Steckachse vorne & Gabelfeder

  • Hallo zusammen, der Wiederaufbau meiner XL 600 R PD03 liegt hoffentlich in den letzten Zügen. Leider hat der Vorbesitzer viele falsche Teile verbaut. Bei 2 weiteren Problemen bräuchte ich mal Hilfe. 1. Das Gewinde der Steckachse vorne schaut nur 4-5mm aus dem Gabelholm heraus (auch wenn die Steckaches alleine in die Aufnahem am Gabeholm geschoben wird). Die Mutte greift einfach nicht am Gewinde. Sicherlich kommt auch noch eine Sicherungsscheibe rein, dann geht gar nichts mehr. Ich vermute, dass die falsche Steckachse verbaut wurde. Kann mir jemand mal die Gesamtlänge und die Länge des Gewindes sagen? meine hat 230mm und 35mm Gewinde. Bei Honda kann man mir nicht helfen. 2. Habe auch noch die Gabelfedern gegen neue (Wirth/ für PD03/ BJ84) ausgetauscht. Die neuen sind jetzt ca 4 cm kürzer. Muss ich jetzt Vorspannhülsen verwenden und wie ist dabei die richtige Länge? Soll die Vorspannhülse bei ausgefahrenem Federbein bündig mit dem Gabelverschlussdeckel sein? Danke im voraus Norbert

  • Hallo Norbert Steckachse. Mutter ??????????????? Die Achse wird nur durchs Radlager gesteckt. An einem Ende wird die Achse in ein Muttergewinde am Gabelende eingeschraubt (Feingewinde), beim anderen Ende wird die Achse mit einer Backe geklemmt (beim Montieren auf 'oben'-Zeichen achten!), ganz aussen ist ein Sechskant für das Einschrauben ins erwähnte Gewinde. Muttern gibt es bei der Achse nur auf den vier Stehbolzen bei der Klemmbacke. Klingt nach 'Notachse' bei ausgeleiertem Muttergewinde.... Vorsicht bei der Materialwahl, die Achse ist ein sicherheitsrelevantes Stück ('rostfreir' Stahl geht z.B. nicht wegen Risiko der Spannungsrisskorrosion im Zusammenhang mit Streusalz!). Gruss, Dieter

  • Vielen, vielen Dank für den Hinweis:-) Wie schon erwähnt hat der Vorbesitzer bei dem Einbau von Ersatzteilen nur gepfuscht. Hatte mich schon gewundert warum im Handbuch eine Mutter mit Sicherungsscheibe nicht erähnt wurde. Werde mal schauen ob in am Gabelende ein Gewinde ist und dann eine Orginalachse bestellen. Nochmal Danke Kannst du mir auch bei den Vorspannhülsen helfen? Norbert

  • Vorspannhülse. Die Angaben müssten vom Hersteller der Ersatzfedern kommen. Falls diese Ersatzfedern kürzer sind als die Honda-Originalfedern, so könnte ich mir vorstellen, dass eine Hülse empfohlen wird, die das System "Ersatzfeder plus Hülse" auf die gleiche Länge bringt, wie die Originalfeder. Aber das ist einfach meine Spekulation - kann Dir leider hier keine wirklich gute Antwort geben. Gruss, Dieter

  • Hallo Dieter, noch mal zu dem Problem mit der Steckachse. Das Innengewinde ist tatsächlich ausgenudelt. Die Achse kann einfach durchgeschoben werden. Kann eine Reperatur an dieser wichtigen Stelle mit einer ENSAT-Büchse oder HELICOIL vorgenommen werden? Wo liegen die Vorteile oder Nachteile? Gruss Norbert

  • Hallo Norbert, bekommt man denn diese Gewindereprapeinsätze auch als Feingewinde? Ich wüde mir da eine selber drehen mit Bund und sie noch zusätzlich mit Schraubensicherung hochfest einkleben. Die Frage wäre nur aus Alu oder Stahl. Aus Alu würde man, bzw.der TÃœV nicht so sehen.Ich weis nicht ob dem das so sehr gefallen würde. Bleibt noch zu beachten wie viel Material noch zum Innenleben deines Dämpfers übrig ist. Gruß Jürgen

