25.02: Zustand: Zylinderkopf, Zylinder, Kolben (Fotos)

  • Hallo Forum, Ich bräuchte mal wieder Eure Hilfe. Den Motor und den Ventildeckel habe ich schon ausgebaut. Nun habe ich auf der Suche nach dem Defekt (2,8 Liter Öl/1000km !) den Zylinderkopf demontiert und habe alles bis zum Kolben freigelegt. Ich würde mich freuen, wenn Ihr mir mithilfe der Bilder bei der Zustandsermittlung der Teile helfen könntet. Grüße HCR

  • Moin HCR! Mach erst mal die ganze Ölkohle im Brennraum weg, mit der Drahtbürste! Oder mit einem Bürstenaufsatz für z.B. der Bohrmaschine! Mit dem geschmodder sieht mal ansich nicht viel! Erst dann werden die Stegrisse sichtbar, pass dabei aber auf deine Dichtflächen auf! Ventile Einschleifen wir denk ich nötig werden! Zylinderwand und Kolben sehen, soweit ganz gut aus, für soviel Ablagerungen! Auch hier sollte mal gemessen werden, aber ich denk die Paarung kannst du weiter verwenden! Ich denk der Kolben wurde mal erneuert, mach den Kolben oben mal richtig sauber, dort wird warscheinlich eine eingeprägte Zahl zum vorschein kommen (z.B. 25 oder 50)! So wie der Brennraum vermackt ist lag da mal ein Schaden vor, was einen Instandsetzung des Kolbens nachsich zog! Mfg Thorsten!! :cool:

  • Hallo HCR also ich würde auch mal die Paarung Messen wie thoxl schon gesagt hat, denn irgendwo muß ja das Öl herkommen das da verbrennt wurde. Vielecht hat da ja jemand etwas falsch gepaart. Messen am Kolbenhemd ganz unten um 90° verdreht zum Kolbenbolzen im verhältnis zum Zylinder der meiner Meinung nach noch sehr gut aussieht. Ebenfalls das Kolbenringstoßspiel solltest du mal messen, war bei mir auch viel zu groß und habe ähnlich viel Öl verbraucht. Sicherlich wären auch neue Ventilschaftdichtungen ratsam wenn du alles schon auf hast, die sind auch nicht besonderst teuer. Interessant wäre auch ein Bild von deinem Kolben auf der gesammten Lauffläche gewesen. Die gekennzeichnete Stelle in deiner Laufbüchse stammt sicherlich von einem Vorgängerschaden wie von thoxl schon angesprochen, aber nicht weiter schlimm. Gruß Jürgen

  • Hallo HCR, ich würde Thorsten und Jürgen im Prinzip Recht geben. Zusätzlich meine Gedanken dazu: 1. Der Brennraum im Kopf sieht typisch aus für einen Motor, der ziemlich viel Öl verbrannt hat - ordentliche Kruste. Darüber hinaus fällt mir neben dem einem Auslassventil die tiefe Kerbe auf - da hats wohl mal ziemlich Kleinholz gegeben... 2. Den Zustand des Zylinders würde ich als ziemlich gut bezeichnen - auf jeden Fall ist er nicht verschlissen. 3. Der Kolben sieht seltsam aus. Er scheint relativ neu zu sein und hat auf dem Boden nur an einer Stelle Ölkohleablagerungen. Sowas hab ich noch nie gesehen. Was Du jetzt machen solltest: 1. Ventile ausbauen, dabei den Zustand der Ventilschäfte (Riefen, Macken, Führungsspiel) und vor allem der Schaftabdichtungen (Zustand, Aushärtung, richtiger Sitz, Zustand der Dichtkante) genau untersuchen. 2. Nutenspiel (seitlich) und Stossspiel der Kolbenringe penibel messen. Falls Du nicht weißt, wie man das genau macht, bitte rückmelden. 3. Einbauspiel des Kolbens im Zylinder messen (wie schon von Jürgen beschrieben) Ich vermute, das entweder mit den Kolbenringen oder den Schaftabdichtungen was nicht stimmt was zu dem hohen Ölverbrauch geführt hat. Hauptverdächtig sind dabei die Kolbenringe. Wenn Du Glück hast, bekommst Du das Problem mit kurzem Durchbürsten des Zylinders und neuen Ringen in den Griff. Gruss Kai

