Ignitech-Zündung

  • Hallo Ich habe eine PD04 mit bekanntem schwachem und sporadisch aussetzendem Zündsystem . jetzt habe ich die schon lange in meinem Schrank liegende Ignitech Zündung aus der damaligen Sammelbestellung im Forum eingebaut (2eckige Stecker). Den roten Draht habe ich an die Zuleitung zum hinteren Bremslichtschalter mit fliegender Sicherung angeschlossen. Da blieb ein Vierpoliger Stecker übrig??? Wofür??? Wie verfahre ich mit der eingebauten Ladespule, daß sie mir erhalten bleibt? Trotz nicht verkabeltem 4-fach-Stecker habe ich nach Prüfen der Zündspule(O.K.) und herausschrauben der Kerze im Anlasserbetrieb einen Funken. Der Funke erscheint mir im Vergleich zu anderen Mopeds und Gartengeräten relativ schwach. (Mit der Original-CDI ist er noch deutlich schwächer.) Ist die relativ kleine Spule vielleicht zu keinem stärkeren Funken in der Lage? Kann man an die Ignitech eventuell stärkere Zündspulen anschließen da sie in anderen Mopeds auch verbaut wird? Im Voraus für Hilfe und hilfreiche Antworten dankend. elch

  • Hallo Elch Es handelt sich um CDI Zündsysteme, ob Original oder von Ignitech. Dabei entsteht eine im Vergleich zu anderen Zündystemen deutlich höhere Spannung (CDI heisst zu Deutsch: Hochspannungs-Kondensator-Zündung). Das hat den Vorteil, dass das System weniger empfindlich ist auf Verschmutzungen im Bereich des Zündkabels etc (Enduro!). Die erzeugte hohe Spannung ergibt rasch (!) einen Zündfunken, bevor die für die Zündung bereitgestellte Energie durch schlechte Isolation abgeleitet wird. Wenn der Funke einmal da ist, dann sinkt die Spannung so oder so weit herab und sogenannte elektrischen Nebenschlüsse durch Verschmutzung sind dann auch nicht mehr von grosser Bedeutung. Der Vorteil der CDI ist also die sichere Einleitung des Zündfunkens. Ich meine, dass auch die im Funken zur Verfügung stehende Gesamtenergie grösser ist als bei anderen Systemen, mehr dazu vielleicht später. "Schwacher" Funken: Dass der CDI-Funke von Auge betrachtet im Vergleich anderen Geräten eher dünn und schwach ausschaut, das sagt nicht zwingend viel über die Zündenergie aus (wegen der kurzen Zeitdauer des Funkens). Und dann kommt noch das schwierige Thema der Zündwilligkeit dazu. Die wird beeinflusst durch die Zündenergie (gross = gut), Funkendauer (kurz = tendenziell eher schlecht), Strömungsgeschwindigkeit an der Zündkerze, Zusammensetzung des Gemisches (es strömen zudem Pakete von verschiedener Zusammensetzung an der Kerze vorbei), etc. etc. Zündspule: Dass eine CDI-Zündspule relativ klein ist, das hängt damit zusammen, wie die Energie vor dem Zündzeitpunkt gespeichert wird. Bei der CDI ist es ein Kondensator im Elektronikteil (elektrische Speicherung), bei anderen Systemen wird die Energie im Magnetfeld der Zündspule gespeichert. Daher ist dann dort ein deutlich grösserer Eisenkern in der Spule! Original-Ladespule weiterhin erhalten: Im Normalfall ist die Ladespule an die CDI-Elektronik angeschlossen und die Spannung am Spulenausgang wird durch den CDI-Elektronikteil begrenzt. Wenn die Spule aber nicht angeschlossen ist, dann kann die Spannung bei hohen Drehzahlen auf über 1000 Volt ansteigen, was der Isolation der Spule schadet! Ich schlage vor, die Original-Ladespule kurz zu schliessen. Gruss Dieter

  • Hallo Dieter Vielen Dank für die schnelle Antwort. Wird beim Kurzschließen der Ladespule nicht ein sehr hoher Strom fließen, der die Wicklung sehr erwärmt? Könnte man evtl. einen Ersatzverbraucher in Form eines Widerstandes verwenden? Jetzt bleibt nur noch die Frage offen, wozu der zusätzliche freie Stecker mit den 4 Adern an der Ignitech dient. Danke mfG elch

