknopf konnte ich loslassen und der Motor lief wieder tadellos. Ich vergass, bei der "Fahrt" mit dem gedrückten Anlasserknopf sprang die Drehzahlmessernadel hin und her, später wieder alles normal. Hat der Drehzahlmesser eine Beleuchtung? Gestartet habe ich ihn gesten Abend nicht mehr. Folgendes habe ich direkt nach dem ersten und letzten Mal gemacht und wie schon geschrieben sind einige Kilometer und Starts erfolgt ohne Probleme: Killschalter zerlegt und gesäubert, ohne sichtbaren Befund. Sicherungskasten zerlegt und gesäubert, ohne sichtbaren Befund. Steckverbindungen kontrolliert und mit Kontaktspray eingesprüht auch auf Grünsparn geachtet ebenfalls gesäubert, ohne sichtbaren Befund.. Neue Zündkerze und neuen Zündkerzenstecker, alter Stecker hatte lose Innereien. Ventile eingestellt. Vieleicht kann sich doch jemand an ähnliche Probleme erinnern. Den Stromlaufplan werde ich mir nochmals ansehen ob es irgend eine Überschneidung gibt. Danke. Gruß Mike

Hi Mike Das mit dem Drehzahlmesser ist interessant. Bei der PD04 ist es ein elektronischer Drehzahlmesser, das Signal wird direkt von der Leitung her abgenommen, welche die Zündspule mit der Energie für die Primärwicklung versorgt (von der CDI her kommend). Dass die Drehzahlmessernadel hin und her springt passt irgendwie mit den beobachteten Fehlzündungen zusammen. Offenbar hast Du bei Deinem erneuten Vorfall nicht versucht, die Maschine per Kickstarter in Gang zu bringen. – ich denke, das wäre für das nächste Mal ein interessanter Versuch. Vielleicht wäre das Starten per Kickstarter problemlos gegangen. So könnte man Verdachtsmomente gewinnen, z.B. für die bisher nicht geklärte elektrische Verbindung vom E-Starter-System zur CDI. Gruss Dieter PS: Sorry, ich habe kürzlich in anderem Beitrag sinngemäss geschrieben, dass die XL600-Zündspule nicht direkt mit der Masse verbunden sei. Falsch. Schon nur wegen der Sekundärseite (Hochspannung) ist auch ein direkter Masseanschluss angezeigt. Ich war der unrichtigen Ansicht, der Thyristor wäre zwischen Zündspule und Masse, in der CDI-Einheit. Richtig ist offenbar: Der Thyristor ist entweder zwischen Ladekondensator und einem Anschluss der Zündspule, oder, wahrscheinlicher, zwischen Ladekondensator und Masse. Ich werde das gelegentlich wieder mal näher anschauen, dazu gibt es ja das schöne CDI-Schaltschema von Olli !

@MIke: Du hast doch den Hinweis darauf das Dein Problem vermutlich mit der CDI zu tun hat selbst geliefert - das mit dem Drehzahlmesser ist schon recht deutlich... Ich würde sagen, da brauchst Du jetzt erstmal nicht groß weiter suchen - zuerst muss da

Hallo Dieter, hallo Kai, vielen Dank für eure Antworten. Ich werde mir nochmals den Schaltplan anschauen ob es eine "Verbindung" zwischen CDI Einheit und Anlasserschaltung gibt. Die CDI Einheit werde ich wohl kontrollieren da man nicht weis ob die "neu" erworbene Einheit besser ist. Mit der Anleitung wird es schon gehen. Ich melde mich wieder sobald neue Erkenntnisse vorliegen. Gruss Mike

Moin, der einzige wirklich zuverlässige CDI Test ist der Tausch in ein funktionierendes Motorrad. Den Weg sollte man wählen, um sicher zu gehen, daß deine Elektrik die CDI nicht zerstört. Drehzahlmesserausfall ist bei den alten Transalp die sichere Diagnose CDI defekt. Bei Problemen ohne Drehzahlmesserausfall werden als erstes die beiden CDI´sd untereinander getauscht um das Problem einzugrenzen. Du mußt nicht nach einer Verbindung zwischen Starterknopf und CDI suchen, da diese im Schaltplan von Honda eingezeichnet und auch in der Realität vorhanden ist. Nur der Zweck liegt im Dunkeln. Vermutet wurde bislang eine Verstellschaltung innerhalb der CDI welche beim Startvorgang den Zündzeitpunkt auf "Spät" stellt um das Starten zu erleichtern. Für artgerechte Haltung Ingo

Hallo Ingo, im Prinzip hast du recht, nur bei einem Fehler der alle 3 Monate sporadisch eventuell Auftritt ist diese vorgehensweise langwierig. Gruß Mike

an meiner LM konnte ich genau diesen Fehler lokalisieren in dem ich bei laufender Maschine an den CDI Kabel gerappelt hatte. Und plötzlich war sie aus. Der Fehler ließ sich so auch zu reproduzieren.