Zündschloss gefreckt!
Sach- und Lachgeschichten aus dem richtigen Leben.
War letztes Wochenende in St. Wendel zum Alteisenrennen. Abends am Hotel den Bock abgestellt, Lenkschloss eingerastet und gleich ein komisches Gefühl dabei gehabt - nochmal probiert aufzumachen: geht nix mehr. Der Sperrbolzen bleibt drin ist ist nicht mehr zu bewegen. Scheissdreck! Heute Abend keine Lust mehr da rumzumachen, mache ich morgen früh.
Näxten morgen gleich in aller Herrgotsfrühe um 10 Uhr losgelegt und erstmal rumprobiert middem Schlüssel - nach einer Viertelstund erkannt, dass es sinnlos ist. Der nette Hausmeister vom Hotel hat mir dann mitfühlend eine Kiste mit mindestens 300 Schlüsseln hingestellt „...ei guggemol ob do ebbes dabei is“ - einige rumprobiert - auch sinnlos. Es ist gleich 11 Uhr.
Next Step: Ausbohren. Da war der Hausmeister aber in seinem Element! Bringt erstmal eine Höllen-Akkurbohrer. Der hat dann über eine Stunde mit allerdings dezent sinkender Begeisterung rumgebohrt (mich hat der nicht mehr drangelassen). Oben ins Schloss rein - der reine Schliesszylinder ist da relativ schnell zerkleinert, aber dann wirds echt hart (im reinen Wortsinn!) Zwei Akkus und zwei 12er Bohrer weiter war dann ein etwa 10 cm tiefer Krater geschaffen. In den Reststumpen habe ich dann einen ordentlichen Schraubenzieher reingekloppt und mit einem gewaltigem Dreh habe ich dann den Sperrbolzen zurückdrehen können. 12:30 - hatte mir den Tag etwas anders vorgestellt.
Den Schaltmechanismus unten habe ich dann unten aus dem Zylinder gehebelt, die Einzelteile mit Bürogummis zusammengetüddelt (damit das nicht beim Fahren auseinanderfliegt) und an den Lenker gebappt. Sieht bissle blöd aus, aber ein- und ausschalten ging dann wieder (zumindest für‘s Restwochenende). Viertel nach eins und die Kiste läuft wieder. Kruzifix - Halleluija.
Bin mit diesem Flickwerk gut wieder heimgekommen.
Heute habe ich aus meinem alten Schrottbock den Zündschlosszylinder „richtig“ ausgebohrt (also an den Befestigungsschrauben von unten) und eingebaut. Wenn die beiden Schrauben ausgebohrt sind kriegt man das Ding übrigens noch nicht wirklich raus. Es „hängt“ noch an einer Kante am Lenkkopf und lässt sich nicht weit genug schrägstellen, um es herauszuziehen. Nix zu machen... Aber der Dremel hilft auch hier. Die alte Mühle ist eh Schrot, also abflexen was stört. Vor dem Einbau musste ich ich dann auch bissle dremeln, dann gings auch wieder sauber rein.
Bei diesem Zündschloss geht der Schlüssel nur raus, wenn der Sperrbolzen raus ist bzw. das Lenkschloss zu ist. So ein Mist!
Und weil ich so’n Scheiss nicht nochmal brauche, habe ich den Sperrbolzen vor dem Wiedereinbau sicherheitshalber einfach weggeflext. Was nicht da ist kann auch keinen Stress machen.
R.