Versuchsreihe Vergaser

  • DAU

    Sebastian, da die "Fette Sau" diese Woche raus kommt, habe ich mal ganz brutal das Tupfhebelspiel von 4,5mm

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    auf 1mm reduziert

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    Fährt immer noch:D

    Der erste Eindruck ist, dass die Maschine schneller, kräftiger anzieht.

    Also schon bei wenig Gas los prescht.

    Das ist wie bei meinem Auto, wenn ich den Sport oder Driftmodus einschalte. Da wird dann die elektronische Gaspedalkennung verändert.


    Das Gemisch scheint bis Gasgriffstellung 25% UND niedriger Drehzahl magerer zu sein.

    Darüber und mit höherer Drehzahl merkt man davon nichts mehr.


    Vielleicht geht es meinem Problem mit dem Verschlucken nach dem Schubbetrieb besser. Dass muss ich aber nich bei Überlandfahrt testen.


    Und das schlagartig Vollgas geben bei 2500 U/Min wird viel besser angenommen. Ist aber immer noch nicht die Welt eines RFVC-Motors;)


    Also bleibt es jedem selbst überlassen, ob er das macht.

    Das Gas reagiert bis 25% empfindlicher.

    Vielleicht ist es ja im Gelände, wo man feinfühlig Gas geben muss von Nachteil.

    Schöne Grüße, Micha.

    Et hätt noch immer joot jejange...

  • @Micha, Dir ist schon klar, dass jetzt alle in die Garage rennen und am Tupferspiel herum biegen :/:D

    Spaß beiseite, müsste man mal ausprobieren ob das bei der 600er auch so ist. Das wird doch bestimmt der eine oder andere schon gemacht haben, oder ? Wenns Wetter besser wird, wird jedenfalls erstmal herum gebogen...Danke für Deine Erkenntnis, L.G. Dirch

  • Ja Dirch🤪

    Es wurde schon erwähnt, dass die PH61er von Manni und von Rumbo mit 2mm Tupfhebelspiel bei mir eintrafen.

    Das ist weit weg von 8,5mm.

    Offenbar haben XL-Rider das vor uns auch schon gemacht und fanden das gut.

    Schöne Grüße, Micha.

    Et hätt noch immer joot jejange...

  • Mein PH61 kam aus Holland. Die Leute dort sind absolut schmerzfrei, wenn es darum geht, den Motorlauf zu "verbessern". Ob das immer so auskommt wie geplant? Wer weiß. Sicher ist, dass meine dazugehörige Kiste gnadenlos über dortige Sandpisten gescheucht wurde. Anders kann ich mir die Delle im rechten Rahmenunterzug und den gebrochenen Steinschlagschutz nicht erklären. Und die XR-Gabel ist nicht ohne Grund eingebaut worden 8)


    Viele Grüße

    Manni

  • Zitat

    Spaß beiseite, müsste man mal ausprobieren ob das bei der 600er auch so ist.

    Das hatte ich eingangs ja schon geschrieben:

    Zitat

    Das Tupferspiel betrug 5,2mm, also zwischen allen Stühlen. Ich gehe davon aus, dass es bei diesem Vergaser 8,2 und 8,7 liegen sollte.

    Allerdings hatte der Motor aus niedrigen Drehzahlen einen deutlich härteren Antritt beim Gasaufreißen als nach der Erhöhung des Tupferspiels. Ich würde es mit einem Mapping für trockene bzw. nasse Strecke vergleichen.

    Die Antwort ist also YES, JAU, JAWOLL, JA.😂

    Ob man das will, muss Jeder und Jede für sich selbst entscheiden.

    Bei der XR ohne Ruckdämpfer im Hinterrad und kurzer Übersetzung ist es bestimmt noch etwas witziger.

    Die Versuchsreihe fährt Micha dann im Anschluss.😉

    Vg S

    Hinweis für Allergiker: Meine Postings können Spuren von Humor und vereinzelte Rechtschreipfehler enthalten.

  • DAU Sebastian,

    Hatte deinen Startpost gar nicht mehr auf dem Schirm. Da hast du schon alles vorhergesagt.

    So ist es wohl und macht auch bei der 350er mit kurzer Übersetzung und leichter Billokette auf trockener Straße gute Laune und Grinsen im Gesicht.

    Wie das im Regen oder im Gelände ist, soll sich noch zeigen.

    Man müsste da was bauen, dass man das ein- und ausschalten kann. 🤔

    Hatte zuerst an eine Kappe gedacht, die man auf den Tupfhebel steckt/klemmt.

