Undichtigkeiten am Zylinderkopf

  • Liebes Forum. Das hier ist meine Zylinderkopfdichtung und der Bereich darunter, ungefähr 20 Kilometer nachdem ich den Motor sorgfältig mit Bremsenreiniger gereinigt hatte. Und auch nur 100km nachdem ich den Zylinderkopf mit neuer Dichtung und korrektem Drehmoment angezogen habe. Weil die Öldämpfe weiterhin unerträglich wurden, habe ich den Deckel gestern wieder runtergenommen (den Kopf noch nicht ganz, hatte das Spezialwerkzeug für die untere Ansaugstutzenschraube nicht parat) und festgestellt, dass eine der hinteren Kopfschrauben keinen Grip mehr hatte, da werden wir mit einem Gewindeeinsatz rangehen müssen. Aber das erklärt ja erstmal nicht die Undichtigkeit vorne. Und die nervt. Vielleicht könnt ihr mir beim Nachdenken helfen: 1) Kann das Öl an den Motorrippen überhaupt von der ZKD (auch ölig) stammen - woher sonst? Ölleitung? 2) Um die Undichtigkeit zu vermeiden: was tut man in so einem Fall. Den Kopf planschleifen lassen? Oder ist das, wie manche sagen, bei Einzylindern nicht nötig. 3) Die Kopfschrauben sind angeblich Dehnschrauben. Sollte ich die mal sicherheitshalber beim Hondahändler neu besorgen oder ist das egal. Herzliche (und vom Niemals-Fahren-Können frustrierte) Grüße! Moritz

  • Hallo Moritz, wenn es schon nach 20km so aussieht,scheint es ja nicht wenig zu sein. Möglichkeiten für Leckagen gibt's genug. Leider. Vom Planschleifen der oberen Kopffläche würde ich abraten, da zwischen Kopf und Haube die Nockenwellenlager liegen. Du müsstest also eine dickere Dichtung verwenden, ob es sowas gibt, kann ich nicht sagen. Schau dir die Flächen genau an, gibt es dort Kratzer oder Riefen? Wenn nicht, alles richtig sauber machen und evtl. die Flächen mit Polierschleifpapier abziehen. Wenn alle Gewinde o.k. sind und richtig "ziehen", wird das dort auch dicht. Auf die Dichtung machen einige auch ganz dünn Dichtpaste. Ansonsten, wenn alles wieder zusammen ist, erst mal im Stand,bei laufendem Motor, beobachten. Ansonsten kurze Probefahrt bei langsamen Tempo. Das Zeug kriecht sonst vom Fahrtwind überall hin. Viel Spass bei Suchen und nicht verzweifeln. Gruß Frank.

  • Moin, die Schrauben mußt du nicht tauschen, da man sicher davon ausgehen kann, daß bevor sich die Schraube bleibend verformt oder Überlastet wird das Alugewinde aufgibt. Auch im Werkstatthandbuch wird nichts von neuen Schrauben erwähnt. Für artgerechte Haltung Ingo

  • Danke für eure Antworten! Schrauben lasse ich mal. Szymi: Du redest von der oberen Dichtfläche des Kopfes. Die Ventildeckeldichtung habe ich einigermaßen im Griff. Auf dem Foto ist die untere Dichtung zu sehen, also die Zylinderkopfdichtung zwischen Kopf und Brennraum. Wird die auch nicht geplant (wie bei vielen anderen Motoren)?

  • Hallo Moritz, die Dichtfläche Kopf/ Zylinder kannst du natürlich planen lassen. Das da aber soviel Öl rauskommt sehe ich als eher unwahrscheinlich. Wenn dann nur an der rechten Seite, also da wo die Steuerkette läuft. Aber wenn das nach 20km so aussieht, müsste da wohl schon mehr defekt sein. Mal 'ne blöde Frage: Hast du dir mal die Ölsteigleitung und die Ölschläuche angeschaut ? Wenn es da nicht richtig verschraubt ist, saut das schon ordentlich. Gruß Frank.

