Gewinde Ölablaßschraube

  • Hallo zusammen,

    will mich vor meiner Frage an euch kurz vorstellen. Bin der Chris, 48 Jahre alt, 1 Frau ?, 2 Kinder und komme aus der Nähe von Trier. Fahre seit ca. 30 Jahren die verschiedensten Motorräder und schraube auch seit der Jugend.
    Ich habe mir vor 2 Wochen eine RM Bj. 1987 in eigentlich guten Zustand gekauft.
    Heute Morgen wollte ich der guten Mal eine Wartung spendieren, damit ich sicher weiß wie der Servicezustand ist. Also erstmal warmgefahren und Öl raus. Da kam mir das leichte Hakeln der Ölablaßschraube schon etwas komisch vor, konnte aber nicht genau erkennen warum. Beim hineindrehen dann der Supergau! Gewinde defekt bzw. Schraube dreht durch. Also ich hab in meinem Leben schon eine Menge Schrauben reingdreht und ich bin mir fast sicher das nix schief war. An den Vorbesitzer brauch ich mich wohl nicht wenden, der wird sagen schief angesetzt. Und nun? Motor zerlegen? Oder gibt es eine andere Möglichkeit?
    Vielen Dank im Voraus für eure Antworten.

    Grüße Christian

  • Hallo Christian,


    ja, ein sogenannter Supergau. nun die Frage, hast du eine Zubehörsablassschraube mit so einem komischen Magneten vorne dran?

    Denn die sind viel zu kurz im Gewinde und machen dir schnell die ersten Gewindegänge kaputt. Das Original ist sehr viel länger und findet dann oftmals wieder halt.


    Gruß

    Jürgen

  • Hallo Jürgen,

    keine Ahnung wie lang die Originale ist, aber die die verbaut war hat 15mm Gewindelänge. Ich bin jetzt mal mit ner Reissnadel rein und hab versucht das Restgewinde zu überprüfen. Aber welches Restgewinde... Da stehen ganz hinten vielleicht noch 2 Gewindegänge. Wenn überhaupt. Da stellt sich mir die Frage wo ist der Rest? Ich sehe bisschen was drinnen liegen und versuche das jetzt mal mit einem Staubsauger + Röhrchen heraus zu bekommen. Bin echt etwas in Schockstarre im Moment...

  • Nur mal so nachgedacht: falls da kleine Brösel im Umlauf sind ist das ja von der Magnesiumlegierung, also relativ weiches Zeugs. (Gehe davon aus, die Schraube ist vollständig). Vorsichtig nachschneiden mit ordenlichem Fettbutzen (damit der Müll dran kleben bleibt) auf dem Bohrer, aussaugen und mit Diesel ordentlich durchspülen?

    Den kpl. Motor zerlegen ist richtig blöd und bietet mehr Risiko für Folgeschäden.

    Würde ich so probieren - aber vielleicht hat jemand ne bessere Idee.

    Sometimes it takes a whole tank of fuel before you can think straight.

  • Da von dem originalen Gewinde laut deiner Aussage nur noch die letzten beiden Gänge vorhanden sind bringt nachschneiden nichts.

    Du müsstest ein etwas größeres Gewinde schneiden, dann die entsprechende Ablassschraube rein.

    Ausspülen der eventuell nach den Arbeiten noch vorhandenen Spänen zB Diesel sollte nicht verkehrt sein.

  • Ich denke mir eigentlich auch das so ein paar weiche Alubrösel nicht viel ausmachen dürften.
    Trotzdem wäre Spülen nicht das Schlechteste, wir Ihr schon sagt.
    Wie spüle ich denn da am besten bzw. wo Schütte ich den Diesel rein? Durch den Öltank im Rahmen dürfte das ja nicht funktionieren, oder?

  • Moin Christian,

    du könntest den Diesel in die Überlauf Leitung vom Rahmentank rein kippen oder einen Ventilkontrolldeckel abmachen.
    Check mal, wie lang die Gewinde von Stahlbus Ölablassventilen sind, vielleicht rettet dich sowas? Alternativ würde ich nen passenden Helicoil oder Ensat eindrehen.
    Grüße und viel Erfolg!