    Aber dazu muss man den Tank runter bauen, sonst kommt man da nicht dran.

    Schöne Grüße, Micha.

    Et hätt noch immer joot jejange...

  • Ich denke, es ist eine Sache der Gewöhnung. Die Könner können auch giftigste Zweitakter à la YZ490 oder CR500 im Schlamm mit Kurzhubgasgriff fahren.

    Um zum Beispiel das Vorderrad über einen Stein oder Baumstamm zu lupfen, ist so eine Charakteristik recht gut.

    Vg S

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  • Wenn das Tupfhebelspiel so eingestellt ist, öffnet der zweite Vergaser viel früher. Klar magert es dann unten rum ab. Der zweite Vergaser hat m.E. kein Leerlaufsystem (bitte berichtigen falls ich mich nicht richtig erinnere).

    Auf jeden Fall ist der Schieber schon deutlich früher geöffnet.


    Einfach aufreißen bringt immer ein Verschlucken mit sich, wenn keine Beschleunigerpumpe am Vergaser ist.

    Dann bricht der Luftstrom, der das Benzin aus dem Vergaser zieht, kurzfristig ab.

    Bei Vergasern mit Drosselklappe und einem Schieber mit Membran passiert das nicht. Da wird zwar die Drosselklappe geöffnet aber der Schieber nicht einfach hoch gerissen.

    Bei der XL zieht ihr direkt den Schieber zu schnell hoch.

  • Du hast natürlich völlig Recht, Thomas. Das Tüfteln mit dem Tupferspiel ist nur Spielerei. Aber Versuch macht kluch.

    Letztlich müsste an die XL-Motoren ein Flachschieber mit Beschleunigerpumpe - der TM40-6 oder 42-6 drängen sich auf. Aber das ist das nächste Projekt und braucht halt ein selbst gefertigtes Manifold - da kommen die 3D-Drucker-Spezialisten dann wieder dazu.^^

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  • der TM40-6 oder 42-6

    Hallo Sebastian,


    der TM42-6 ist für einen Serien-RFVC mit 600ccm definitiv zu groß, die Brüder vom XR-Forum verbauen soweit ich weiß eher den 40er!


    Auf meiner SuMo ist ein 42er verbaut, der läuft nur vernünftig mit stillgelegter Beschleunigungspumpe (Betätigungsstange entfernt), sonst viel zu fett beim Beschleunigen!

    Leider kenne ich (bis jetzt) weder den Hubraum, noch die Innereien dieses Motors, ich kann nur sagen, daß er auf dem Prüfstand ca. 45 PS am Hinterrad hat und aus LL-Drehzahl mit Vollgas im 5. Gang ohne Murren hochzieht. Ich vermute aber, daß er mehr Hubraum hat!


    Schöne Grüße

    Jerry

  • Zitat

    der TM42-6 ist für einen Serien-RFVC mit 600ccm definitiv zu groß, die Brüder vom XR-Forum verbauen soweit ich weiß eher den 40er!

    Stimmt. Ich denke von meinem 640cc-Motor her - aber selbst da dürfte sich im richtigen Leben ein TM40 besser fahren. Eine Beschleunigerpumpe an einem großen Einzylinder stillzulegen kommt mir komisch vor. Mit Topham hast du sicher schon gesprochen?

    Vg S

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  • Mit Topham hast du sicher schon gesprochen?

    Nö, wir haben auf dem Prüfstand mit Breitbandsonde solange rumprobiert, bis es passte! Mit Beschleunigerpumpe keine Chance!

    Mein Kollege ist zweimaliger deutscher Langstrecken-Vizemeister und arbeitet nebenher in einer Werkstatt, die Rennmotoren revidiert und aufbaut.

    Mittlerweile schreibt er im Kundenauftrag Kennfelder für Rennmotoren. Der hat schon ein wenig Ahnung!


    Ich würde Dir auch bei 640ccm eher zum 40er raten! Wegen dem Anschluß Vergaser/Kopf: am besten wäre natürlich einen Kopf einer XR zu verwenden, wo sich die Einlässe erst im Kopf trennen.

    Irgendwo hier im Forum müßten Bilder von meinem (zugegeben etwas unprofessionellen) LayOut abgelegt sein. Bin leider noch nie dazu gekommen, das zu ändern!


    Gruß

    Jerry

  • Im Reitwagen ist vor vielen Jahren eine Tuning-Serie für die XL 600 erschienen. Wenn ich mich recht erinnere, haben die Burschen zwei 30er Dell´Orto angebaut. keine Registeranordnung, sondern beide haben gleichzeitig geöffnet. Der Effekt muss deutlich spürbar gewesen sein.