  • Hallo Moritz, mögliche Ölquellen: 1. Steigleitung Öltank / Verschraubung am Rahmen Sind die wirklich trocken? Hast Du ggf. einen Ölkühler montiert? Auch dieser bzw. die Verrohrung/Verschlauchung kann eine Ölquelle sein... 2. Kopfdichtung Öl kann dort im Bereich des Steuerkettenschachts und um die Kopfschrauben (abgesehen von der vorderen Kopfschraube) austreten. Wenn also die Gewinde i. O. sind (die M6- und M8-Schrauben!) dann sollte da normal nichts rauskommen. Intakte Kopfdichtung und plane Dichtflächen vorausgesetzt. 3. Ventildeckel / Zylinderkopf Öl das im Bereich um die Zündkerze an der Ventildeckeldichtung austritt läuft in den Hohlraum des Zylinderkopfes um die Kerze und kann dann durch eine Aussparung im Zylinderkopf (auf der Steuerkettenseite) nach unten in Richtung Zylinderkopfdichtung laufen. Solange der Ventildeckel nicht 100% dicht ist kannst Du nie sicher sein das es wirklich die Kopfdichtung ist. 4. Weitere Leckstellen Bei PD03 sabbert auch gern mal der Simmerring des DZM-Antriebs. Oder die Dichtringe an den Deko-Hebeln. Oder die Kipphebelwellen. Meine persönliche Meinung ist das es nicht die Kopfdichtung ist, sondern die Ventildeckeldichtung. Da wird besonders gern dran rumgeschraubt und ich hab noch keinen Kopf oder Ventildeckel in die Hand bekommen an denen diese Dichtflächen noch nicht vermackt waren. Richtig planen sollte man die sicher nicht; trotzdem kann man die problemlos auf einem Spiegel (oder einer anderen wirklich planen Oberfläche) mit einem Blatt 600er Nasschleifpapier abziehen bis die Macken weg sind (man sieht dann das gleichmässige Schleifbild). Dabei wird nicht nennenswert Material abgetragen und auf die Funktion der Nockenwellenlagerung hat das keinen Einfluss. Das hab ich auf jeden Fall so gemacht und seitdem ist mein Motor praktisch trocken. Du solltest vielleicht die Operation noch mal wiederholen und nicht ganz so weit fahren, damit man wirklich sieht wo das Öl herkommt. Ansonsten viel Erfolg bei der Ölquellensuche! Gruss Kai

  • Nen Spiegel würde ich nicht nehmen, der biegt sich wenn er blöd liegt, ist zu dünn. Glasplatte mit etwas Dicke taugt schon, Floatglas ist ziemlich eben. Noch besser: Anreiss oder Tuschierplatte sofern man einen Maschinenbauer kennt. Mit ein bisschen Tuschierblau sieht man sofort wo der Deckel oder der Kopf nicht eben ist oder wo die Macke reingehaut wurde... Gruß, die Oma

  • Habt Dank! Bleibe dran und warte gerade auf den neuen Dichtsatz (der dritte komplette und die vierte Deckeldichtung). Hoffe an Pfingsten wieder fahren zu könne und halte euch auf dem Laufenden.

  • moin Oma, habe vor 700km motor zusammengebaut; da ich zum 3.mal gleiche kopf- und deckeldichtung verwendete, bestrich ich diese vorsichtshalber beidseitig mit SHELLAC, siehe anhang. bis jetzt absolut dicht. weniger erfolgreich bei kupplungsdeckel. ohne papierdichtung verwendet, leichtes 'schwitzen' an einigen stellen. mfg, Radek

