Fragen zum Motor

  • Hallo, ich hab heute beim Motor-begutachten festgestellt wo ein Teil des Öles, welches in der Nähe des Zylinderkopfes austritt, herkommt. Beim kräftigen Gasgeben hat man es dort richtig blubbern sehen. Soweit ich weiß müsste das doch irgendeine Steuerkettenspannerachse sein. Diese müsste nach meinem Wissen mit einem O-Ring abgedichtet sein. Ich weiß jedoch nicht wie man sie demontiert und auf was man dabei achten muss. Bild ist im Anhang. Zudem hab ich mal ein Video gemacht, was passiert wenn ich abrupt Vollgas gebe. Man hört auch einmal wie sich der Motor verschluckt. Und zudem hört man, wie er bei übermäßigen Gasgeben einfach nicht mitkommt. Haben eure Xl's dieses Problem auch?? Youtube Video Martin

  • Servus Martin Das ist die Welle des Steuerkettenspanners wie du richtig erkannt hast . Die ist mit einem O-Ring abgedichtet . Nur um den Auszutauschen muß der Kopfdeckel ab und dazu wirst du den Motor ausbauen müssen oder zumindest alle Halterungen des Motors lösen müssen um irgendwie den Kopfdeckel runter zu fummeln . Wenn du den Motor nicht aus anderen Gründen ausbauen willst würde ich die Welle erst mal mit hitzebeständigem Silikon von außen abdichten . Und das sich die XL beim Gasaufreisen verschluckt ist normal , das haben alle XL's und XR's die mit Vergasern ohne Beschleunigerpumpe ausgerüstet sind . Das kanst du mit perfekter Vergasereinstellung bestenfalls mindern aber nicht abstellen .

  • Hallo General. Ja, das ist die Steuerkettenspannerachse. Um diese auszubauen muß der Ventildeckel runter (also Motor raus). Wird bei älteren Modellen mit einem Stift, bei neueren mit einer Schraube gesichert. Plötzliches Gasaufziehen mögen XL´s generell nicht so gerne und quittieren das mit Schluckauf. Grüße von Toni

  • Hallo Martin, ja, das Öl sabbert an der Steuerkettenspannerwelle raus. Ganz ehrlich - die Reparatur würde ich noch bis zur nächsten Motorrevision hinausschieben und bis dahin vielleicht einfach von außen mit Bremsenreiniger gut entfetten und mit Dirko zuschmieren. Das sieht zwar ein wenig häßlich aus, sollte aber den Ölfluss für eine ganze Weile stoppen. Zur Gasannahme: Mein einziger Tipp wäre, den Sebring-Auspuff gegen was gescheites auszutauschen. Versuch, irgendwo einen noch brauchbaren original-Topf aufzutreiben und Deine Probleme sind wahrscheinlich schon weg. Der war anfangs bei meiner auch drauf und ich hab ewig und drei Tage am Vergaser rumgefriemelt und hin- und herbedüst und sie nie wirklich richtig zum laufen bekommen. Das war mit der Montage eines Originaltopfes schlagartig weg. Bis auf etwas größere Hauptdüsen bin ich dann wieder bei der original-Bedüsung gelandet, und die passt auch gut. Meine Meinung zum Sebring-Topf hab ich hier schon zur Genüge kundgetan, aber weil das Forum neu aufgesetzt ist, wiederhole ich das hier noch einmal: der Sebring Enduro wurde mal für die XT500 entwickelt, einen 500er Zweiventiler mit maximal 32PS. Der hat einfach nicht genügend Durchsatz für einen 600er Vierventiler mit über 40 PS. Und wenn man die Flöte raus macht um ihn zu entdrosseln dann ist er so barbarisch laut... Die Abstimmung kriegst Du nie 100% passend hin. Alles, wirklich alles ist besser als der unsägliche Sebring. Gruss Kai

  • Ok dann werde ich die Stelle mal von außen abdichten. Ich hoffe das ich in den nächsten paar tausend Kilometern nichts am Motor machen muss. An und für sich hört er sich ja ganz gesund an oder? Man hört die Kette etwas, die Ventile hört man auch aber ich denke das ist ganz normal. Ich muss leider zugeben, dass ich mich mit 4Taktern nicht so gut auskenne. Ich hatte vorher nur 2-Takter. Und selbst von unseren Traktoren sind die meisten 2-Takter. ;) Aber 4-Takter sind definitiv auch interessant und ich hoffe dass ich noch dazulerne. Martin

  • Weiß denn jemand,was in dem Video bei ca. 10 Sekunden passiert (ich gebe kein Gas) Ist das eine Fehlzündung? Mir ist letztes Mal nach dem stoßweisen Gasgeben eine dermasen heftige Fehlzündung entgegengekommen, ist das normal? Meisten macht die Maschine so ein Geräusch wie im Video bei 10 sec aber ab und zu auch mal ein deutlich hörbares aber schwierig zu beschreibendes Geräusch. Irgendwie zischend. Könnte es sein, dass da entweder das Ventilspiel nicht in Ordnung ist, oder dass die Steuerzeiten falsch sind oder ist das Alles völlig normal. Anbei ist noch ein Foto von meiner kleinen, damit ihr die auch mal kennt ^^ Martin