    An meiner SRX 600 hatten wir damals für den Renneinsatz CR 33 verwendet. Mein lieber Schwan ...


    Gruß

    Manni

  • Die beiden Artikel kenne ich auch. Besser hat's meiner Meinung nach aber xlklaus gemacht, der zwei TM34 verbaut hat, wie in FAQ 15.4 dokumentiert. Ich muss aber zugeben, dass mir das zu viel handwerkliche Fingerübung wäre.

    Vg S


    PS und off-topic: Die SRX war einer der schönsten Einzylinder, die je gebaut wurden. Leider für Menschen mit 1,90m eine Katastrophe - leider ähnlich wie die SZR660.

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  • Hi, ich berichte noch mal zum Tupfhebelspiel.

    Der Vergaser, an dem ich im eingabautem Zustand das Tupfhebelspiel reduziert habe, ist jetzt ausgebaut.

    Bei den Vergasern für die XL350R = ND03 und XL250R = MD11 kann man das nicht so extrem machen.

    Da ist der Sekundärvergaser schon am mechanischen Ende und kann nicht weiter angehoben werden, während der Primärvergaser noch weiter anheben möchte.

    Bedeutet bei Vollgas entsteht Spannung in der Hebelei, was langfristig nicht gut sein kann.

    Daher habe ich bei dem neu eingebautem Vergaser das Tupfhebelspiel von 4,5 auf 3,38mm gestellt. Mehr geht nicht.

    Der Sekundärschieber beginnt sich nun zu heben, wenn der Primärschieber ca. 20% offen ist.


    Bei den Vergasern für die XL600R PD03, da habe ich bisher gesehen den PH61A, da geht das wohl.

    Wer das Tupfhebelspiel verändern will, sollte mal kontrollieren ob das blockiert, wenn er kleiner stellt.

    Schöne Grüße, Micha.

    Et hätt noch immer joot jejange...

  • Dann habe ich den anderen Vergaser getestet.

    Es ist ein PH70CA mit Bedüsung 110/102/42.

    Merkwürdigerweise ist der genauso oder noch fetter als der PH80A.

    Der ist fast immer außerhalb des Messbereiches und im Standgas immer zu fett.

    Die Grafik erspare ich euch, da trieft überall Benzin raus;)


    Also Nachjustieren.

    Da das überall zu fett ist, könnte man den Schwimmerstand um 1mm absenken?

    Also den Einstellwert von 18mm auf 19mm umstellen.

    Die Idee ist generell das Benzinniveau für alle Fahrzustände zu senken.

    Kann man das so machen ?

    Hat das schon mal jemand gemacht ?


    Ansonsten wäre meine normale Idee alle 3 Düsen um je eine Stufe kleiner einzubauen.

    Auf 108/100/40

    Schöne Grüße, Micha.

    Et hätt noch immer joot jejange...

  • Mahlzeit,

    ich habe jetzt alles abgemagert.

    Schwimmerstand um 1mm abgesenkt, alle Düsen um eine Stufe kleiner.

    Jetzt kann man wenigstens hin und wieder Werte sehen, die nicht überfettet sind.

    pasted-from-clipboard.png

    Kurze Erklärung:

    Das AFR-Gerät geht bei AFR 12,1 auf die Anzeige R = RICH. Daher hebe ich bei der Anzeige 12 eingetragen.

    12 Kann also AFR 12 oder daruter sein.

    In Grün habe ich markiert, was ich verändert habe zum Honda -Standard.


    Kleinere Hauptdüsen werde ich erstmal nicht testen weil ich das bei Vollgas gerne so haben möchte, zumal ich die gar nicht habe und erst besorgen muss.

    Kleine LL-Düse habe ich im anderen Vergaser getestet, muss ich später überlegen ob es Sinnm macht, die kleiner zu fahren.

    Nadelhöhe werde ich noch machen.

    Vorher werde ich aber den Schwimmerstend nochmal um 1mm absenken. Einstellung auf 20mm.

    Diesen Wert habe ich hin und wieder bei unseren Vergasern gesehen. Wobei ich natürlich nicht weiß, ob der Stand bewußt so eingestellt war.

    Mal sehen, was bei dem Schwimmerstand passiert...


    Dann noch die Werte des Gemisches im Leerlauf.

    Je heißer der Motor wird, desto fetter der Leerlauf.

    Wenn der LL fetter wird, steigt die Drehzahl.

    Hätte ich nicht dauernd nachgestellt wäre der LL bei mind. 2000 U/min gelandet.