  • Hallo liebes Forum, ich machs kurz: leider hat die dritte Kopfdichtung und der vierte Zylinderkopfdichtsatz und trotz einiger Gewindeinsätze und vorsichtigem Planschleifen mit 600er Nassschleifpapier auf einer dicken Glaschleife wieder keine entgültige Dichtigkeit gebracht, es kommt an der Dichtung raus zwischen Kopf und Zylinder, schon nach wenigen Kilometern. Der Kopf wackelte etwas beim Aufsetzen, saß nicht ganz plan (obwohl er plan war). Kann der Motorblock krumm werden, wir haben den nicht vermssen. Oder die Passhülsen sitzen nicht richtig? Jedenfalls habe ich es dann aufgegeben und die XL am Montag verkauft. Bin seit einem Dreivierteljahr dran an diesem Bock und wollte auch mal mit einem Motorrad fahren statt nur Öldampf zu atmen. Habe jetzt eine günstige Honda NTV Revere (langweiliger aber solide) hergerichtet, die fährt. Der neue XL-Besitzer ist ein netter KFZ-Mechatronik-Lehrling, der will sie wieder herrichten und nicht schlachten (war quasi Verkaufskriterium). Bei euch möchte ich mich bedanken für den vielen Rat und die Anteilnahme - tolles Forum hier. Habt immer eine gute Fahrt mit euren feinen Einzylindern! Vielleicht habe ich ja eines Tages mal eine XL, die fährt. Moritz

  • Hallo Pirate, wir finden das Problem bestimmt. So wie ich das sehe muss es eine Ursache geben und die muss auch zu finden sein. Ich weiß ja nicht ob Du den Motor gleich wieder zerlegst (also Kopf runter) - aber ich würde als nächstes mal den Kopf ohne Dichtung (aber mit den Passhülsen) drauflegen und genau prüfen ob und wo es kippelt oder nicht. Normal muss der mit den Hülsen auch ohne Dichtung richtig plan aufliegen. Weiter sollte man sich auch die Dichtflächen zwischen Kopf und Ventildeckel mal sehr genau anschauen - wenn da z. B. vorn im Bereich der Zündkerze Öl rausdrückt, findet das die seltsamsten Wege wo es dann rauskommt. Habe ich aber im Prinzip weiter oben alles schon geschrieben. Ich denke wenn man etwas Geduld hat und sorgfältig arbeitet kriegt man das in den Griff! Gruss Kai

  • ach mich persönlich stört das jetzt erstmal garnicht so doll. hat ja ne ölsteigleitung also ist die ölversorgung aller teile sichergestellt. bin jetzt schon etwas gefahren und wenn sie warm is verdampt das öl ja eh, werde jetzt nur mal den ölverbauch beobachten. hab erstmal paar andere sachen aber das sind ja denn wieder andere themen. zb hab ich das luftabscheidventil getauscht(membran war undicht) läuft trotzdem nur mit gemischschraube ganz drinne vernünftig denn will ich mal dieses dekompresions ding in gang setzen und mich persönlich nervt das geräusch des anlassers beim motorlauf überlege den auszubauen...aber wenn er vernünftig funktioniert könnte ich mich auch an den luxus gewöhnen. aber jetzt werd ich erstmal fahren waren bis jetzt 200km stadt landstraße autobahn alles dabei auch ein stück durch den wald und läuft erstmal soweit

  • hallo, welches geräusch meinst du denn ???? dass klingt ja zum Angst kriegen. Bist du der Meinung das der Anlasser sich die ganze Zeit mit dreht ? Der hat doch nen Freilauf, oder gab es Baujahre ohne Freilauf. Das würde ich klären bevor ich weitere KM fahre.

  • Moin, also wenn der Kopf plan ist, kann es ja nur der Zylinder sein und den gibt es, da unsere Motoren normalerweise den Kopftod sterben, in nicht geringen Mengen zu akzeptablen Preisen. Den sollte man dann jedoch überarbeitet mit einem neuen Kolben verbauen und hat dann meist lange Ruhe. oder ist es der Riss an den Hohlschrauben (passt jedoch nicht zum kippeln). Für artgerechte Haltung Ingo

  • na ich werd die gesagt den ölverbrauch mal im auge behalten. scheint aber ok zu sein...also wird wenn denn erst im winter geschraubt. Paar andere kleinere problemchen gibts gerade fährt aber soweit. werde dazu denn mal ein anderes thema eröffnen. aber danke schonmal!