  • Und da noch mein Kommentar Für einen Gewindeeinsatz wird ein etwas grösseres neues Gewinde eingeschnitten. Also gibt es eine Veränderung an der Gabel, mit Materialabtrag. Ich habe den Eindruck, dass für meinen eigenen XL-Einsatzbereich, wo keine Geländesprünge mit durchschlagender Gabel stattfinden, die Festigkeit auch mit dem Einsatzgewinde durchaus genügend gross ist. Dies, weil mir die relative Aenderung gegenüber dem ursprünglichen Gewinde als gering erscheint. Zahlenmässig kann ich aber diese Vermutung der genügenden Restfestigkeit nach Einbau eines Helicoil-Einsatzgewindes weder rechnerisch noch experimentell belegen. Für Berechnungen dieser Art fehlen mir (neben der Zeit...) die Mittel (Berechnungs-Programme) und vor allem die Erfahrung; zudem – und dies gälte auch für einen experimentellen Nachweis - wären mir die Angaben zum Auslegungs-Belastungsfall oder zu den gesetzlichen Anforderung (statisch und dynamisch) nicht bekannt. Bei der periodischen Vorführung der Maschine (TüV) würde man vermutlich den Gewindeeinsatz gar nicht entdecken. Selbst bei genügender Festigkeit könnte aber bei sehr, sehr speziellen Vorkommnissen Probleme entstehen: Unfall mit bedeutenden Folgen und unklarem Unfallablauf, wo von Amtes wegen das Fahrzeug gründlich untersucht wird. Dann könnte sich vielleicht herausstellen, dass ein sicherheitsrelevantes Teil abgeändert worden ist (die Gewindebohrung) und damit die Maschine als ganzes gar nicht zugelassen und auch nicht versichert war. Selbst wenn die Aenderung, das Gewinde, überhaupt gar nichts mit dem Unfall zu tun hat! Das widerspricht natürlich dem gewöhnlichen Rechtsempfinden und wäre vielleicht auch für einen Top-Anwalt ein schwieriger Brocken. Andere Möglichkeit: Gebrauchtes, ordentliches Gabelstück suchen (ebay ). Und vor dem Einbau gründlich auf Beschädigungen, Risse untersuchen. @Jürgen: Hab ich mich auch gefragt, ob's das für fast alle Gewinde gibt. Der Bedarf danach für Reparaturen an teuren Stücken ist wohl so gross, dass ich meine: JA. Selber gedrehter Einsatz: Für das Aussengewinde natürlich die gleiche Steigung wie innen - und in die Gänge des Innengewindes 'hineingehend'. Es ist mir schon klar, dass Du das schaffen würdest mit dem Einspannen des Dings und mit der Lage des zweiten Gewindeanfangs...... Bei allen anderen selber gedrehten Varianten habe ich das Gefühl, dass dann das neu zu bohrende Gewinde etwas gar gross wird (und somit das Gabelende zu sehr schwächt). Gruss, Dieter

  • Servus Das Gabelende zu sehr schwächen ?? Wie soll das gehen ? Das Gewinde für die Achse sitzt doch nicht am Ende sondern an dem seitlichen Gußstück rechts im Bild . Das kann man aber sehr wohl schwächen , da währe ich vorsichtig . Ich habe bei mir übrigends auch Würth Federn in der Gabel und bei mir standen die Federn 4-5 cm aus der Gabel raus so das das aufschrauben der Kappe nicht gerade einfach war .

  • Hallo Klaus Ja, hasterecht, könnte man genauer bezeichnen als mit 'Gabelende'. Ich habe tatsächlich das seitliche Teilstück mit dem Gewinde für die Achse gemeinnt. War da etwas grosszügig, dieses Teilstück liegt ja schon recht nahe am wirklichen Ende... Gruss, Dieter PS: Sehr schön lackiert (oder pulverbeschichtet)! Den Lack innen an den Klemmbacken nimmst Du aber wohl noch weg :) .

  • Zitat

    Original geschrieben von: dieterxyz PS: Sehr schön lackiert (oder pulverbeschichtet)! Den Lack innen an den Klemmbacken nimmst Du aber wohl noch weg :) .