  • Hallo, die Fehlzündung würde ich entweder auf Abstimmugsprobleme (Auspuff, s.o) oder auf eine langsam sterbende Ladespule schieben. Solange sie sonst einwandfrei fährt, einfach weiterfahren. Gruss Kai

  • Hallo, Ist denn eine Fehlzündung und ein Zündaussetzer das selbe? Für mich hört sich das wie ein Aussetzer an. @ Kai Ein Aussetzer würde auf die Ladespule hindeuten, nicht war? Und der Sebring ist schlichtweg Müll, da hast du vollkommen Recht. Gruß Andi

  • Hallo Andi, hmja, eine Fehl- Zündung ist eine Zündung, die fehlt, also ein Aussetzer, oder? Wobei mal wohl umgangssprachlich ein Zurückzünden in den Ansaugtrakt auch als Fehlzündung bezeichnet (was genau genommen falsch ist!)... Wäre dann im Sinne einer "in den falschen Hals" geratenen Zündung ein etwas weiterer Begriff. Ich würde da aber jetzt keine Wissenschaft draus machen wollen. Und ja, ein Aussetzer kann auf eine defekte Ladespule hindeuten - muss aber nicht sein. Abstimmungsprobleme (Abmagerung) und zu wenig Ventilspiel kommen auch in Betracht. Gruss Kai

  • Zitat

    Original geschrieben von: Kai Hallo Andi, hmja, eine Fehl- Zündung ist eine Zündung, die fehlt, also ein Aussetzer, oder? Ich würde da aber jetzt keine Wissenschaft draus machen wollen.

    Wollte ich auch nicht aber du hast es mal wieder vorzüglich beschrieben. Wir merken uns: Eine Fehlzündung ist also wie ein weisser Schimmel. Gruss und lach Andi

  • In den Anhang hab ich jetzt mal 2 Bilder von meinem Motor gepackt. Die Dichtung, zu der das Öl scheinbar austritt, sollte doch nicht die Zylinderkopfdichtung sein, sondern die Dichtung des Zylinderkopfdeckels. Ist das besser oder schlechter wie eine Undichtigkeit zwischen Zylinder und Kopf? Meint ihr das das Nachziehen der Ventildeckelschrauben auf den vorgeschriebenen Wert eine Option wäre. Wie seht ihr das ganze, denn prinzipiell möchte ich (auch des Geldes wegen) nur das machen, was zwingend notwendig ist. Martin

  • Hallo Martin, es wäre auf alle Fälle sinnvoll, erstmal den Motor zu reinigen und dann zu schauen, wo das Öl austritt. Das Nachziehen der Schrauben kann dir eine Dichtigkeit zwischen Zylinderkopf und Zylinder bringen, wenn es denn da austreten sollte. Oder du ruinierst im schlimmsten Fall ein oder mehrere Gewinde. Die Spezialisten können dir wahrscheinlich noch andere Möglichkeiten aufzeigen. Schöner Gruss aus Oberbayern. Kale

  • Hallo Martin. Das ist wie bei fast allen XL´s die Zylinderdeckeldichtung. Besser oder schlechter? Ich würde sagen: etwas einfacher. Normalerweise müßte in beiden Fällen der Motor ausgebaut werden. Aber in dem Fall würde ich erstmal überprüfen, ob Deine Gewinde alle noch ok sind. Wenn das der Fall ist, kannst Du den Deckel lösen und leicht anheben. Dann alles säubern (besonders die Gewinde sollten fettfrei sein. Anschließend mit Victor Reinz "Reinzosil" Dichtmasse abdichten (oder ähnliches). Beim Anziehen der Schrauben mußt Du Dir immer im Klaren sein, daß der Zylinderkopf aus sehr weichem Alu besteht. Grüße Toni

  • Servus Martin Wenn ich das richtig sehe dann hat da schon jemand die Schraube vorn rechts in der Ecke gegen eine Gewindestange mit Mutter gewechselt . Und vom Drehzahlmesseranschluß läuft auch öl runter so wie das aussieht . Erst mal gründlich reinigen und festellen wo das Öl genau herkommt . Vielleicht läuft das Öl nur vom Drehzahlmesseranschluß runter und verteilt sich durch Kapilarwirkung an der Rille zwischen Deckel und Kopf . Wenn du den sauberen Motor einpuderst ( Babypuder oder Mehlstaub ) läßt sich die Austrittsstelle schneller erkennen .