  • Moin, ich stimme voll und gans mit Kai überein, bis auf das Bild der Ölablagerungen. Mit sehr sehr viel Glück könnte das durch eine verrutschte oder bei der Montage zuerstörten Ventilschaftdichtung kommen. Wenn massiv immer Öl auf dem Einlassventilsteht tropft das auf den Kolben und bei viel kurzstrecke sieht das dann zumindest so ähnlich aus. Mach mal alles sauber dannweißt du mehr. 2.8l ist jedoch auch eine Ansage. Evtl. kennt ja jemand einen Motor mit ähnlichem Verbrauch bei dem es nur die Schaftdichtungen waren. Für artgerechte Haltung Ingo

  • Hallo @ thoxl: Auf dem Kolben ist (sehr undeutlich) die Zahl 25 zu finden, ist also ein Kolben des ersten Ãœbermaßes? Gemessen habe ich: Zylinderdurchmesser (unten): 100,19-100,20mm Zylinderdurchmesser (oben): 100,16mm Kolbendurchmesser am Kolbenhemd: 100,15-100,16mm Gemessen wurde alles mit einer Schieblehre für 24€ aus dem Baumarkt ( Genauigkeit +- 0,03mm). @ Kai: Ich habe mal Fotos hochgeladen vom Spiel der Kolbenringe, erscheint mir ein bisschen viel zu sein. Wie genau messe ich das Spiel der Ringe? Grüße HCR

  • Servus Also beim Kolbenringstossspiel liegst du total daneben . Um das zu messen must du die Kolbenringe vom Kolben abnehmen und einzeln in den Zylinder einlegen , so als wuerden sie auf dem Kolben sitzen . Und zwar am unteren Drittel des Zylinders . Gemessen wird dann mit einer Fuehlerlehre , der Spalt der zwischen den Enden der Kolbenringe noch verbleibt .

  • @ HCR: Zum aussagefähigen Messen der Spiele brauchst Du eine gute Fühlerblattlehre, die am besten Blätter in Stufen von 2 Hundertsteln hat. Für das Stoßspiel reicht auch eine normale Lehre. Kolbenring-Nutspiel: Kolben und Kolbenring entölen (damit

  • Hallo, Nur am unteren Kolbenring ist die Bezeichnung N 25 eingraviert, wie Kai vermutet hat, auf dem oberen ist nichts zu erkennen Ich habe nun mal gemessen: Kolbenring Nutspiel: oberer Ring zwischen 0,05mm und 0,10mm/ an manchen Stellen kleiner 0,05mm Kolbenring Nutspiel: unterer Ring kleiner als 0,05mm Stoßspiel: oberer Ring 0,55mm Stoßspiel: unterer Ring 0,65mm Kolbeneinbauspiel antiparallel zum Kolbenbolzen: deutlich unter 0,05mm Der Kolben kann also weiterhin mit diesem Zylinder gepaart werden. Das Nutspiel und das Kolbeneinbauspiel sind wahrscheinlich nicht sehr genau, habe leider keine bessere Fühlerlehre, muss mir erst eine bessere besorgen. Ich habe desweiteren mit einem Mechaniker telefoniert, der meinte, dass durch das Entfernen der Kolbenringe die Messergebnisse verfälscht werden, und sich der Ring bei Hitze verformt, sprich die Messung nicht aussagekräftig sei. Zu den Ventilen: Diese werden morgen von einem Fachmann ausgebaut, ich habe das nötige Zubehör dafür nicht, und Angst etwas kaputtzumachen. Grüße HCR

  • Zitat

    Original geschrieben von: HardCoreRiderKolbenring Nutspiel: oberer Ring zwischen 0,05mm und 0,10mm/ an manchen Stellen kleiner 0,05mm Kolbenring Nutspiel: unterer Ring kleiner als 0,05mm

    ...also sehr wahrscheinlich ok / innerhalb der Toleranz

    Zitat

    Stoßspiel: oberer Ring 0,55mm Stoßspiel: unterer Ring 0,65mm

    Das ist schon weniger ok. Zwar nicht weit aus der Toleranz, aber immerhin. Ich habe zwar meine Zweifel, das dies für knapp 3 l Ölverbrauch ausreicht, an der Stelle würde ich aber mal anfangen.

    Zitat

    Kolbeneinbauspiel antiparallel zum Kolbenbolzen: deutlich unter 0,05mm

    Das ist auf jeden Fall ok, Kolben müsste weiter verwendet werden können.

    Zitat

    Ich habe desweiteren mit einem Mechaniker telefoniert, der meinte, dass durch das Entfernen der Kolbenringe die Messergebnisse verfälscht werden, und sich der Ring bei Hitze verformt, sprich die Messung nicht aussagekräftig sei.