    Das Foto ist 3 Jahre alt , und den Lack innen hab ich selbstverständlich beim Zusammenbau entfernt . Geht ja gar nicht anders wenn man die Klemmung nicht sprengen will . Das Gewinde ist auch nachgeschnitten worden um den Lack zu entfernen sonst hätte ich meine Achse vermutlich auch vernudelt ;)

  • Hallo Norbert, Dieter schätzt denke ich die Möglichkeiten der Reparatur Deines Gewindes schon ziemlich richtig ein. Meine Meinung dazu: Ich würds mit einem Helicoil-Einsatz reparieren. Da ist ziemlich viel Fleisch um das Gewinde am Gabelbein, da sollte so eine Reparatur kein Problem sein. Helicoil-Einsätze gibts auch mit Feingewinde. Ich hab glaub ich Einsätze mit M10 x 1 , M10 x 1,25 und M10 x 1,5. Die Steckachse ist aber denke ich mit M12. Bist Du sicher, das es Feingewinde ist? Auf jeden Fall die genaue Gewindegröße klären, weil die Japaner meist Feingewinde mit anderer Steigung als das Europäische Standard-Feingewinde haben. Gruss Kai

  • Hallo, wäre es nicht einfacher das Tauchrohr auszutauschen? Die findet man auch schon mal für kleines Geld und man erspart sich die Bastelei und möglichen Ärger. Gruß Frido

  • Frido: ...ganz sicher nicht. Tauchrohr tauschen = Gabel komplett zerlegen, Rohr tauschen, mit neuem Öl zusammenbauen. Gewinde reparieren: wenn überhaupt dann Gabelbein komplett ausbauen und Reparaturgewinde einsetzen. Das geht ganz sicher wesentlich

  • Hallo Kai, was die Kosten betrifft stimme ich dir zu, aber Helicoils sind m.E. nur ein Notbehelf wenn es keine Alternative gibt. Sobald die Schraube etwas fest ist, dreht man oft den Gewindeeinsatz mit raus. Man muß auch die Möglichkeit und das Geschick haben ein Helicoil sauber einzusetzen. Gebrauchte Gabelholme sind oft noch zusammengebaut und dann käme man mit dem Gabelölwechsel aus und könnte den/die neuen Holme einfach montieren. Bei der Gelegenheit könnte man auch in Erwägung ziehen eine XR-Gabel einzubauen, ist natürlich mehr Aufwand. Soooo aufwändig ist die Gabelzerlegung aber auch nicht und bei der Gelegenheit baut man gleich neue Gabelsimmeringe ein, wer weiß wie die und das Öl aussehen? Ist aber wie immer Ansichtssache, richtig oder falsch gibt es da nicht. Gruß Frido

  • Zitat

    Original geschrieben von: dieterxyz Andere Möglichkeit: Gebrauchtes, ordentliches Gabelstück suchen (ebay ). Und vor dem Einbau gründlich auf Beschädigungen, Risse untersuchen.

    Genau so macht man das wenn es möglich ist. Helicoil ist zwar super, aber immer die letzte Möglichkeit.

    Zitat

    Original geschrieben von: Frido was die Kosten betrifft stimme ich dir zu, aber Helicoils sind m.E. nur ein Notbehelf wenn es keine Alternative gibt. Sobald die Schraube etwas fest ist, dreht man oft den Gewindeeinsatz mit raus. Man muß auch die Möglichkeit und das Geschick haben ein Helicoil sauber einzusetzen. Gebrauchte Gabelholme sind oft noch zusammengebaut und dann käme man mit dem Gabelölwechsel aus und könnte den/die neuen Holme einfach montieren. Bei der Gelegenheit könnte man auch in Erwägung ziehen eine XR-Gabel einzubauen, ist natürlich mehr Aufwand. Soooo aufwändig ist die Gabelzerlegung aber auch nicht und bei der Gelegenheit baut man gleich neue Gabelsimmeringe ein, wer weiß wie die und das Öl aussehen? Ist aber wie immer Ansichtssache, richtig oder falsch gibt es da nicht.

    Ganz meine Meinung. Bei sicherheitsrelevanten Teilen wird nix rumgefummelt. Gruß Andi Gruß Andi