  • Servus, jetz hab ich mein altes Thema mal wieder ausgegraben, da ich mittlerweile weiter nach den undichten Stellen gesucht habe. Das Öl kommt zum allergrößten Teil zur Zylinderkopfdeckeldichtung raus, vor allem vorne auf beiden Seiten über den Krümmern, also bei den vordersten Zylinderkopfdeckelschrauben. Zudem kommt das Öl auf der linken Seite des Deckels unter dem RFVC Logo raus. An den Kipphebelachsen is kein Ölaustritt zu sehen. An der Kipphebelspannerschraube auf der rechten Seite tritt auch noch Öl aus. Da ich das Motorrad erst seit einigen Monaten habe, bin ich noch keine längere Strecke im Sommer gefahren. Deshalb habe ich die Befürchtung, dass bei einer richtig hohen Öltemperatur das Zeug wie ein Wasserfall raussprudelt. Der Vorbesitzer sagt allerdings, dass nach einer längeren Fahrt "höchstens mal 3-4 Tropfen unterm Moped waren". Wäre das noch vertretbar? Die Undichtigkeit kann ja wie schon in einem anderen Beitrag erwähnt, auf kaputte Gewinde, einen verzogenen Deckel oder Pfusch zurückzuführen sein.(Da bei mir die vordere rechte Schraube schon durch eine Gewindestange ersetzt wurde, vermute ich, dass das Problem an den Gewinden, der Planheit oder der zerstörten Dichtung liegt). Aber können kaputte Gewinde noch auf etwas anderes Einfluss haben, als die Dichtigkeit, z.B.: Lagerschäden an der Nockenwelle, wegen Spiel oder..... Martin

  • Zitat

    Original geschrieben von: General-IoN Da bei mir die vordere rechte Schraube schon durch eine Gewindestange ersetzt wurde, vermute ich, dass das Problem an den Gewinden, der Planheit oder der zerstörten Dichtung liegt.

    Hallo Martin, ich vermute mal eine Kombination aus allen dreien. Vorneweg: Wenn der Motor nach einer längeren Fahrt "3-4 Tropfen" ablässt, dann ist das ganze Aggregat schon richtig ölfeucht. Nicht wirklich alarmierend, aber auch ganz sicher nicht schön. Grundsätzlich ist der 600er Motor (wohl im Gegensatz zum alten 500er, was ich so höre) eigentlich recht gut trocken zu kriegen. Voraussetzung ist, das 1. eine neue Ventildeckeldichtung verwendet wird 2. die Dichtfläche nicht durch Grobmotoriker vermackt wurde, die den Deckel mal eben mit dem Schraubendreher abgehebelt haben 3. nicht die Hälfte der Gewinde nur noch Steckschrauben sind, weil ein Grobschlosser meinte, die M6-Schrauben ohne Drehmomentschlüssel anziehen zu können oder müssen. Die erste Bedingung lässt sich noch sehr leicht erfüllen (durch Kauf einer neuen Dichtung), bei den anderen wirds schon schwieriger... Zu 2.: Der Deckel muss runter und eigentlich auch der Zylinderkopf selbst. Erst wenn es soweit zerlegt ist, kann man wirklich die Dichtflächen beurteilen. Ich empfehle dann die Dichtflächen von Kopf und Ventildeckel auf einer wirklich ebenen Fläche (z. B. ein geschliffener möglichst dicker Spiegel) mit feinem Nassschleifpapier (Körnung mindestens 400, eher mehr) abzuziehen. Man sieht dann recht schnell wo die Dichtfläche überhaupt trägt und wo nicht und auch wo Macken sind. Man kann, wenn die Flächen nicht zu zerstört sind, solange abziehen, bis gleichmässiges Tragen erzielt ist. Zuviel darf man natürlich nicht abnehmen, weil sonst die Nockenwellenlager unzulässig eingespannt werden bzw. das mittige Gleitlager anfängt zu klemmen. Zu 3.: Leider ist das Grundmaterial des Zylinderkopfs recht weich. Nur wenn das zulässige Drehmoment der Schrauben penibel eingehalten wird, hat man eine Chance, das die Gewinde mehrere Motordemontagen überleben. Aber irgendwann ist auch das vorbei und dann gibt es eigentlich keinen Weg an einer Gewindereparatur mit Gewindeeinsätzen mehr vorbei. Das können Helicoil oder Ensat-Buchsen sein. Die Verarbeitung dieser Reparaturspiralen oder -Buchsen ist aber nicht so ganz ohne und wenn Du damit keine Erfahrung hast, überlässt Du es vielleicht sinnvoll einem Spezialisten. Wenn Du keinen in der Nähe hast, macht sicher Erik alttec-classics es gern für Dich. Aber auch er braucht einen ausgebauten Zylinderkopf... Wenn man diese 3 Faktoren aber erfüllt, bekommt man ziemlich sicher einen wirklich trockenen Motor. Bei mir hats wenigstens einwandfrei funktioniert! Sind die Dichflächen schon ziemlich ruiniert, kann man versuchen, mit zusätzlichen Dichtmaterialien (Dichtmassen) noch was zu retten. Vorhandene Macken sollten aber auf jeden Fall soweit möglich egalisiert werden. Gruss Kai