    ...das halte ich, sorry, für Quatsch. Das Stoßspiel wird durch die Länge des Rings definiert. Und die ändert sich natürlich nicht, auch wenn er tatsächlich beim Abnehmen ein wenig verformt worden sein sollte. Und schließlich - wie will denn der Herr Mechaniker das Stoßspiel messen, wenn die Ringe nicht vom Kolben runter dürfen? Oder noch weiter gefragt - wie sollen denn die Ringe auf den Kolben, wenn sie nicht ein wenig aufgeweitet werden dürfen? Also je länger ich darüber nachdenke, desto weniger Vertrauen hätte ich zu dem bewußten "Mechaniker". Will der an dem Motor was verdienen? Also eine solche These hab ich ja mein Lebtag noch nicht gehört (und ich krabbele schon eine gute Weile auf dem Erdball herum!). Dazu hätte ich gern mal die Meinung des Forums befragt... Was ich jetzt an Deiner Stelle machen würde: ich würde mir eine etwas feiner auflösende Fühlerlehre besorgen oder leihen und das Nutenspiel der Ringe nochmals überprüfen. Dann würde ich sehr wahrscheinlich einen Satz neue Kolbenringe beschaffen, den Zylinder mit der Honbürste kurz durchbürsten lassen (um ihn aufzurauen - das ist zum Einlaufen der neuen Ringe nötig!) und den Kolben mit den neuen Ringen wieder einbauen. Und dann würde ich mich nochmal sehr ausführlich dem Zylinderkopf widmen. Gruss Kai

  • Hallo XLer Ich war eben beim Motorradmechaniker, der hat sich alle Teile angeschaut: Er meint, dass der Kolben im Zylinder zu viel Spiel hat, die Ventile erneuert werden müssten, ein Kipphebel am Ende ist, jedoch alle gewechselt werden müssen und ein Austausch eines einzelnen nicht klug sei - Nockenwelle muss deshalb auch eine neue her. Desweiteren meinte er, dass die meisten Teile original nicht mehr vorhanden sind (z.B. Kolben des 2. Ãœbermaßes) und gebrauchte Teile nicht unbedingt besser seien als meine. Insgesamt schätz er die Kosten aller Teile auf 800-1000€ (Neuteile, falls vorhanden). Das übersteigt mein Budget aber um einiges, daher die Fragen: Kann man nicht auch einen gebrauchten Kipphebel verwenden, bei dem die gehärtete Schicht noch vorhanden ist? Soll ich mein Glück mit neuen Ventilen, Ventilschaftdichtungen, Dichtungssatz, einem Kipphebel und neuen Kolbenringen versuchen? ( Kosten: ~ 270€ ) Nach meinen Recherchen würden sich die Kosten der Teile, welche der Mechaniker erneuern würde wie folgt zusammensetzen: Neue Kipphebel: 127,50€ Nockenwelle: die alte weiterhin verwenden Kolben 2. ÃœM: 87,50€ Kolbenringe 2. ÃœM: 62€ Kolbenbolzen: 20€ Einschleifen + Hohnen: ~80€ Einlassventile: 35€ Auslassventile: 45€ Ventilschaftdichtungen: 15€ Dichtungssatz: 90€ ------------------------------------------------------------------------- Insgesamt: 562€ Ist es klüger, einen Austauschmotor zu kaufen, oder gar ein neues Motorrad? mfG HCR

  • Hallo HardCoreRider ich stimme da eigendlich dem Kai schon zu. Dein Kolben mit Ringen und Zylinder machen auf mich einen ganz guten Eindruck, und bei dem Stoßspiel kann ich mir den hohen Ölverbrauch auch nicht vorstellen. Ich hatte an meinem ersten Motor vor der Ãœberholung geschlagene 2mm Stoßspiel und hatte da den Ölverbrach wie du jetzt. Die Aussage des Mechanikers finde ich auch nicht ganz in Ordnung. Zudem habe ich noch selten verschlissene Ventiele an einer XL gesehen. Die Messung des Stoßspieles ist so übrigens absolut korekt. Einen Originalen Kolben im 2ten Ãœbermaß wirt du wohl auch nur schwer bekommen und ja bei 800-1000€ wirst du wohl schnell ankommen wenn du das alles erneuern möchtest. Ich bin gerade dabei einen Motor zu überholen, mache das alles selbst und bin schon bei 850€. Trotzdem lass dich nicht entmutigen und geh die Sache langsam an, zum Mechaniker kannst du dann immer noch. Gruß Jürgen