  • Hallo Elch Das habe ich vergessen zu erwähnen. Wird sind es uns einfach gewohnt, dass das Stromnetz im Haushalt (230V AC) oder jenes im Auto (12 V DC) eine recht konstante Spannung aufweist. Dort tut Kurzschluss nicht gut, weil die Ströme dann sehr stark ansteigen – zum Glück unterbricht dann im Normalfall eine Sicherung den Stromfluss. Bei der XL-Lichtmaschine handelt es sich um Stromquellen, die keine konstante Spannung abgeben. Nach meinen früheren Messungen sind die XL-Stromquellen kurzschlusssicher. Beispielsweise gibt die PD03-Batterie-Ladewicklung im Kurzschluss-Fall etwa 5,5 A ab, ob bei 1200 UMP oder 5500 UPM. Bei der Scheinwerferwicklung sind es etwas über 10 A. Das kann man sich so erklären: der Strom, der durch die Wicklungen fliesst, der erzeugt ein Gegen-Magnetfeld und schwächt so die Wirkung der Permanentmagnete im Rotor. Und noch das zur Veranschaulichung: Auch der 12-Volt-Regler für den Scheinwerfer der PD03 macht in jeder Halbwelle einfach kurz mal Kurzschluss, sobald die Glühbirne soviel Energie erhalten hat, wie es einer 12 V Gleichspannung entsprechen würde. Wäre diese Wechselstromquelle nicht kurzschlusssicher, so müsste im PD03-Scheinwerfer-Stromnetz zwingend eine Sicherung eingebaut sein. Es gibt bei der PD03 aber nur eine Sicherung: nämlich bei der nicht-kurzschlussicheren Batterie! Auch die XL-Batterie-Laderegler (PD03 und PD04) begrenzen die Ladung durch zeitweisen Kurzschluss der Wicklungen. Bei der Ladespule ist der Kurzschlussstrom im Bereich von etwa 0,1 A (RMS-Mittelwert, die genauen Angaben habe ich grad nicht da). Bei angenommenen 370 Ohm Heiss-Widerstand der Ladespule und einem Kurzschlussstrom von 0,1 A RMS ergäbe sich dann eine Leistung von 3,7 W in der Ladespule. Eine Ersatz-Last einzubauen bringt keinen Vorteil – je nach Widerstand werden auch dort entweder die rund 0,1 A fliessen – oder dann wird bei grossem Widerstand die Spannung zu isolationsschädigender Höhe ansteigen. Gruss Dieter

  • Danke Dieter , das klingt physikalisch logisch, das muß ich noch verdrahten. Welcher Draht war das noch bei der PD04? Das Moped läuft übrigens schon mit der Ignitech( auf Hof ausprobiert). mfG elch

  • Hallo, das Mopedchen läuft mit der Ignitech genial und springt seit dem Umbau egal ob mit Kickstarter , oder Anlasser richtig gut an . Mit der originalen CDI war der Motor unter 3000/min nicht zu fahren. (Ruckeln) Jetzt kann man in den unteren Gängen die Drehzahl bis auf 1500-2000 herunterkommen lassen ohne Angst zu haben , daß sie gleich abstirbt. Allerdings habe ich die Originalzündkerze wieder drin (vorher Iridium ausprobiert und keinen besseren Funken gehabt). Ich schrieb an Ignitech wegen einer passenden stärkeren Zündspule zur DC-CDI , habe aber bis jetzt noch keine Rückantwort. Dann kann ich den Elektrodenabstand (jetzt 0,85)noch weiter vergrößern und habe für diesen großen Brennraum noch mehr Zündfunkenenergie. Das Leistungspotential der Zündanlage ist noch nicht ausgeschöpft. Danke für alle Hilfe und Tips aus diesem Forum an alle, speziell an XL- Klaus mit seiner sehr schönen bebilderten Beschreibung der Doppel-registervergaser und an Dieter wegen der Zündung. Ich habe jetzt schon sehr viele Erfahrungen gesammelt und hoffe mein Wissen hier auch hilfreich weitergeben zu können. Demnächst baue ich mir eine weitere XL für den Wald zusammen und werde auf jeden Fall ohne etwas anderes auszuprobieren sofort eine Ignitech DC-CDI verwenden. mfG Elch

  • Zitat

    Original geschrieben von: elch Hallo, das Mopedchen läuft mit der Ignitech genial und springt seit dem Umbau egal ob mit Kickstarter , oder Anlasser richtig gut an . Mit der originalen CDI war der Motor unter 3000/min nicht zu fahren. (Ruckeln) Jetzt kann man in den unteren Gängen die Drehzahl bis auf 1500-2000 herunterkommen lassen ohne Angst zu haben , daß sie gleich abstirbt. Allerdings habe ich die Originalzündkerze wieder drin (vorher Iridium ausprobiert und keinen besseren Funken gehabt). Ich schrieb an Ignitech wegen einer passenden stärkeren Zündspule zur DC-CDI , habe aber bis jetzt noch keine Rückantwort. Dann kann ich den Elektrodenabstand (jetzt 0,85)noch weiter vergrößern und habe für diesen großen Brennraum noch mehr Zündfunkenenergie. Ich habe jetzt schon sehr viele Erfahrungen gesammelt und hoffe mein Wissen hier auch hilfreich weitergeben zu können.

    Hi Elch, ich spiele auch mit dem Gedanken, die Ignitech DC-CDI zu verbauen. Könnten wir mal in Kontakt treten? Ich möchte mir gerne von dir ein paar Informationen einholen. Gruß, Fabio