  • Hallo Chris,

    wenn ich das richtig sehe, ist da einM12 x1,5 drinn für die Ablassschraube. das hat Aussen 11,8mm. genau der Kerndurchmesser für G1/4. Die Stopfen gibt es für Hydraulik überall, nur nach einenem schönen langen suchen und das Gewinde mit viel Fett reinschneiden und wieder gut sauber machen.

    Zerrlegen würde ich deswegen auch nicht. Geht ja schließlich nicht ohne Motorhälften trennen.


    @ Roland (FredB)

    Magnesium ist nur der Kupplungsdeckel, nicht die Motorhälften ;)

  • Hallo Chris,


    von mir erst mal willkommen im Forum, viel Spaß mit der XL und uns hier! :)


    Von einem Supergau sind wir hier wie ich finde ganz weit weg, das ist nur ein defektes Gewinde an einer XL! :/ Wenn du paar Jahre XL fährst wird das nicht das letzte Gewinde sein das Hops geht! Der Supergau wäre Antriebswelle rund und Ventilsitz draußen, was du jetzt hast würd ich eher als Kleinigkeit bezeichnen, auch wenn es jetzt erst mal Nervt! :/


    Erst würd ich mal schauen ob überhaupt die Originale Ablassschraube mit den Originalen Maßen drin war! Ein PD04 Originalteil häng ich in den Anhang! M12 mit 1,5er Steigung sollte das Ziel sein!


    Wenn ich es zu tun hätte würd ich gezielt ein TimeSert setzen! Wenn du selber das Material nicht hast such dir ein Schrauber der TimeSert in den Maßen hat! Von Helis oder Ensat würd ich an der Stelle die Finger lassen! Der Heli is zwar ok, aber bei den nächsten 20 Ölwechsel kommt er irgendwann mit raus, das musst du nicht haben! Ensat ist zu fett, je weniger Material vom Original Gehäuse weg genommen wir je besser! Spülen halt ich eher nicht für nötig! Bei Buchsen Einbau gut mit Fett arbeiten, das bindet die Späne! So weit geht das Zeugs auch nicht rein, und ein guter Staubsauger zieht auch was! :)

    Bilder noch im Anhang, und trotz allem Kopf hoch, so wild ist das nicht!


    Gruss Thorsten 8)

  • Erst mal ein Willkommen im Forum!

    Kann man zum spülen mit Diesel nicht die große Wartungsschraube im Limadeckel raus schrauben? Wenn du überhaupt spülen willst.

  • Mal so eine Idee,


    es gibt doch so Schrauben ( wie die Lenkerenden-Gewichte ) mit einem Quetschgummi, wäre das nicht evtl. auch eine Lösung ?

    Wisst ihr was ich meine ???


    Unwissende Grüße

    Dirk

  • Vielen Dank für eure Antworten. Nach dem ersten „ach Du Scheisse(sorry?) hab ich mich mittlerweile gesammelt…

    Ich hab mir eine Ablassschraube M13x1.5 gekauft und werde das Gewinde einfach nachschneiden.
    Wird schon hinhauen ✌?
    Werde euch Ende der Woche berichten ob es geklappt hat.
    Wäre die Idee von Gege möglich (Spülen durch die Wartungsschraube vom Lima Deckel)?

  • Ich würde auch den Ansatz von Fred nehmen, Fett auf den Bohrer und zusehen, daß alles kleben bleibt.


    Ich habe hier keine Motor, aber kann man vielleicht, wenn man den rechten Seitendeckel abnimmt, nicht rüber schauen bis zur Ölablaßschraube?


    Eric

  • Wollte nochmal kurz Rückmeldung geben das die Reparatur sehr gut funktioniert hat… M13 Gewindebohrer mit Verlängerung und rein mit dem Ding. Motorgehäuse mit Schlauch ausgesaugt, passende Schraube drauf und das Ding ist dicht… Danke für eure Ratschläge. Besonders das mit Fett auf den Gewindebohrer war Gold wert.

    Grüße Christian