  • Hallo HCR, mit diesen Aussagen hat sich der Mech meiner Meinung nach völlig ins Aus geschossen. Es geht hier um eine zeitwertgerechte Reparatur eines schon ziemlich alten Motorrads. Das überdies noch einem Schüler gehört, der daraus kein Restaurationsobjekt machen kann oder will, sondern einfach nur preiswert Motorradfahren. Natürlich könnte man diese Teile alle ersetzen, aber ist das wirklich nötig? Nachdem, was ich hier bisher so gesehen und gelesen habe, brauchst Du weder einen neuen Kolben noch neue Ventile und schon gar nicht einen kompletten Satz Kipphebel. Warum sollen alle Kipphebel getauscht werden, wenn nur einer am Ende ist (wofür ich auch noch keinen schlüssigen Beleg gesehen habe)? Glaub mir, der Mann hat einfach keinen Bock an dem alten Eisen was zu machen und machts deshalb für Dich so richtig teuer. Und nutzt dabei Deine Unerfahrenheit skrupellos aus. Vielleicht will er Dir auch eine andere Maschine verkaufen, die er schon hinten im Schuppen stehen hat. Ich behaupte, das Du für maximal 300 Euro den Motor wieder in einen völlig zufriedenstellenden Zustand bekommst (d.h. läuft, springt an, hat wieder brauchbare Leistung, braucht deutlich weniger als 1 l Öl auf 1000 km, klappert nicht übermässig und so weiter). Damit kannst Du noch ein paar schöne Jahre Spass haben, solange Dir die Leistung und das Fahrwerk ausreichen. Das allerdings unter der Voraussetzung, das bei der Begutachtung des Zylinderkopfs keine Ãœberraschungen mehr passieren. Also jetzt setzt Dich erstmal hin, trink eine Tasse Kaffee und überlege Dir, was Du mit dem Motorrad noch vorhast.Würdest Du sie weiter fahren wollen, wenn sie wieder intakt wäre? Und vergiss erstmal alles, was der Fuzzi Dir da gesagt hat. Es wäre wirklich schade drum, wenn wieder eine PD03 im Prinzip grundlos in Teilen in ebay landet. Gruss Kai

  • Hallo, ergänzend möchte ich noch hinzufügen das es keinen Sinn macht nach einem gebrauchtem Motor zu schauen, da dieser voraussichtlich nicht wesentlich besser ist als das vorhandene Material. Lieber das Geld in Deinen Motor stecken, dann weisst Du was Du hast.

  • Hallo, Ich geb euch recht, dass es schade um das Motorrad wäre. Ich habe auch nicht vor, dass Motorrad zu schlachten und die Teile in Ebay zu hauen, denn das Motorrad hat richtig Spaß gemacht. Und ich würde auch lieber Geld in dieses Motorrad investieren, als in ein neues. @ Kai: Genau das habe ich auch gemeint, dass ich nur ein Motorrad haben möchte das fährt, kein zu 100% intaktes. Ich werde das wohl auch so angehen, wie Ihr mir das vorgeschlagen habt, ich habe da schon mehr Vertrauen in erfahrene XLer als in einen Mechaniker. Grüße HCR

  • @ HCR: Na das finde ich tapfer. Und weil ich das gut finde, werde ich nach Kräften mit Tipps und Ratschlägen unterstützen, soweit gewünscht. Ich hätte allerdings gern noch mehr aussagefähige Bilder gesehen. So unter anderem von: 1. Kolben - so das

  • Hallo Kai, Das ist nett von dir! Wie von dir beschrieben, werde ich weitere Fotos liefern sobald ich Zeit habe. Den Ölstand habe ich jedes mal gleich gemessen: Motor warm werden lassen auf ca. 80°, im Leerlauf etwas laufen lassen, Motor aus für 3 Minuten (das Öl sammelt sich und man geht sicher nicht geschäumtes Öl zu messen), und dann habe ich gemessen, alles im senkrechten Zustand des Moppeds. Jedes mal auf die gleiche Art und Weise, somit habe ich immer den gleichen, relevanten Ölstand gemessen und bei Bedarf eben nachgeschüttet. Und das war wirklich nicht wenig: 100km Autobahn und bestimmt 250ml eingefüllt, verrückt eben. Grüße HCR

  • Es wird ja immer von den defekten Rückstoßventilen im Ölkreislauf gesprochen. Wenn dass der Fall ist, könnte nach 3 Minuten schon einiges an Öl wieder in den Motorblock runtergeflossen sein. Glaub ich :unsicher: Martin