    Wenn man stehen bleibt und zu lange das LL-Gemisch beobachet, wird das Gemisch immer fetter bis es eh auf "R" geht.

    Fährt man nun ein wenig, Zeigt das Messgerät wieder an.

    Das Ganze bedeutet, dass wohl das Benzin heiß wird, schneller verdampft und das Gemisch anreichert.

    Also brauchen wir eine Vergaserkühlung ?=O

    Schöne Grüße, Micha.

    Et hätt noch immer joot jejange...

  • Zitat:

    Also brauchen wir eine Vergaserkühlung


    Also an meinem alten Fiat X1/9, der schon 10 Jahre älter war als die XL's, hatte ich einen originalen Ansaugstutzen, der in den Kühlkreislauf mit eingebunden war.

    Schnelle Warmlauffase und Kühlung bei hohen Temperaturen ;)

    Aber bei unseren Schätzchen würde ich einfach mehr Gas geben, der Unterdrucksog mit Benzinluftgemisch kühlt auch ungemein. 8o^^

    Einfach Gas geben, wenn du weißt dass du langsam bist ^^


    Gruß mexxl

  • Zitat

    Wenn man stehen bleibt und zu lange das LL-Gemisch beobachet, wird das Gemisch immer fetter bis es eh auf "R" geht.

    Vielleicht mag das Gemisch es nicht, beobachtet zu werden?😂

    Im Ernst: Das klingt, als sollte man dann Standgas unter diesen Extrembedingungen einstellen und bei Kaltstart eher länger den Choke ziehen.

    Interessant wäre noch zu wissen, wie weit die Ölthemperatur unter "Beobachtungsbedingungen" steigt.

    Ich kann aus eigener Erfahrung nicht richtig mitreden, weil meine PD03 diesen extremen Standgasanstieg nicht hat und ich bei längerem Justieren und Laufenlassen im Stand noch nicht über 95 Grad gekommen bin.

    Vg S

    Hinweis für Allergiker: Meine Postings können Spuren von Humor und vereinzelte Rechtschreipfehler enthalten.

  • Gestern habe ich eine Tour für 100km gefahren.

    Mit den Einstellungen wie im letzten Post.

    Da waren die Gemischwerte sehr schön.

    Über alle Bereiche bei AFR 12,2-12,6

    Aber mit dem mageren Standgas.


    Damit startet der Motor kalt sehr willig wollte dann aber nicht weiter laufen, selbst mit vollem Choke nicht.

    Da half nur Standgas hoch drehen.
    Dann habe die Fuhre so abgestellt.

    LLL-Schraube (LeerLaufLuft ) stand auf 2,25 Umdrehungen raus.


    Heute habe ich nur die LLL-Schraube auf 1,25 Umdrehungen raus eingestellt.

    War beim Kaltstart schon besser, ging aber mit vollem Choke wieder aus.

    Dann LLL-Schraube auf 1 Umdrehung raus und läuft mit vollem Choke und Standgas nur ca. 1/4 Umdrehung höher gedreht. Drehzahl war unter Choke bei 1500 U/Min.

    Dann so die Standard-Testfahrt gemacht.


    Es fällt auf, dass das gesamte Gemisch jetzt über alle Drehzahl und Gastellungsbereiche immer auf "R" = AFR 12,1 oder fetter bleibt.

    Nur, weil ich an der LLL-Schraube gedreht habe???

    Hätte jetzt nicht gedacht, dass das LL-Gemisch einfluss bis Vollgas hat.=O


    Nach dem ich den Choke nicht mehr brauchte ( bei 60 Grad Öltemperatur ) habe ich das Standgas auf 1300 U/min gestellt und danach nicht mehr angefasst.

    Die LLL-Schraube auf 1 Umdrehung raus gelassen.

    Für den Fahrbetrieb erhöht sich die Leerlaufdrehzahl ohne was zu verstellen.

    60 Grad = 1300 U/min

    80 Grad = 1450 U/min

    95 Grad = 1520 U/min

    100 Grad = 1420 U/min


    Eine LL-Drehzahl von 1200 (nach Choke) - 1400 ( heiß ) U/min wäre akzeptabel, wenn der Motor dabei nie ausgeht und immer anspringt.

    Daher will ich beim nächsten Test das Standgas auf 1200 U/min nach Choke = ca. 60 Grad Öltemperatur einstellen.

    Dann schauen ob man es schafft nicht mehr an den 2 Stellschrauben rum zu drehen.

    Schöne Grüße, Micha.

    Et hätt noch immer joot jejange...